Rezension

Erneut brillierte Laini Taylor mit ihrem wortgewaltigen Schreibstil

Zwischen den Welten 02 - Days of Blood and Starlight - Laini Taylor

Zwischen den Welten 02 - Days of Blood and Starlight
von Laini Taylor

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zuzanas Sorgen um Karou eröffneten diesen 2. Band der Trilogie und ich war mehr als gespannt, wie Laini Taylor die Geschichte fortführen würde, die mich im ersten Teil wirklich begeistern konnte. Anders als bei „Daughter of Smoke and Bones“ hatte ich diesmal keine Schwierigkeiten, erneut in der Geschichte Fuß zu fassen. Die Autorin lässt den Leser schnell in dieser fantastischen Welt versinken.

 

Erneut konnte mich der absolut detailreiche Schreibstil der Autorin begeistern, der mein Kopfkino binnen weniger Seiten zum laufen brachte. Aber es sind nicht nur die Details, sondern einfach die, von mir bereits in meiner Rezension von Daughter of Smoke and Bones schwärmerisch erwähnte, wundervolle Art, wie Laini Taylor mit Worten umgeht. Ihre Beschreibungen sind einfach phänomenal, und selbst wenn die Story nicht so gut wäre, wie sie allerdings ist, diese Sätze muss man einfach genießen.

Es ist nicht unbedingt leichte Kost, die man einfach mal nebenbei lesen kann. Dafür ist die Geschichte einfach viel zu vielschichtig.

Viele Infos über die unterschiedlichen Chimärenstämmte ließen mich diese fremde Welt näher kennenlernen, aber auch die Grausamkeiten des Krieges deutlicher werden. Auf einen Blick findet man „Gruppen“ auch noch einmal im Anhang. Bei dieser Anzahl und eine wirklich tolle Sache, wie ich finde. Ebenso gelungen finde ich die Karte von Eretz, die auf dem inneren des Schutzumschlages zu finden ist. Nicht, dass die Schreibweise der Autorin solche Hilfsmittel nötig hätte, dennoch eine schöne Unterstützung um die Gänze ein wenig besser zu überschauen.

Den Krieg zu beenden ist immer noch Akivas sich selbst gestellte Aufgabe. Mir wird immer noch ein wenig schwer ums Herz, wenn ich mich daran erinnere, was er alles erleiden und ertragen muss.

Steht in „Daughter of Smoke and Bones“ eindeutig die Liebe zwischen Karou und Akira im Vordergrund, erlebt man die beiden in diesem Mittelband meist getrennt voneinander. Treffen sie aufeinander, ist ihre kurze gemeinsame Zeit aber alles andere als rosig... So wird auch die Geschichte im Wechsel aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Ihr wisst, grundsätzlich mag ich diese Wechsel nicht besonders. Hier macht es aber eindeutig Sinn und wurde von mir nicht im Mindesten als störend empfunden.

 

Wir treffen auch einige bereits bekannte Nebenfiguren wieder. Hier möchte ich sagen, dass sie sich nicht nur, ebenso wie die Protagonisten, wirklich erstaunlich weiterentwickelt haben, sondern auch in diesem Band eine weitaus größere Rolle spielen.

Wahnsinnig tolle Ideen führen diese Reihe wirklich fantastisch weiter. Insgesamt wirkte dieser zweite Teil noch deutlich bedrückender und dunkler auf mich als „Daughter of Smoke an Bones“. Es wird gekämpft verstümmelt und getötet und ist somit wirklich stellenweise ziemlich brutal.

Aber hier geht es nicht nur um rohe Gewalt. Trauer, Freundschaft, Hoffnung und Verlust sind ein großes Thema und genau das ist es, was diese Trilogie zu einer richtig guten Trilogie macht.... es ist keine oberflächliche, leicht erzählte Story. Es steckt vielmehr dahinter.

 

Über den Verlauf der Geschichte zu berichten verkneife ich mir. Ich möchte weder vorgreifen, noch spoilern. Die Frage, die mir aber während der gesamten Geschichte im Kopf herumspukte, war - was wird mit Akiva und Karou? Hat ihre Liebe noch eine Zukunft? Finden sie den Weg zurück zu ihrer Liebe. Auch wenn es nicht gerade romantisch in „Days of Blood and Starlight“ zugeht ... vergessen kann man die Liebe nicht und irgendwie ist sie zwischen all der Gewalt immer wieder spürbar ...

 

Eine wirklich gut überlegte Wendung bringt dem Leser das Ende dieses 2. Teils und wie so oft wird der Leser mit einer unbändigen Neugier auf den 3. Teil, von dem ich mir wirklich noch einige Antworten erhoffe, zurückgelassen ... aber so ist das nunmal bei einer Trilogie.

Dunkler und brutaler und doch nicht ohne Hoffnung, so würde ich diese 2. Teil der „Zwischen den Welten-Trilogie“ beschreiben. Erneut brillierte Laini Taylor mit ihrem wortgewaltigen Schreibstil. Dieser alleine macht diese Trilogie schon zu etwas ganz Besonderem. Nimmt man die tolle Story dazu, bekommt man als Ergebnis eine Fantasy-Trilogie, für die man nicht einfach mal so nebenbei lesen kann... auf keinen Fall aber sollte! Nehmt euch Zeit! Es lohnt sich!