Rezension

Ok bis gut, aber leider immer noch nicht herausstechend

Die Tote von Brighton -

Die Tote von Brighton
von C. S. Harris

Bewertet mit 3 Sternen

Die Morde von England ("Die Schatten von Westminster" & "Die Tote von Brighton" in einem Band) – C.S. Harris

*Rezensionsexemplar

Der historische Krimi-Roman „Die Morde von England“, geschrieben von C.S. Harris, erschien im November 2022.
Die Handlung spielt im Jahre 1811 in London. Eine junge Frau wird brutal zugerichtet und auf den Altarstufen einer alten Kirche in der Nähe von Westminster Abbey gefunden. Am Tatort wird eine Duellpistole gefunden und auch Zeugenaussagen weisen auf einen Mann hin: auf Sebastian St. Cyr, ein junger Edelmann mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Er weist alle Vorwürfe ab. Auf der Flucht sucht er nach Hinweisen, die den wahren Täter aufdecken und Sebastian somit entlasten könnten. Dabei findet er Verbündete, die ihn auf seiner Reise begleiten und ihm helfen, zu beweisen, dass er nicht der Täter ist.
Der Schreibstil war relativ locker, was in Anbetracht der Tatsache, dass es ein historischer Krimi-Roman ist, nicht ganz gepasst hat. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass der Roman eher im 20. Oder 21. Jahrhundert spielt.
Was die Charaktere angeht, bin ich ein wenig zwiegespalten. Wir haben einerseits Sebastian, den meiner Meinung nach zu „perfekten“ Hauptcharakter mit Fähigkeiten wie guter Nachtsicht und ausgeprägtem Gehör. Auf der anderen Seite haben wir Kate, die wir im Laufe der Geschichte besser kennenlernen. Auch wenn Sebastian der Hauptcharakter ist und somit eigentlich derjenige sein müsste, der am besten ausgearbeitet wurde, hatte ich das Gefühl, dass Kate mehr Tiefe besitzt. Gerade die Tatsache, dass Sebastian keine Schwächen zu haben scheint und mühelos aus jeder Situation rauskommt, hat mich sehr gestört. Er wirkt wenig menschlich, was dafür gesorgt hat, dass ich bis zum Schluss nicht mit dem Charakter mitfühlen konnte.
Der Roman ähnelt den Krimi-Romanen, die man so schon kennt, vom Muster her ist es leider zu nah an anderen Werken dran. Zwar lassen sich einige Punkte finden, die eher herausstechen, aber doch nicht herausragend sind. Auch Klischees waren hier einige, die nicht hätten sein müssen. Die Auflösung jedoch war wirklich gut, da man selbst als sehr aufmerksamer Leser nicht ganz auf der richtigen Spur war.

Fazit: Ein interessanter Reihenauftakt, der leider zu viele Klischees beinhaltet und dessen Charaktere teilweise sehr lebendig, teilweise jedoch nicht gerade menschlich wirken.
3 ⭐ ⭐ ⭐ von 5 ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐