Rezension

Schade, nur eine Diloge - ich will MEHR! :)

Gray Kiss - Michelle Rowen

Gray Kiss
von Michelle Rowen

Wenn Küsse töten können..
Samantha ist eine Gray. Sie ist einem unstillbaren Hunger ausgeliefert und wenn sie diesem nachgibt müssen Menschen daran sterben. Gemeinsam mit einem ziemlich bunt gemischten Haufen an übersinnlichen Wesen muss sie die Welt retten. Naja, nicht ganz, nur ihr Zuhause welches gerade von Grays überschwemmt wird. Leider ist das noch nicht alles, Samanthas Hunger wird immer stärker und der einzige Weg diesen zu lindern sind die Küsse eines Dämons. Blöd wenn dieser Dämon ausgerechnet der Bruder von dem Jungen ist, den Sam liebt..

Schon den ersten Band fand ich einfach klasse und habe knapp 5 Sterne dafür vergeben mit der Begründung, dass ich hoffe der Folgeband würde noch einen drauf setzen. Ich sollte Recht behalten – „Gray Kiss“ hat es geschafft mich durchgehend zu überzeugen. 
Eigentlich brauche ich meist eine Weile bis ich mich wieder in den nächsten Teil einer Reihe eingefunden habe, insbesondere wenn das gelesene schon eine Zeit her ist. Aber hier war ich nach nur wenigen Seiten wieder voll dabei. Das mag wohl auch an dem Schreibstil liegen, die Autorin hat es einfach drauf, ich mag diesen bissigen Humor und die derben Sprüche. Da sprühten einfach die Funken, da rauchten die Seiten, da knisterte es – na, ihr wisst was ich meine. Das Buch hat mich schlicht und ergreifend gefesselt. 
Man kehrt also zurück nach Trinity, eine Stadt in der Unmögliches möglich wird. Sam kämpft mit ihrem Hunger und Bishop mit seiner Vergangenheit. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und können doch nicht zusammen sein, jeder Kuss könnte der letzte sein, könnte Bishops letztes Stückchen Seele herausreißen. Die einzige Linderung verschafft ein Kuss von einem Dämon, da bietet sich Kraven natürlich gleich und ganz ohne Hintergedanken an. Eine Zeitlang läuft das auch ganz gut, jedoch wird der Hunger immer stärker, zum einen weil die Grays sich anscheinend weiterentwickeln und zum anderen, weil das Übernatürliche immer gefährlicher wird. 
 

„In meinem Magen bildete sich ein Knoten, der bestimmt aussah wie zwei verliebte Engel.“ (Zitat)

Das Buch wird komplett aus der Sicht von Samantha erzählt und durch ihre neuen Fähigkeiten, wie zum Beispiel die Vergangenheit eines anderen zu sehen, wurde das ganze aufgepeppt. Die Hintergrundstory von Bishop und Kraven waren düster, erschreckend und weit, weit weg von 0815. Daraus könnte man locker ein eigenes Buch schreiben, ich würde es jedenfalls verschlingen. Die zwei Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie mehr miteinander gemein als ihnen lieb ist. Lange hatte ich richtig Mitleid mit Kraven, der irgendwie immer Pech hat, die Autorin hat hier gekonnt mit den Emotionen gespielt. Kraven einzuschätzen fiel mir die erste Zeit richtig schwer, aber das Bauchgefühl hat dann doch gesiegt und ich lag mit meiner Vermutung richtig. 

Kraven lächelte ihm humorlos zu. „Keine Ahnung. Wie oft kann ein Bruder den anderen toten? Willst du es vielleicht ins Guinnessbuch der Rekorde schaffen?“ (Zitat)

Manchmal hatte ich das Gefühl die Story verliere ein wenig den roten Faden, aber das hat die Autorin geschickt eingefädelt. Besonders gegen Ende wurde es ein wenig trashig, es erinnerte mich an die guten, alten Serien von früher, die ich so gerne gesehen habe. Weil nicht alles immer glatt gelaufen ist aber dennoch alle Fragen beantwortet wurden, fand ich auch das Ende dann sehr stimmig. 
Für mich war das eine rundum gelungene Unterhaltung und ich bin wirklich traurig dass es nur eine Dilogie ist. Wer bissige Protagonisten, sarkastische Dialoge und überraschende Wendungen mag, der wird diese Reihe sicherlich ins Herz schließen. Für mich ist es bestimmt nicht das letzte Buch von Michelle Rowen gewesen. 5/5 Rawr’s - ganz klar!

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© Sarah Rawrpunx
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