Rezension

Medizin mit Höhen und Tiefen

Patient meines Lebens - Bernhard Albrecht

Patient meines Lebens
von Bernhard Albrecht

Netterweise habe ich ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Sonst hätte ich das Buch wohl nicht ausder Buchhandlung befreit. Letztendlich bin ich aber froh es gelesen zu haben. 

Geschildert werden hier mehrere Fälle von Patienten mit einer eindrucksvollen Geschichte und ihren behandelnden Ärzten. In überschaubaren Kapiteln wird jedem Patienten eine Geschichte von Anfang bis zum zumindest zwischenzeitlichen Ende gegeben. Ob nun das Frühchen, dass zu einem Zeitpunkt geboren wurde, an dem andere es noch als späte Fehlgeburt angesehen hätten, dem Patienten, dem durch endlich erfolgreiche Operationen die Klumpfüße so weit genommen werden konnten, dass wieder ein aktive Leben möglich ist, der Schmerzpatientin die für die Krankenkassenärztliche Erstattung von THC- Medikamenten kämpft oder einer jungen Frau die eine Odysee durch die verschiedensten neurologischen und psychatrischen Anstalten macht, bis eine richtige Diagnose gefunden werden kann um das schlimmste weitere zu verhindern. 

Menschlich und mit einem sehr kurzweiligen Schreibstil führt der Autor durch diese Episoden. Zeigt die Beweggründe von Ärzten, wie Patienten für ihr Handeln auf. Berichtet aber auch davon, wie schwer so ein Kampf fallen kann, wie das Privatleben darunter leidet oder beflügelt wird. Die Ängste, die die Patienten begleitet genauso wie die Zweifel, die die behandelnden Ärzte befällt, ob sie jetzt wirklich das Beste für ihren Patienten machen. 

Das Buch ist kurzweilig geschrieben. Wer hier ein trockenes Sachbuch erwartet liegt falsch. Die Geschichten bewegen, so dass man sich hier und da dabei erwischt, wie man eine Träne aus dem Augenwinkel drückt. So sehr fühlt man mit den Personen mit. Das Wissen, dass es sich da um reale Fälle handelt vertieft dieses Gefühl nur noch. 

Ich kann das Buch nur empfehlen, wenn man so eine Thematik in wuasi Kurzgeschichtenform lesen mag. Dadurch, dass es nicht immer ein Happy End für alle Beteiligten gibt verliert es auch nicht den Bezug zur Realität, wenn auch der Krankenhausalltag ganz bestimmt anders aussieht. Das Buch klagt nicht an, wenn etwas schief läuft und glorifiziert wenn ungewöhnliche Methoden Erfolg bringen. Es zeigt einfach Menschen die Eindrucksvolles erlebt haben, beleutet es von mehreren Seite und zeigt auch die Ärzte, denen das Erlebte neimals wieder aus dem Kopf gehen wird.