Rezension

Gelungener Auftakt

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
von Robert Jackson Bennett

Bewertet mit 5 Sternen

Die Stadt Tevanne wird von vier mächtigen Handelshäusern regiert. Für die ärmeren Menschen der Stadt hingegen ist es ein täglicher Kampf ums Überleben. Die junge Sancia verdient sich ihren Unterhalt indem sie stiehlt und darin ist sie wirklich gut. Bei einem Auftrag soll sie ein Kästchen stehlen, was ihr zwar gelingt, doch danach ist nichts mehr, wie es war. In dem Kästchen liegt ein Schlüssel und dieser ist etwas ganz besonderes. Als Sancia den Schlüssel an ihren Auftraggeber überreichen will, findet sie diesen ermordet vor und schnell muss sie feststellen, dass viele den Schlüssel begehren.

Meine Meinung

Cover und Klappentext sprachen mich gleich an und ich wurde neugierig auf dieses Buch. Der Einstieg in die Story braucht ein wenig Zeit, denn der Autor wirft den Leser geradezu mitten in die Handlung. Was hier um die Protagonistin herum passiert und wie die Welt aufgebaut ist, ergibt sich dann aber so nach und nach und schon nach kurzer Zeit wurde ich von der Geschichte gefesselt.
Robert Jackson Bennett schreibt sehr bildlich und lebendig und die Welt rund um Tevanne wurde dadurch schnell vorstellbar. In dieser Welt regieren vier mächtige Handelshäuser, während die Menschen drumherum ums Überleben kämpfen. Als Leser bekommt man ein lebendiges Bild der Welt und geht hier regelrecht mit auf die Reise.
Auch die Spannung ist von Anfang an gegeben, auch wenn ich mich zunächst ein wenig in der aussergewöhnlichen Welt zurechtfinden musste. Mit vielen neuen und auch überzeugenden Idee hat die Geschichte eine ganz eigene Magie. Gegenstände werden mit Sigillen beschriftet, die dadurch eine Art Eigenleben entwickeln. Doch dieses beschriften können nur noch wenige Menschen, die sich Hypatus nennen. Ich will an dieser Stelle gar nicht zuviel verraten, denn Robert Jackson Bennett hat hier einfach unheimlich viele Ideen umgesetzt, die das Buch zu etwas besonderem werden lassen. Ich war auf jeden Fall absolut gefesselt, musste aber doch recht aufmerksam bleiben, um nicht wichtige Erklärungen, die beiläufig einfließen, zu verpassen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven beobachtet der Leser die Ereignisse. Dabei stehen hier die Diebin Sancia, der Hauptmann Gregor Dandolo und der Hypatus Orso im Mittelpunkt.
Diese so unterschiedlichen Charaktere treffen aufeinander. Vor allem aber Diebin Sancia ist mir schnell ans Herz gewachsen und mit ihrem ungewöhnlichen Schlüssel Clef wurde die Geschichte erst richtig lebendig. Sancia sollte einst skribiert werden, doch ihr gelang die Flucht, doch sie hat ungewöhnliche Talente, die ihr auf ihren Diebeszügen helfen. Clef, den sie bei einem Auftrag entwendet, ist ein Schlüssel, der nicht nur alle Türen öffnen, sondern auch kommunizieren kann und damit brachte er mich mehr als einmal zum Schmunzeln. Auch sonst ist Sancia keine 0815 Protagonistin, sie wirkt durch und durch authentisch und ich habe mit ihr absolut mitfiebern können.
Auch sonst haben mir die Charaktere und deren Entwicklungen und Verstrickungen und Beziehungen untereinander unheimlich gut gefallen und gemeinsam machen sie dieses eh schon aussergewöhnliche Buch zu etwas Besonderem.

Mein Fazit

Ich könnte hier seitenweise über dieses richtig geniale, durchdachte Buch schreiben, würde aber damit einfach viel zu viel vorwegnehmen. Mit vielen, teils neuen Ideen schafft Robert Jackson hier eine magische Welt mit einer Mischung aus Fantasy und Steampunk und so ungewöhnlich wie die Welt ist, sind auch die Charaktere. Vor allem Sancia, aber auch Clef, haben es mir hier angetan und ich freue mich jetzt schon unheimlich auf die Fortsetzung. Wer ungewöhnliche Geschichten mit frischen Ideen mag, sollte hier zugreifen.