Können sich Träume erfüllen?
Bewertet mit 4 Sternen
Der Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt“ von Charlotte Roth ist der Auftakt einer Trilogie und wurde im Droemer Knaur Verlag veröffentlicht.
Im ersten Band steht die junge Nina von Veltheim im Mittelpunkt des Geschehens, sie ist in der Uckermark aufgewachsen, 20 Jahre alt, und wächst in der Familie sehr behütet auf. Der größte Einschnitt in ihrem Leben ist der Tod des geliebten Vaters. Sie hat ihren Vater über alles geliebt, er hat sie beschützt und ihre Theatersucht nicht nur toleriert, sondern sie auch bestärkt. Da die Lebensverhältnisse immer schlechter werden, kurz nach dem Krieg, wird – wie in vielen Familien – angedacht, dass Nina oder ihr Bruder eine Zweckehe eingehen. Carlos, der Zwillingsbruder von Nina, weiß aber nur zu genau, dass seine Schwester Freiheit und ihr eigenes Leben braucht. Selbstlos sorgt dafür, dass Nina die Möglichkeit bekommt nach Berlin zu gehen und ihren Traum zu leben.
Nur zu schnell erwacht Nina aus ihrem Traum und sieht, dass es alles andere als leicht ist, sich selbst zu verwirklichen und auf eigenen Füßen zu stehen. Doch sie gibt nicht auf und kämpft mit allen Mitteln ihren Traum zu verwirklichen.
Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, nimmt keine Hilfe von anderen Menschen (ihren Liebhaber) an und setzt alles daran, mit ihren Wunderfrauen aufzutreten.
Die Autorin Charlotte Roth versteht es meisterhaft, den Lesern die Glitzer- und Glamourwelt der 20er Jahre in Berlin zu schildern. Dabei vergisst sie auch nicht, den Alltag der Menschen zu schildern, die schwierige wirtschaftliche und politische Lage Deutschlands. Immer im Vordergrund Nina, die durch ihren Drang zur Unabhängigkeit die Menschen schon teilweise kränkt, und mir in ihrer Art und Weise nicht sehr gut gefällt. Teilweise wird auch alles sehr langatmig geschildert, vielleicht weil es noch zwei weitere Teile geben soll?
Trotzdem 4 Sterne für diesen sehr gelungenen Einstieg in die Wintergarten-Trilogie, ich freue mich auf die Geschichten der beiden anderen Frauen.