Rezension

Manchmal kitschig

Es war einmal in Italien - Luca Di Fulvio

Es war einmal in Italien
von Luca Di Fulvio

Bewertet mit 4 Sternen

Pietro hat endlich in seinem Leben einmal Glück: eine vornehme Contessa holt ihn aus dem Waisenhaus, in dem er 16 Jahre lang gelebt hat, und adoptiert ihn. Doch schon bald holt ihn das Pech wieder ein, denn der Mann der Contessa verliert sein ganzes Vermögen, bringt sich um und Pietro und seine Adoptivmutter müssen fast mittellos nach Rom fliehen. Zur selben Zeit lebt Marta mit ihrem Ziehvater Melo in einem Zirkus, sie ziehen über Land und kommen auch endlich nach Rom. Dort geraten sowohl Marta als auch Pietro in die Unruhen des neu gegründeten italienischen Königreiches. Die Anhänger des Königs wollen unbedingt Rom zur Hauptstadt des neuen Reiches machen, während sich der Papst mit Hilfe der französischen Truppen heftig dagegen wehrt. Während sich Marta den Revolutionären anschließt, zieht Pietro mit eienr neuartigen Kamera durch die Stadt und hält das Leben der einfachen Leute fest.

Das Buch ist mehr als 700 Seiten dick, doch es wird nie langweilig, denn immer wieder überrascht das Buch durch unerwartete Entwicklungen. Das hat mir gut gefallen, ebenso wie das Eintauchen in die Zeit um 1870 und die Entwicklung des italienischen Staates.

Allerdings ist mir das Buch manchmal zu hart an der Kitschgrenze und besonders am Schluss wirkt es für mich zu idealisiert und glatt gebügelt. Insgesamt ist es aber gut zu lesen und zeigt die Verzweiflung der Armen ebenso wie die Prasserei der Reichen und ist damit durchaus sozialkritisch.