Rezension

Grandios! Jahreshighlight!

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
von Robert Jackson Bennett

Bewertet mit 5 Sternen

Gleich mit der ersten Seite wird man ins Geschehen gezogen, denn ohne große Einleitung begleitet man Sancia bei einem gefährlichen Auftrag. Tatsächlich hat mich bereits auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung oder auch lauernde Erwartung gepackt, ausgelöst durch den hervorragenden Schreibstil und weil dem Leser nur das Nötigste erzählt wird, sodass man sich sehr gut auf die Handlung konzentrieren und diese genießen kann.
Bleiben wir erstmal beim Erzählstil, denn diesen finde ich klasse! Allem voran die Konversationen, die haben mich richtig gepackt, weil sie sooo verdammt echt und lebendig und flüssig sind! Da macht das Lesen gleich viel mehr Spaß.
Ebenso überzeugten mich die Charaktere, auch wenn man an ein paar der Nebenfiguren noch etwas feilen könnte. Mit der Protagonistin Sancia kam ich sehr gut zurecht. Vielleicht kann man einige Momente von ihr als etwas emotionslos betrachten, doch in meinen Augen passt das gut zu ihrer Persönlichkeit. Und von einem Charakter bin ich total begeistert - humorvoll/sarkastisch, weise, ein guter Freund. Aus Spoilergründen kann ich leider nichts weiter dazu schreiben, doch ihr werdet bestimmt positiv überrascht sein!
Die Handlung gefällt mir von vorne bis hinten, denn sie ist rasant, glaubwürdig, spannend und einige krasse Wendungen sind auch anzutreffen!
Jetzt aber zu dem Punkt, über den ich schon die ganze Zeit schreiben möchte: Die Magie! Ich liebe diese! Was mir total zusagt, ist wie Magie und Wissenschaft Hand in Hand gehen. Einfach Genial! Manchmal sowas von unterhaltsam und lustig und dann auf einmal versteht man nicht jeden Satz und wünscht sich, im Physikunterricht besser aufgepasst zu haben.
Daher kann man die Geschichte nicht problemlos einem Genre zuordnen, sie ist eher ein Mischung aus mehreren, was mir erneut richtig gut gefällt.
Nicht nur das Magiesystem, sondern auch das Worldbuilding insgesamt ist grandios gelungen. Die einzelnen Stadtviertel, die Wasserwacht, die Handelshäuser, Historische Ereignisse.. Eine Welt, mit der man als Autor wie auch Leser gut arbeiten kann. Interessant, neugierig machend und spannend aufgebaut und wie so oft erfährt man einiges, aber nicht alles. (Wann kommt Band zwei?)
Wie bei vielen Fantasybüchern gibt es auch hier blutige, gewalttätige und erotische Szenen, diese halten sich aber meistens am Rand auf und verdeutlichen damit die schreckliche Welt, in der die Figuren leben (müssen). Manche von ihnen haben einiges durchmachen müssen und dem Autor ist es auf jeden Fall gelungen, dass man die Perspektive und das Handeln der Charaktere verstehen kann.
Ich bin gerade wirklich am überlegen, ob es etwas gibt, dass mir nicht gefallen hat.. doch abgesehen von ein paar nicht ganz so starken Nebenfiguren fällt mir nichts ein.
Der Auftakt der Trilogie (=yayy es kommen noch zwei weitere Bände!) ließ mich während des Lesens nicht los und hat mir hervorragend gefallen. Damit reiht es sich easy bei meinen Jahreshighlights ein! 5/5 Sterne