Rezension

bemerkenswerte Dystopie

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung - Tanja Bern

Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung
von Tanja Bern

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Die siebzehnjährige Amelie ist einer der wenigen übrig gebliebenen Menschen einer veränderten Welt. Umringt von riesigen Festungswällen führen sie und die anderen Dorfbewohner ein einfaches naturverbundenes Leben ohne Strom, Gas und allem, was seit der zerstörerischen Chemiekatastrophe vor dreißig Jahren vernichtet wurde. Amelie kennt es nicht anders, sie ist glücklich. Mögen da draußen im undurchdringlichen Urwald die Schatten lauern, sie weiß, dass ihr nichts passieren kann, solange sie hinter den Barrieren bleibt. Aber dann geschieht etwas, was sie zum Verlassen des Dorfes zwingt. Und zwar ausgerechnet mit dem Jungen an ihrer Seite, den man einst in den düsteren Wäldern gefunden hat... (Quelle: Impress)

Meine Meinung:

Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen seit die Umwelt vergiftet wurde und die Menschen daran starben. Nur ein paar wenige haben überlebt und diese leben nun zusammen in einem kleinen Ort, der geschützt wird durch riesige Schutzwälle. Dahinter lauern die Schatten in einem dunklen Wald.

Amelie lebt in dieser Zeit und trotz der widrigen Umstände hat sie ein doch recht unbeschwertes Teenagerleben. Sie und ihre Freunde hecken immer wieder teils recht dumme Ideen aus. Die neueste Idee ist Amelie soll durch eine Wette herausfinden wer bzw. was Derlyn wirklich ist. Er wurde damals vor ein paar Jahren außerhalb der Wälle gefunden und ist anders als alle anderen.

Dann aber passiert ein Unglück und ein Mädchen verschwindet spurlos. Amelie verlässt gemeinsam mit Derlyn die schützende Umgebung und begibt sich mit ihm in den Wald außerhalb.

Es beginnt eine abenteuerliche Suche …

Der dystopische Roman „Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung“ stammt aus der Feder der Autorin Tanja Bern. Die Autorin hat bereits weitere Bücher veröffentlicht, für mich persönlich war dies das erste Buch von ihr.

Die Charaktere im Buch sind Tanja Bern wirklich gut gelungen.

Amelie ist 17 Jahre alt und ein sehr neugierige und selbstbewusstes Mädchen. Sie ist intelligent und hilft gerne, besonders den Dorfbewohnern. Amelie ist aber auch mutig, denn sie wagt es sich außerhalb der schützenden Wälle zu sein. Dort begegnet sie Schatten und teilweise ist dies schon recht beängstigend.

Derlyn ist zu Beginn ein ganz typischer Außenseiter. Er wurde damals außerhalb der Wälle gefunden und ins Dorf gebracht. Derlyn ist anders, unnahbar, doch gerade das macht ihn sehr sympathisch.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine romantische Liebesgeschichte, die mir wirklich sehr gut gefallen hat. Tanja Bern versteht es hier die entstehenden Gefühle sehr gut zu beschreiben.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Sie beschreibt beispielsweise die Welt sehr gut vorstellbar. Ich hatte ein richtig klares Bild vor Augen.

Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, wofür Tanja Bern den personalen Erzählstil verwendet hat. So bleibt zwar eine gewisse Distanz zum Geschehen aber man hat auch einen guten Überblick.

Die Handlung ist spannend, teilweise sehr erschreckend und hat mir nicht nur einmal Gänsehaut beschert.

Besonders ab dem Moment wo Amelie und Derlyn die schützenden Wälle verlassen zieht die Spannungskurve nochmals an. Es kommen zu diesem Zeitpunkt auch noch andere Charaktere hinzu, die sich aber mühelos ins Gesamtgeschehen einfügen.

Das Ende ist sehr gut gewählt. Es fügt alles perfekt zusammen und schließt die Handlung wirklich gut ab. Man bleibt als Leser zum einen zufrieden aber auch nachdenklich zurück.

Fazit:

Zusammenfassend gesagt ist „Schattenhauch. Ruinen der Dämmerung“ von Tanja Bern eine sehr bemerkenswerte Dystopie.

Die sympathisch gestalteten Charaktere, der flüssige Stil und eine erschreckend gestaltete Welt mit interessanter und fesselnder Handlung haben mir spannende Lesestunden beschert.

Absolut zu empfehlen!