Rezension

Verwählt ins Liebesglück - unterhaltsam und bewegend erzählte Liebesgeschichte

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen? -

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
von Elle Cook

3.5/5

Als Hannah einen Anruf von einer unbekannten Nummer entgegennimmt, ahnt sie noch nicht, dass dieser Anruf ihr Leben verändern wird. Am anderen Ende der Leitung ist Davey aus Texas, der anstatt die richtige Nummer für sein Vorstellungsgespräch zu wählen, bei Hannah gelandet ist. Doch es bleibt nicht bei dem einen Anruf. Sie schreiben sich weiterhin Nachrichten, aus denen Telefonanrufe werden, die wiederum zu Videoanrufen werden. Aus ihrer Freundschaft wird eine Beziehung, die sie kaum erwarten können, sobald Davey bald nach London zieht. Als endlich der Tag gekommen ist, an dem Davey nach London zieht, wartet Hannah sehnsüchtig am Flughafen auf ihn. Doch er taucht nicht auf und schon kurz darauf erfährt Hannah den traurigen Grund für sein Ausbleiben, der zur Folge hat, dass Davey seine Pläne für sein neues Leben in London mit ihr aufgeben muss. Selbst als die Monate vergehen und ihre Liebe für immer verloren scheint, ist keiner der beiden jemals weit weg von den Gedanken des anderen. Wird Hannah doch noch den Mann, denn sie nie getroffen hat, persönlich kennenlernen?

Die Geschichte von Hannah und Davey wird über zwei Jahre erzählt und hält von lustigen über herzerwärmenden und sehr emotionalen Momenten alles bereit. Anfangs nur aus der Perspektive von Hannah und dann später auch aus der von Davey folgt man dank des locker leichten Schreibstils beiden gespannt, wie sie anfangs sich über Whatsapp und Videoanrufen immer näher kennenlernen und wie sie beide ihr Leben auf verschiedenen Erdteilen nach Daveys Schicksalsschlag versuchen weiterzuleben, ohne dabei den anderen vergessen zu können. Man spürt beim Lesen richtig die Chemie zwischen Hannah und Davey, was auch an der guten Charakterzeichnung liegt. Auch wenn die Geschichte eine Slow-Burn-Romanze ist, schafft die Autorin es, das Interesse an der Beziehung zwischen beiden Hauptcharakteren hochzuhalten und ein gutes Gleichgewicht zwischen ernsten und leichten Szenen zu finden.
Berühren konnte mich besonders, wie Davey mit seinem Schicksal umgegangen ist und welche Auswirkungen es auf seine Familie, Freunde, aber auch Hannah hatte.
Leider nahm der Roman zum Ende hin etwas an Qualität ab. Zum einen litt die Glaubwürdigkeit der Geschichte etwas unter den zu vielen zufälligen Zufällen, die zusammen zu konstruiert wirkten, und zum anderen fühlte sich das Ende etwas zu überstürzt an. Ein paar Seiten mehr hätten hier gutgetan und dafür im Mittelteil ein paar weniger.

Nichtsdestotrotz ist "The Man I Never Met" eine unterhaltsame und gefühlvolle Liebesgeschichte, die den Fokus auf die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten legt, auch wenn diese voneinander getrennt sind und sie noch nie in echt getroffen haben.