Rezension

Positiv und Negativ hält sich hier die Waage

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
von Robert Jackson Bennett

~~Ich mag Fantasy-Bücher sehr gerne und über mangelnde Fantasie kann ich bei diesem Autor definitiv nicht klagen. Trotzdem muss ich sagen, dass mich das Buch leider nicht sonderlich gefesselt hat.

Die Geschichte hatte durchaus einige spannende Momente und die Idee von Objekten, die miteinander „kommunizieren“ und die sich durch Magie auf DIESE besondere Art beeinflussen lassen (ich will jetzt nicht spoilern), fand ich großartig und ist mir so noch nirgendwo untergekommen. Trotzdem war es mir irgendwann einfach zuviel des Guten. Ich konnte der Geschichte zwar folgen, aber es war teilweise fast schon anstrengend zu lesen. Es wurde mitunter doch recht „technisch“. Noch dazu war die Story leider recht vorhersehbar, so dass die großen Überraschungsmomente für mich ausblieben.

Auch beim Schreibstil bin ich hin und her gerissen. Ich liebe es, wenn beim Lesen Bilder in meinem Kopf entstehen und das hat der Autor definitiv geschafft. Trotzdem war ich oft etwas verwirrt: mal schien das Buch für etwas jüngere Leser zu sein, ein paar Seiten weiter hatte ich dann wieder das Gefühl, dass es für älteres Publikum besser geeignet ist. Die humorvolleren Passagen wirkten auf mich oftmals etwas bemüht und konstruiert. Die wörtliche Rede mochte ich dann überhaupt nicht mehr, besonders die ständigen „….“ als Unterbrechung in den Sätzen, haben mich genervt und meinen Lesefluss enorm gestört.

Die Protagonisten fand ich wiederum sehr gelungen. Sie wirkten authentisch und oft konnte man als Leser nicht sicher sein, wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört und wem man überhaupt vertrauen kann. Das hat mir sehr gefallen. Man hat genug über die Protas erfahren, um sich eine Meinung zu den einzelnen Charakteren bilden zu können, aber nicht genug, um sie in und auswendig zu kennen. Es war wie so oft im Leben: man konnte ihnen nur vor den Kopf gucken.

Insgesamt hat die Geschichte einige wirkliche Stärken, vor allem an Ideen mangelt es dem Autor nicht. Da ich aber fast jeden positiven Punkt direkt wieder mit einem „aber“ abschwächen musste und mich das Buch insgesamt recht irritiert zurückgelassen hat, kann ich hier nur eine durchschnittliche Bewertung abgeben.
Auf den nächsten Teil bin ich leider nicht neugierig gemacht worden und ich werde ihn auch nicht lesen.