Rezension

Auf der Suche nach einem neuem Leben

Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg. - Julie Clark

Der Tausch - Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
von Julie Clark

Bewertet mit 3 Sternen

Zwei Frauen auf der Flucht. Mit einem guten Ausweg? Der Thriller „Der Tausch“ entführt uns an den Flughafen JFK, in der schönen Stadt New York. Eigentlich wollte Claire vor ihrem aggressiven und gewaltbereiten Mann fliehen. Alles war geplant, jedoch kurzfristig geht ihr Plan zu Grunde. Sie muss nach Puerto Rico für ihren Mann fliegen, um ihn bei einem Wahlkampf zu unterstützen. Total erniedrigt begegnet sie Eva auf dem Flughafen, die auf dem Weg nach Kalifornien ist. Leider erwartet sie die Polizei vor Ort. Innerhalb kurzer Zeit entscheiden sich beide Frauen einen riskanten Schritt zu gehen, indem sie ihre Flugkarten austauschen. Claire landet in Kalifornien und bemerkt, dass in Evas Haus alles anders erscheint. Dabei wird sie in den Nachrichten aufmerksam gemacht, dass das Flugzeug nach Puerto Rico abgestürzt sei. Kurz darauf bemerkt sie jedoch Eva in einer Fernsehreportage. Lebendig. Was hat es mit der Geschichte auf sich?

Mit viel Begeisterung begegnete ich dieser Story und war gespannt, was mich erwartet. Die Geschichte beginnt recht spannend, da wir uns auf dem Zeitstrahl vor dem Tausch der Tickets befinden. Wir verfolgen Claires Leben und ihren Plan zum Fluchtversuch. Dabei kommt es im Buch zu spannenden Momenten, wie z.B. ihren geheimen Vorbereitungen zur Flucht. Gänsehaut pur!

Ich fühlte mich mit Claire verbunden. Besonders durch die Ich-Perspektive konnte man mit ihr mitfühlen und ihre Gedankengänge ausführlich nachverfolgen. Und dann kam schon der Wechsel zu Eva. Über Eva erfährt man mehr als über Claire. Man lernt sie detailliert kennen und merkt, was sie teilweise für eine Hölle durcherlebt hat. Dennoch fiel es mir schwer, zu ihr eine Bindung aufzubauen. Hinsichtlich des Perspektivwechsels zwischen den beiden Protagonistinnen fand ich schön, dass der Wechsel der Perspektiven mit dem Wechsel des Schreibstiles kooperiert hat. Wie erwähnt, erzählt Claire aus der Ich-Perspektive und die gegenwärtige Handlung um Eva sowie die Rückblicke in die Vergangenheit werden jeweils aus der dritten Perspektive erzählt. Das hat mir super gut gefallen!

Weiterhin lässt sich sagen, dass ich eine höhere Spannungsintensität in diesem Thriller erwartet hätte. Nachdem das Flugzeugunglück passiert ist und Claire schon Kalifornien war, fiel die Spannungskurve sehr ab. Natürlich gab es zwischen durch nicht erwartende Twists, welche die Spannung teilweise „hochpushten“. Diese hatten jedoch nicht einen großen positiven Effekt auf meine Lesefreude. So kann ich sagen, dass mich das Buch ab diesem Zeitpunkt, eigentlich nicht mehr so richtig gefesselt. Ich musste mit viel Anstrengung am Ball bleiben. Außerdem beeinflussten ein paar Logikfehler meinen Lesespaß ebenfalls. Allgemein erscheint der Tickettausch für mich als sehr unglaubwürdig.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich aus diesem Buch mit gemischten Gefühlen rausgehe. Auf den Perspektivwechsel sowie die Gestaltung der Charaktere blicke ich positiv zurück. Dennoch gebe ich mich mit der Spannung, ein paar Logikfehlern und zähen Momenten nicht zufrieden.