Rezension

Gelungener Fantasyauftakt

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
von Robert Jackson Bennett

Bewertet mit 4 Sternen

Bereits das Lilablaue Cover mit dem Schlüssel drauf hat mir unheimlich gefallen, umso schöner, dass mir auch der Inhalt zugesagt hat. Das Buch ist in 4 sehr unterschiedlich lange Teilabschnitte unterteilt, und zwar größtenteils aus Sancias Perspektive geschrieben, einzelne Kapitel sind aber auch aus der Perspektive von anderen Protagonisten erzählt, sodass man einen guten Rundumblick auf das Geschehen bekommt.

Sancia hat mir als Protagonistin besonders gut gefallen, da sie selbstbewusst und intelligent ist, gleichzeitig aber auch listig genug um in einer Welt ohne Regeln zu überleben. Auch die anderen Protagonisten, die man im Laufe des Buches kennenlernt waren so vielschichtig, dass oft lange unklar blieb wer nun gut oder böse ist. Auch eine kleine Liebesgeschichte war enthalten, die aber sehr nebensächlich blieb und erst gegen Ende kurz aufgegriffen wurde, was mir gut gefallen hat, da es mir lieber ist wenn die Handlung an sich im Vordergrund steht. 

Besonders innovativ fand ich das Magie-System, bei dem Gegenstände mit Hilfe von Skriben  „beschriftet“ werden und dadurch dazu gebracht werden einer neuen Realität zu gehorchen, so kann zum Beispiel ein Rad dazu gebracht werden sich einzubilden durchgehend bergab zu fahren, sodass sich die Räder schneller drehen, oder eine Tür gezwungen werden sich nur bei einem bestimmten Ereignis zu öffnen. Das Magie-System, das Worldbuilding rund um die vier Handelshäuser und die Gemeinviertel, sowie die geschichtlichen Hintergründe waren auffällig gut konstruiert, haben aber auch leider einen Großteil der ersten 200 Seiten in Anspruch genommen, wodurch diese zwar interessant waren, sich aber auch ein wenig gezogen haben, was mein einziger richtiger Kritikpunkt an der Story ist. Nachdem ich diesen Teil überwunden habe wurde die Handlung dann auch immer spannender, es gab immer mehr Intrigen, Actionreiche Szenen und auch einige Ereignisse, die mich überraschen konnten. 

Insgesamt war es daher ein gelungener Fantasy-Roman mit vielschichtigen Protagonisten, einem gelungenen Worldbuilding und einer spannenden Handlung, der unheimlich Lust auf die Folgebände macht, sofern man erstmal in der Geschichte drin ist. Von mir gibt es daher 4 Sterne.