Rezension

Mit einem Thema das zum Nachdenken anregt...

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung - Tanja Bern

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung
von Tanja Bern

Bewertet mit 3.5 Sternen

INHALT:

Vor über 30 Jahren zerstörte eine Chemiekatastrophe ausgelöst durch Fracking die uns bekannte Welt. Die wenigen Überlebenden Menschen zogen sich daraufhin für ein einfaches, naturverbundenes Leben ohne die alten Errungenschaften der Technik, hinter riesige Festungswälle zurück. Während einige der Menschen, die die alte Welt noch kannten, darum trauern kann die junge Generation sich das damalige Leben nicht einmal mehr vorstellen. Auch die 17jährige Amelie ist zufrieden mit dem einfachen Leben, dass sie und ihre Familie in ihrem kleinen Dorf führen. Ihr erscheint ihr Leben erfüllt und vor allem durch die hohen Mauern geschützt vor den Schatten die im Urwald vor ihrem Dorf lauern. Doch genau dorthin zwingt ein Unglück mehrere Dorfbewohner: Amelie, einen alten Arzt aus dem Dorf und ausgerechnet den Jungen für den Amelie schwärmt und den man als Kind in den düsteren Wäldern die ihr Dorf umgeben fand…

 

EIGENE MEINUNG:

Ich durfte das e-book im Laufe einer Leserunde kennen lernen und angezogen hat mich dabei auch ganz klar das Cover! Das Mädchen wirkt auf mich willensstark und ist doch umgeben von einem dichten Urwald der einen darüber nachdenken lässt was diese „Schatten“ sind von denen im Klappentext die Rede ist… Ich finde es sehr atmosphärisch und es hat mir gleich ein Bild der Umgebung des Dorfes vermittelt – besonders die Ruinen im Hintergrund jagen einem natürlich schon auch einen Schauer über den Rücken, so wie es auch im Laufe der Geschichte immer wieder der Fall war wenn die Reste der alten Welt beschrieben wurden. Außerdem hat das Cover für mich eine wundervolle Farbgestaltung!

Die Charaktere innerhalb des Buches sind zum Teil schwer zu beschreiben ohne einige Details aus dem Buch zu erzählen, die ich jeden Leser lieber selbst herausfinden lassen möchte! An sich konnte ich mich jedoch auf die ein oder andere Weise mit allen identifizieren und besonders schön fand ich auch einige Zusammenspiele mit Tieren der neuen Welt! Ein richtiger Hauptcharakter wie in so vielen andere Büchern ist nicht zu erkennen und hat mich an vielen Stellen nicht, an einigen doch etwas gestört. Gerade Amelie hätte für mich oft deutlicher hervor treten dürfen. Eine Anmerkung einer anderen Leserin die meinte, dass durch eine starke Hauptperson auch ein deutlicherer roter Faden in der Geschichte erkennbar gewesen wäre kann ich schon auch nachvollziehen.

Die kleine Liebesgeschichte die sich zwischen Amelie und Derlyn anbahnt ist für Leser ab 14 sehr schön geeignet und übernimmt keine Hauptrolle innerhalb der Geschichte. Für mich persönlich hätte sie sich etwas mehr entwickeln dürfen, für die jüngere Leserschaft spricht sie aber sicher genau die richtigen Themen an!

Die Beschreibungen der Umwelt waren für mich sehr schön, gut vorzustellen und wirklich einprägsam. Die Verbindung zu unserer jetzigen Welt war immer zu erkennen und hat mich an manchen Stellen schaudern lassen! Einige Details in der Geschichte gehen Richtung Fantasie jedoch immer mit einer „logischen“ Erklärung! Das Szenario, welches die Autorin schafft ist nicht fernab jeglicher Realität und stets nachvollziehbar.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven was mir gut gefallen hat, da man in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen und deren Handlungs- und Denkweisen nachvollziehen kann.

Insgesamt ist die Geschichte für mich sehr ruhig gestaltet, was nicht heißt, dass sie an einigen Stellen nicht auch sehr spannend ist. Allerdings war für mich der Lesefluss ca. ab der Mitte des Buches nicht mehr ganz so stark vorhanden wie zu Beginn.

Besonders ist an der Geschichte sicher die Botschaft die dahinter steckt: Es geht unter anderem darum Fehler zu machen und wie man selbst und andere damit umgehen, um Angst und Verlust, um Akzeptanz, Zusammenhalt und Hoffnung.

 

FAZIT:

Schöne dystopische Geschichte, gerade für Jugendliche, vor einer unheimlich toll beschriebenen und gestalteten Kulisse und mit einem Thema das berührt und nachdenklich stimmt.