Rezension

Herausragende Figurenzeichnung

Die Tote von Brighton -

Die Tote von Brighton
von C. S. Harris

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu C. S. Harris – Die Tote von Brighton

„Die Tote von Brighton“ ist ein historischer Kriminalroman von C. S. Harris, der 2021 im dp Verlag in der Übersetzung von Katharina Radtke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „When Gods Die“ und ist 2006 erschienen.

Zum Autor:
C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.

Klappentext:
Brighton, England, 1811. Die schöne Frau eines alternden Marquis wird tot aufgefunden – ausgerechnet in den Armen des Prinzregenten. Ein Skandal für die englische Krone! Doch der Fall wird noch verstrickter. Um den Hals der toten Frau befindet sich eine mythische Halskette, die ausgerechnet auf Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin deutet. Schon wieder sieht Sebastian sich damit in einen Mordfall verwickelt. Verfolgt von seiner Vergangenheit untersucht er sowohl den Tod der Marquise als auch seine eigene mögliche Verbindung dazu – und stößt dabei auf ein komplexes Gerüst aus Lügen und Täuschungen.

Mit Hilfe seiner Geliebten Kat Boleyn und einem ehemaligen Straßenjungen kommt Sebastian dem Mörder immer näher. Und als ein Mord nach dem nächsten geschieht, sieht er sich mit einer Verschwörung konfrontiert, die seine eigene Identität bedroht ... und die Monarchie selbst in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Auch der zweite Band aus dieser Serie hat mich bestens unterhalten. Als herausragend empfinde ich die Figurenzeichnung und das Setting dieser Reihe. Viele der Figuren sind komplex gezeichnet und haben dunkle Flecken. Eine wesentliche Rolle spielt das Aufeinandertreffen zwischen verschwenderischem Reichtum der Oberklasse und großer Armut in weiten Teilen der Bevölkerung. Typische Verhaltensweisen der besseren Kreise werden erläutert und man versteht, wie es zu Heiraten von alten Männern mit jungen Damen der Gesellschaft kommt. So ist auch Kat aus Sicht der Familie keine angemessene Ehefrau für Sebastian, den Viscount Devlin. Die Hauptfigur ist eine gelungene Mischung aus Sherlock Holmes und James Bond. Auch wenn er über ein sehr gutes Gehör und eie sehr gutes Nachtsichtvermögen verfügt ist er kein Supermensch. Er weis sich aber zu wehren und schreckt auch vor tödlicher Gewaltanwendung nicht zurück. Kat Boleyn und Sebastian lieben sich innig, aber gerade deshalb lehnt sie seine Heiratsanträge immer ab. Kat, der Straßenjunge Tom, mittlerweile als Tiger in Diensten des Viscounts, und der Wundarzt Gibson, dem Sebastian aus seiner Soldatenzeit verbunden ist, bilden das Ermittlerteam. Eine besondere Rolle spielt Lord Jarvis, der im Hintergrund die Fäden im Staat zieht. Lord Jarvis ist überaus mächtig und versucht Vieles unter den Teppich zu kehren, wenn es ihm zu Pass kommt. Der Fall ist komplex und bringt auch die Ermittler in Gefahr.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und auch die Gedanken der handelnden Personen werden deutlich. Auch wenn diverse Nebenhandlungen mit der Geschichte verquickt werden, bleibt die Spannung durchweg auf hohem Niveau. Der Schreibstil ist flüssig und eindringlich. Anmerkungen der Autorin zur historischen Einordnung runden das Werk ab.

Fazit:
Auch der zweite Fall für Count Devlin hat mich begeistert. Figurenzeichnung und Setting sind überragend. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.