Rezension

Leider hat mich das Buch nach der ersten Wendung verloren

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen? -

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
von Elle Cook

Bewertet mit 1.5 Sternen

Triggerwarnung: schwere Erkrankung.

 

Davey und Hannah lernen sich kennen, als er versehentlich gleich zwei Mal bei ihr anruft, obwohl er eigentlich jemand anderen wegen eines Vorstellungsgespräches anrufen wollte. Sie plaudern und daraus entsteht mit der Zeit mehr. Sie werden Freunde, reden viel miteinander, schreiben sich Nachrichten und werden ein immer größerer Teil im Leben des jeweils anderen. Bis sich Davey nicht mehr meldet. Ein schwerer Schicksalsschlag verändert sein Leben für immer und Hannah muss sich fragen, wie man jemanden so sehr vermissen kann, den man nie persönlich getroffen hat.

 

 

Als sich Hannah und Davey kennenlernen fand ich die beiden echt total süß. Ja, Hannah wirkt manchmal ein wenig doof – z. B. weiß sie nicht, dass Dallas in Texas liegt, oder Huston. Es gibt noch mehr Beispiele, die es mir mit ihr manchmal etwas schwer gemacht haben. Trotzdem mochte ich diese Anfangsphase des Buches, aber als dann die härteren Themen kamen, hat mich das Buch leider verloren.

 

Hannah hat es mir nicht immer leicht gemacht. Abgesehen davon, dass sie manchmal etwas doof rüberkam – siehe das Beispiel weiter oben – empfand ich sie auch immer wieder als sehr sprunghaft. Ich konnte ihren Gedankengängen nicht immer folgen. Zum Beispiel stuft sie George ganz klar als Freund ein, aber dann plötzlich nicht mehr. Das hat sich für mich aber nicht "natürlich" entwickelt, sondern, wie leider ein großer Teil des Romans sehr gestellt. Ich empfand weite Teile als zu konstruiert.

 

Mir tat Davey natürlich leid. Es muss wirklich krass sein, so einen Schlag einzustecken und dazu verändert sich das komplette Leben. Was ich aber nicht verstehen oder nachvollziehen kann, ist seine Entscheidung, Hannah komplett aus seinem Leben zu streichen. Ja, er möchte selbstlos sein und zudem erinnert sie ihn an das, was hätte sein können, aber trotzdem.

 

Der Großteil des Buches ist aus Hannahs Sicht erzählt. Erst ab Kapitel 13 kam ab und an auch Davey mal zu Wort. Ich fand das schade. Ich denke, es hätte dem Buch gutgetan, wenn beide gleichberechtigte Erzähler gewesen wären. So erfährt man zwar ein paar Fakten von Davey, aber er nimmt einen nicht so mit, wie er es gekonnt hätte. Er tat mir leid, wie es jeder Mensch in seiner Situation tun würde, aber das wars auch schon. Ich habe weder geweint, noch habe ich besonders mitgelitten.

 

Ein Faktor, der mich persönlich leider sehr gestört hat, waren die Zufälle. Es gibt immer wieder plötzliche Zufälle, viel Drama und x Verwicklungen. Alle drei empfand ich als extrem konstruiert. Die Geschichte nahm immer lieber noch eine Wendung, noch eine dramatische Verwicklung mehr mit als mal wirklich zum Punkt zu kommen. 

 

Ich habe zunehmend den Kontakt zu Hannah und Davey verloren und irgendwann nur noch das Ende herbeigesehnt.

 

 

Fazit: Das Buch fing, trotz ein paar Stolperer, echt süß an. Aber als dann der Schicksalsschlag für die erste große Wendung sorgte, ging es für mich leider stetig bergab. Oft gab es nur alles oder nichts, Hauptsache Drama, Verwicklungen und plötzliche, unrealistische Zufälle. Mir war das Buch zunehmend zu konstruiert und viele Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Beide Protagonisten, die ich anfangs noch mochte, haben mich mehr und mehr verloren, ich konnte ihre Handlungen zu einem großen Teil nicht mehr nachvollziehen und ich habe nur noch das Ende herbeigesehnt. Ein paar der Handlungsstränge fühlten sich für mich aufgesetzt an.

 

Es wird definitiv ein wichtiges Thema behandelt und der Anfang war echt süß, aber leider hat mich das Buch schon recht früh verloren. Von mir bekommt es 1,5 Sterne.