Rezension

Mittelmäßiger Auftaktband

Scholomance – Tödliche Lektion -

Scholomance – Tödliche Lektion
von Naomi Novik

Bewertet mit 3 Sternen

„Scholomance – Tödliche Lektion“ ist der Auftakt der Scholomance-Reihe. In diesem begeben wir uns zum ersten Mal in die außergewöhnliche Magierschule „Scholomance“, in der es keine Lehrkräfte, keine Ferien gibt und tagtäglich jeder Schüler*in ums Überleben kämpfen muss. Als wäre es nicht schlimm genug, gibt es nur zwei Wege die Schule zu beenden: Die Abschlussprüfung oder den Tod. Auf der Reise durch Scholomance verfolgen wir Galadriel auch El genannt. Als hauptsächliche Alleingängerin weist sie eine besondere Gabe auf, mit der sie Monster mit einem Schlag eliminieren kann. Aber dies würde auch ihre Mitschüler treffen. Deswegen möchte sie auf ihre Gabe so gut wie möglich verzichten. Auf eine andere Art und Weise tickt ihr Mitschüler Orion, der seine Gabe immer einsetzt. Dann begeben wir uns mal auf die Reise nach Scholomance.

Der Einstieg in das Buch gelang mir recht holprig. Auch wenn es der Autorin gelingt direkt durch bildhafte Beschreibungen eine tolle Kulisse zu entwerfen, störte mich die Protagonistin Galadriel sehr. Obwohl ich die Idee einer Anti-Heldin als Protagonistin mag, störte mich ihre freche Art. Trotz ihres anderen Charakters hinter ihrer vermeintlichen Fassade fiel es mir doch schwer, sich mit ihr anzufreunden. Normalerweise bin ich ein Fan von Monologen. In diesem Fantasyroman nervten mich teilweise ihre langen Monologe oft, da diese in die Länge gezogen worden sind. Orion hingegen fand ich viel interessanter und sympathischer. Obwohl er viel oberflächlicher als El gezeichnet ist, mochte ich seine Art und seine Aktionen im Buch. In diesem Fall würde ich mir wünschen, mehr über ihn und seine Vergangenheit im zweiten Band herauszufinden.

Wie erwähnt, gelingt es der Autorin ein detailliertes Worldbuilding sowie ein interessantes Magiesystem bestehend aus guter und dunkler Magie zu entwerfen. Besonders die ausführlichen Beschreibungen der Scholomance sorgten bei mir für ein tolles Kopfkino. Aber dabei ist es auch geblieben. Die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, welche eigentlich durch die Beschreibungen z.B. der Räume und Gänge entstehen sollte, war nicht vorzufinden. Teilweise glaube ich, dass es mit Els sarkastischen Erzählweise aus der Ich-Perspektive zusammenhängt. Aus diesem Grund fehlte mir für ein gelungenes Gesamtbild des Settings, das gewisse Etwas.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass für mich der Auftaktband „Tödliche Lektion“ (Auflösung des Rätsels im Rahmen der Bloggeraktion) der Scholomance-Reihe trotz eines guten Worldbuildings, Schwächen in der Charaktergestaltung sowie der aufkommenden Atmosphäre aufweist. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass ich den zweiten Band lesen werde, da ich die Geschichte um Orion interessant finde. Eventuell werde ich mich mit El noch anfreunden. Oder doch nicht?