Rezension

Temporeicher, fesselnder Thriller mit ungewöhnlichem Thema

Die Suche
von Nick Louth

Bewertet mit 4.5 Sternen

Malaria mitten in Europa? Kaum vorstellbar, ist es doch alles andere als eine typische Erkrankung in gemäßigten Breiten. Von Pharmakonzernen wird sie gerne vernachlässigt, trotz der Vielzahl an Erkrankungen. Nun wütet die Krankheit also mitten in Europa und breitet sich scheinbar ungehindert aus. Während Forscher und Ärzte fieberhaft nach einem Heilmittel für den neuartigen, aggressiven Erreger suchen, verschwindet die englische Forscherin Erica Stroud-Jones spurlos. Ihr Freund Max sucht fieberhaft in Amsterdam nach ihr...ein Wettlauf beginnt!

Spannung und Action dominieren das Buch! Es ist also sehr unterhaltsam, aber ab und an wird es das Rad auch etwas überdreht. Zu viel Explosionen, zu viel Brutalität und auch das eine oder andere Klischee wurde bedient. Manches wirkt auch etwas unrealistisch und überzogen, aber das störte bei der rasanten Geschichte kaum. Besonders dramatisch und grausam empfand ich die Ereignisse, die sich in der (Tagebuch-) Rückblende 1992 zutrugen, während einem Forschungsaufenthalts Ericas, der in einer Gefangenschaft im afrikanischen Busch endete...die Vergangenheit wirkt bis in die Gegenwart. Dem Autor gelingt es überzeugend Fragen in den Raum zu werfen, diese etwas später zu beantworten, gleichzeitig aber neue Fragen aus den Antworten zu generieren. Besonders gefiel mir, dass ich recht lange, im Dunkel über die Hintermänner tappte... Die Charaktere sind gut gelungen, die Parasitologie und die medizinischen Details sind gut und leicht nachvollziehbar beschrieben.

Ein temporeicher Thriller mit ungewöhnlichem Thema, viel Spannung und Action, aber auch kleineren Schwächen, sodass 4 von 5 Sternen gerechtfertigt sind