Rezension

Unbedingt lesen!

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung - Tanja Bern

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung
von Tanja Bern

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Amelie lebt in einem Dorf mitten im Wald. Ohne moderne Technik, kein Strom, kein Gas, keine Autos, nichts. Sie leben absolut naturverbunden. Das war nicht immer so, doch vor 30 Jahren gab es einen großen Chemieunfall, der die Welt komplett veränderte und nur wenige Menschen konnten überleben. In einer neuen Welt, einer Welt in der die Natur das Leben bestimmt und ermöglicht. Und dennoch in den Urwäldern lauern Schatten, die gefährlich sind. Deswegen ist das Dorf mit riesigen Festungswällen umgeben. Solange die Bewohner im Dorf bleiben sind sie sicher – nur außerhalb dieser Wälle ist es für die Menschen gefährlich. Amelie ist damit aufgewachsen und für sie ist das kein Problem. Niemals käme sie auf die Idee die schützenden Barrieren zu durchschreiten, doch dann geschieht etwas unvorhergesehenes und Amelie muss hindurch. Hinaus in den Urwald, dorthin wo die Schatten lauern.

Meine Meinung:
Dieses Buch fällt eindeutig in das Genre Dystopie und ich sage jedesmal, ich bin nicht so für Dystopien und jedesmal wurde ich bis jetzt vom Gegenteil überzeugt. Bei Schattenhauch habe ich nur zugegriffen, weil ich von der Autorin Tanja Bern schon einige Bücher gelesen habe und sie mich jedesmal überzeugen konnte.
Und genau das konnte sie auch wieder mit “Schattenhauch – Ruinen in der Dämmerung”. Immer wieder bin ich fasziniert über die Vielseitigkeit dieser Autorin, denn alle Bücher die ich bis jetzt von ihr gelesen haben, waren aus unterschiedlichen Genre-Bereichen.
Eine Dystopie, die sich von anderen unterscheidet. Zwar spielt die Story in keiner real existierenden Welt, aber in dem Fall könnte man fast davon ausgehen: noch nicht. So unvorstellbar ist das nämlich gar nicht. In der Zukunft “Back to the roots” gehen zu müssen.
Der Schreibstil von Tanja Bern ist auch hier gewohnt gut. Zunächst führt sie den Leser sanft in die Welt und das Leben im Dorf ein. Man lernt Amelie und ihre Freunde, als ganz normale Teenager mit den üblichen Flausen im Kopf kennen. Wie z.B. Derlyn ausgrenzen, weil er so anders ist, Wetten abzuschließen und Mutproben durchzuführen. Und dann passiert etwas und Amelie verlässt ausgerechnet zusammen mit Derlyn die schützenden Barrieren. Ab da taucht der Leser tief in das Abenteuer ein. Es passieren unheimlich viele Dinge und Amelie macht eine erstaunliche Entwicklung durch. Ich mochte sie schon vorher, aber diese Entwicklung ist wirklich toll. Auch Derlyn entdeckt sein eigenes Geheimnis. Zudem werden die beiden mit der “alten Welt” und den Folgen des Chemieunfalls konfrontiert und sie müssen erfahren, dass sie nicht die einzigen Überlebenden sind und was das freigesetzte chemische Gift für Folgen haben kann.
Die Autorin hat hier eine Geschichte geschrieben, die sich wunderschön liest und ganz geschickt einige Denkanstöße für den Leser gegeben: Es wird wirklich Zeit, dass wir uns vermehrt um den Umweltschutz und um mehr Toleranz kümmern und uns an unsere Wurzeln und Instinkte erinnern und wieder ein wenig mehr auf die Natur hören.

Mein Fazit:
Eine Dystopie, die man unbedingt lesen sollte. Auch wenn man nicht wirklich ein Fan davon ist. Es steckt mehr Realität darin als man vermutet. Außerdem ist es in meinen Augen das beste Buch, das ich bisher von Tanja Bern gelesen habe.