Richtig gut!
Bewertet mit 5 Sternen
Brighton, 1811: Guinevere Anglessey wird tot in den Armen des Prinzregenten gefunden – mit einem Dolch im Rücken und einer Halskette, die in Sebastian St. Cyr Erinnerungen weckt, so dass er erneut versucht, einen Todesfall zu klären.
Schon Band 1 der Reihe hat mir gut gefallen, Band 2 gefällt mir tatsächlich noch besser. Sebastian ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen, und so nehme ich Anteil an seinem Schicksal und seiner Vergangenheit, die hier eine größere Rolle spielt. Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass dieses Mal das Ingefahrkommen gegen Ende überzeugend, und nicht aufgesetzt wirkt, wie es das noch im Vorgängerband der Fall war, so dass ich, obwohl mir solche Szenen sonst oft gar nicht gefallen, sie hier mit großer Spannung verfolgte.
Aber ich greife vor. Neben Sebastian trifft man wieder einige der Charaktere des Vorgängerbandes, wobei mir besonders gut der ehemalige Straßenjunge Tom gefällt, der nun in Sebastians Diensten steht, eine unangehme, ja sehr gefährliche Situation erlebt, und dessen Vergangenheit auch ein bisschen mehr beleuchtet wird. Gut gefallen hat mir auch der Ehemann der Toten, der meine Emotionen berührt hat.
Der Fall ist komplex und dadurch, dass der Prinzregent involviert ist, muss er äußerst sensibel behandelt werden, zumal die öffentliche Stimmung nicht gerade gut für Prince George ist. Für Sebastian erhält er durch die Kette eine sehr persönliche Komponente, die womöglich noch Konsequenzen haben wird. Am Ende wird alles zufriedenstellend gelöst. Sehr interessant finde ich auch die Nachbemerkungen der Autorin.
Der zweite Band der Reihe gefällt mir noch besser als der erste und macht mir große Vorfreude auf die weiteren Bände (derzeit gibt es fünf, die auf Deutsch erschienen sind). Die Charaktere sind, wie die historische Einbindung auch, gelungen, die Spannung hoch, und auch emotional hat es mich angesprochen. Sehr gerne vergebe ich volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Freunde historischer Kriminalromane.