Rezension

Wachkoma

Der Seelenbrecher - Sebastian Fitzek

Der Seelenbrecher
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Serientäter verbreitet Schrecken. Seine Opfer sind junge Frauen - aber was macht der Seelenbrecher (wie er genannt wird) mit ihnen? Wenn sie aufgefunden werden, sind sie noch lebendig, im Großen und Ganzen unverletzt und vergewaltigt wurden sie auch nicht. Aber sie nehmen nichts mehr wahr, können sich nicht mehr äußern oder mitteilen. Sie befinden sich in einer Art Wachkoma und Polizei, Ärzte und Psychologen rätseln, was ihnen angetan wurde, um diesen Zustand hervorzurufen. Als einzigen Anhaltspunkt findet sich bei jedem Opfer ein kleiner Zettel mit einem Rätsel...

Die Geschichte erfolgt auf zwei Ebenen. Der gesamte Bericht über den Seelenbrecher und seine Opfer liegt als Patientenakte vor. Und in einem verlassenen Haus haben sich mehrere freiwillige Studenten bereit erklärt, diese Akte im Rahmen eines Experiments zu studieren. Unter ganz genau definierten Versuchsbedingungen...

Wieder mal ein super spannender Fitzek! Das Buch nimmt gleich an Fahrt auf und man hetzt zusammen mit dem Protagonisten durch die Geschichte. Seine Verwirrung, Desorientierung und Angst springt einen förmlich an. Teilweise empfand ich den Handlungsablauf als sehr hektisch und chaotisch. Und dann dachte ich mir: Ja, genauso muss es den Leuten in dieser Situation ergehen! Genauso müssen sie sich jetzt fühlen!

Auch die Thematik hat mich wieder gefesselt. Fitzek taucht ja gerne in die Tiefen der menschlichen Psyche ab; da war ich mal wieder überrascht, was scheinbar möglich sein soll. Ein zutiefst gruseliger Gedanke!
Sein Protagonist leidet zunächst unter Gedächtnisverlust. Nach und nach kommen dann die Erinnerungen wieder – und ängstigen ihn zutiefst! Welche Rolle spielt er selbst bei diesen Verbrechen?

Was den Handlungsverlauf angeht, habe ich ein paar Dinge schon früh richtig erwartet. Andere hingegen haben mich total überrascht! Vor allem die Auflösung und der Schluss hatten es mal wieder in sich! So war ich froh, dass ich schon früh am Tag mit dem Buch begonnen hatte. Da ich mich schlecht losreißen konnte (vor allem zum Ende hin) wäre das sonst eine sehr kurze Nacht geworden.

Vielen Dank liebe Tina fürs Leihen!