Rezension

Spannendes Kammerspiel mit schwachem Ende

In blaukalter Tiefe -

In blaukalter Tiefe
von Kristina Hauff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Spannendes Kammerspiel mit schwachem Ende

Der erfolgreiche Finanzanwalt Andreas lädt zum Segeltörn ein. Die Ehe mit seiner Frau Caroline soll so gerettet werden. Zu ihrem Verdruss hat er noch den aufstrebenden Anwalt Daniel und dessen Freundin Tanja eingeladen.
Der Skipper und Bootseigentümer Eric gibt allen von Anfang an Rätsel auf.

Nachdem man in Richtung der schwedischen Schären aufgebrochen ist, brechen an Bord die ersten Hahnenkämpfe aus. Andreas, der die beiden Frauen an Bord mal beeindrucken, mal eifersüchtig machen will, drangsaliert den devoten Daniel, der in seiner Karriereplanung völlig von ihm abhängig ist. Mit dem Skipper liefert er sich Machtkämpfe um den richtigen Kurs und um die größere Kompetenz als Segler.

Aber auch die beiden Frauen offenbaren ihre Schwächen: die junge Tanja fühlt sich als Altenpflegerin in der „höheren“ Gesellschaft unwohl. Sie wünscht sich jemanden, den sie bewundern und umsorgen kann und möchte endlich eine Familie gründen. Sie muss sich fragen, ob sie in Daniel den richtigen gewählt hat. 
Caroline ist mit ihrer Karriere gescheitert und hat eigentlich schon lange die Nase voll von ihrem Mann. Der Skipper scheint eine reizvolle Alternative…

So entspinnt sich ein spannendes Kammerspiel. An Bord breitet sich eine beklemmende und klaustrophobische Stimmung aus, die, begleitet von Seekrankheit, alle Beteiligen an ihre Grenzen bringt.
Das Wetter schlägt um und das Grauen nimmt zu, denn man merkt bald: 
Es gibt keine Erwachsenen an Bord!
Und so kommt es schließlich zur Katastrophe.

Leider fehlt dieser eigentlich sehr packenden Geschichte am Ende der Tiefgang. Viele der angedeuteten Geheimnisse finden keine rechte Auflösung und das Verhalten der Protagonisten ist zum Schluss wenig nachvollziehbar.