Rezension

Wahres, Falsches und Ausgedachtes

Russische Botschaften -

Russische Botschaften
von Yassin Musharbash

Bewertet mit 5 Sternen

Superspannend und beklemmend realistisch.

Mit „Radikal“ und „Jenseits“ hatte Yassin Musharbash sich dem Thema Terrorismus angenommen. In „Russische Botschaften“ geht es um Fake News und Desinformation. Und wieder bin ich begeistert!

Wie schon in den Vorgängerromanen arbeitet Merle Schwalb als Journalistin für den Globus in Berlin. Ihre nächste Geschichte fällt ihr im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße: Ein Mann stürzt vom Balkon. Wer ist der Tote? Handelt es sich um einen Unfall, Mord oder Selbstmord? Bald ist klar, Anatoli Nowikow war ein russischer Agent. Zusammen mit eigenen Leuten und Kollegen von der Norddeutschen Zeitung recherchiert Merle die Namen von einer dubiosen Liste, die der Tote verfasst hatte…

Yassin Musharbash hat seinen neuen Thriller John Le Carré, dem Meister des anspruchsvollen Spionageromans gewidmet. Ein authentischer, hochaktueller Polit-Thriller. Dass man bei der Flut von Informationen schon mal den Überblick verliert, verwundert nicht.

Einstieg. Aufblase. Unerbittlich dreht der Autor an der Spannungsschraube. Letztlich mündet die Geschichte in einen filmreifen Showdown. Doch das ist noch nicht das Ende: »It’s not over, till it’s over«. Diese Thriller sind so gut, dass es schwerfällt, lange auf einen Nachfolger zu warten.

Fazit: Superspannend und beklemmend realistisch.