Rezension

Scholomance: eine Schule voller Magie und Gefahren

Scholomance – Tödliche Lektion -

Scholomance – Tödliche Lektion
von Naomi Novik

Schon nach dem ich die Leseprobe zu Scholomance gelesen hatte, wusste ich das ich es mit einem ganz besonderen Buch zu tuen haben würde. Man spürt bereits auf den ersten paar Seiten die Besonderheit dieses Buches. Absolutes alles an ihm ist außergewöhnlich.

 

Darum gehts: El ist sarkastisch, mächtig und genau das Gegenteil von gesellig. Doch das hält Orion Lake nicht davon ab ihr schon bereits zum zweiten Mal das Leben zu retten. In der Scholomance, der Schule für angehende Magier, würde sich jeder darüber freuen gerettet zu werden, nur El nicht. Ihre Meinung von Orion Lake wird auch dadurch nicht besser als er beschließt ihren persönlichen Bodyguard zu spielen um sie von allen der Scholomance zu beschützen. Und das sind eine ganze Menge, von Monstern, den sogenannten Maleficaria, die nicht lieber tun als kleine und auch nicht mehr ganz so kleine Magierkinder zu töten und sie anschließend aufzufressen, bis hin zu gefährlichen Mitschülern, die einem die Zauberkraft, das Mana, abzapfen wollen ist alles dabei. Doch El lässt sich davon nicht abschrecken und versucht alles nur erdenkliche um ihren selbsternannten Beschützer loszuwerden, aber der ist hartnäckiger als El es jemals für möglich gehalten hätte. Und vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlecht jemanden an der Seite im Kampf gegen die Gefahren der Scholomance zu haben…

 

Die Idee: Ja, die Idee ist großartig und vor allem einzigartig. Scholomance und die Welt um die Schule herum lassen einen im ersten Moment (aber wirklich nur im allerersten Moment ) ein bisschen an Hogwarts denken, aber sobald man das Buch dann aufschlägt, merkt man schnell, dass man sich hier in dieser Vermutung getäuscht hat. Ich hatte während des Lesens nicht einmal das Gefühl an Hogwarts/Harry Potter erinnert zu werden und das passiert mir sonst immer recht schnell bei büchern die irgendetwas mit Zauberern/Zauberschulen zu tun haben. Naomi Novik kat es aber geschafft eine komplett neue Welt zu erfinden. Ich hatte beim lesen ganz oft das Gefühl, dass die Autorin sich alles ganz haargenau überlegt hat und beim schreiben eine perfekt ausgearbeitete Welt im Hinterkopf hatte. Das ist unglaublich bemerkenswert.

 

Die Handlung: Die Handlung an sich hat mir gut gefallen. es war alles schlüssig und logisch aufgebaut. Ich kam gut in die Geschichte rein, in der Mitte hat die Geschichte dann irgendwie ein bisschen durch gehangen, aber mit dem Ende war ich dann echt zufrieden und der kleine Cliffhanger am Ende lässt mich wirklich gespannt auf dem nächsten Teil auf deutsch hoffen.

Kommen wir jetzt aber mal zu einem Punkt der mich ein bisschen gestört hat und mir an einigen Stellen auch ein bisschen den Lesespaß genommen hat. Ich finde es immer gut wenn man während eines Buches immer mit ausreichend Informationen versorgt wird. Ich hasse es wenn es immer nur so andeutungen gibt und man viele Dinge von der Handlung und deren Hintergrundinformationen sich nur durch herum gegrübel erschließen kann. Aber hier war es mir an manchen Stellen einfach ein bisschen zu viel des guten. So viele Informationen hätte ich manchmal einfach nicht gebraucht. Ich würde mal sagen, dass ca. ⅔ der Story nur aus Monologen besteht. Das hat das lesen einfach ein bisschen anstrengen gemacht. So hatte man einerseits sehr viele Informationen (wie schon erwähnt) und auch eine sehr einseitige Sicht auf die Ereignisse. Ich wusste in vielen Fällen einfach nur was El über das gerade geschehene denkt, das war jetzt nicht unbedingt schlimm aber irgendwie auch schade.

 

Die Charaktere: El und Orion sind für mich die zwei wichtigsten Charaktere gewesen. beide mochte ich auf Anhieb sehr gerne. El war so wunderbar sarkastisch. Ich mag sarkastische Charaktere immer irgendwie total gerne. Sie sind einerseits amüsant und trotzdem dadurch nicht lächerlich (kann man das so sagen?). El war aber nicht nur sarkastisch sondern auch eine ungeheuer intelligente, starke und auf ihre verquere Art auch sympathische Person. Ich konnte zu ihr eine tolle Bindung aufbauen, was wohl auch daran lag, dass sie in vielen Situationen ähnlich gehandelt/gedacht hat wie ich es tuen würde. Ich fand es irgendwie total cool/lustig/amüsant (wie auch immer), dass Els Affinität die war, dass sie besonders schreckliche Zauber ausführen konnte.. Es hat sie irgendwie so menschlich wirken lassen, denn jeder hat irgendwie so sein Päckchen mit sich herum zu tragen, auch wenn ihres wohl größer ist, als das von den meisten anderen.

Orion mochte ich auch gerne, wenn auch aus anderen Gründen als bei El. Orion war irgendwie so ein richtiger süßer Softieboy, der aber schon recht viel drauf hatte. Er hat ganz oft so gewirkt als wäre er so der Starke, so haben ihn zumindestens alle um ihn herum dargestellt, aber innendrin war er eigentlich immer nur der arme Kerl, der eigentlich total lieb und irgendwie sogar ein bisschen schüchtern war,

Die Nebencharaktere mochte ich auch gerne. Was ich allerdings ein bisschen schade war das außer Liu, Adhaya (Els “beste” Freundinnen) und Chloe (Enklavenmitglied und eine Freundin von Orion) die anderen eigentlich immer nur namentlich erwähnt wurden oder sie einfach nur unglaublich kurz aufgetaucht sind und man sonst nicht wirklich viel über sie erfahren hat.

 

Der Schreibstil: Sehr ungewöhnlich, aber trotzdem richtig toll, würde den Schreibstil wohl so ungefähr beschreiben. Ich mochte den Schreibstil der Autorin persönlich gerne, ich musste mich an ihn gewöhnen, aber er war wirklich toll und ganz anders als der, der meisten Autoren. Aber ich glaube auch, dass er vielen nicht gefallen könnte, weil er doch recht gewöhnungsbedürftig ist.

 

Das Cover: Toll, einfach nur toll. Das Cover hat mich als erstes direkt angesprochen. Es ist wirklich wunderschön. Diese goldene und weiße Schloss bzw. Schule auf dem schwarzen Hintergrund ist einfach nur wunderschön. Es ist wirklich unglaublich schön gestaltet und ist wohl auch der Grund warum ich überhaupt erst aufmerksam auf dieses Buch geworden bin.

 

Mein Fazit: Ein tolles und ungewöhnliches Buch. Einem sollte von Anfang an klar sein was einen erwartet. Es ist nicht wie andere Bücher und wahrscheinlich von der Sorte man liebt es oder hasst es. Mir hat es aber auf alle Fälle gut gefallen.