Rezension

Leider sehr verworren und extrem langweilig

Girl a -

Girl a
von Abigail Dean

Bewertet mit 1 Sternen

Triggerwarnung: Kindesmisshandlung!

 

Alexandra war Girl A. Sie ist der Hölle ihrer Kindheit entkommen und hat ihre Geschwister gerettet. Ihr war die Flucht gelungen, sie war die, die Hilfe geholt hat. Jetzt ist Alexandras Mutter im Gefängnis gestorben und hat sie zur Testamentsvollstreckerin auserwählt. Doch um die Aufgabe zu erfüllen, muss sie Kontakt mit ihren Geschwistern aufnehmen – mit einigen hat sie schon sehr lange keinen Kontakt mehr gehabt.

Eine Reise durch ihre Vergangenheit beginnt, mitsamt all ihrer Grausamkeit.

 

 

Die Grundidee fand ich mega, eine Frau, der wir durch ihre grauenvolle Kindheit in Gefangenschaft folgen. Wir alle kennen die Schlagzeilen, wenn so etwas auffliegt, meist, weil sich ein Kind befreien kann und Hilfe ruft. Hier ist man dabei und hier erfährt man auch, wie unterschiedlich die Geschwister diese Traumata verarbeitet haben, was aus ihnen geworden ist.

 

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut. Ich wollte es unbedingt lesen, aber leider fand ich es vor allem eins: merkwürdig. 

 

Ich hatte massive Probleme der Handlung zu folgen. Sie springt ständig hin und her zwischen Vergangenheit, Gegenwart, früherer Vergangenheit, noch früherer Vergangenheit etc. es geht ständig, ohne Vorwarnung hin und her. Ich habe immer wieder Orientierungsprobleme gehabt. Wo bin ich jetzt? Wann genau soll das sein? War das vor XY oder danach? 

 

Davon abgesehen fehlte mir komplett das Gefühl. Es wird für mein Empfinden komplett gefühlskalt erzählt. Man spürt zwar, wie man selbst entsetzt ist und Mitleid empfindet, aber von Alexandra oder ihren Geschwistern kommt nichts. Im Gegenteil. Zudem konnte ich die meisten auch nicht verstehen oder ihr Handeln nachvollziehen. Die meiste Zeit dachte ich mir nur immer und immer wieder „Hä?“.

 

Ich fand das Buch ehrlich gesagt größtenteils sehr, sehr langweilig, verworren und anstrengend. 

Es kam für mich keinerlei Spannung auf, einfach, weil das Gefühl fehlte und es durch die vielen Zeitsprünge extrem schwer war zu folgen. 

 

Leider konnte ich auch die Wendung vorhersehen, wodurch sie mich nicht überraschen konnte. Natürlich war das trotzdem nicht ohne, aber durch die Umstände des Schreibstils, die Oberflächlichkeit der Beschreibung der Geschwister, auch Alexandras spürte ich zar Mitleid und Mitgefühl, wie ich es für jedes Wesen empfinden würde, dass so schreckliches erleiden musste, aber ich habe nicht mit ihr mitgelitten. Sie hat mich nicht durch die Geschichte geführt mittels ihrer Emotionen. Ich war nicht wirklich bei ihr.

 

 

Fazit: Ich hatte mich echt so sehr auf dieses Buch gefreut. Es klang so packend und spannend und emotional. Es war leider nichts davon – im Gegenteil. Ich fand das Buch extrem langweilig, verworren und sehr, sehr anstrengend. Das Lesen fühlte sich mehr wie Arbeit, als wie Vergnügen an. 

Mir fehlte komplett das Gefühl. Die Erzählung wirkte monoton und kalt. Klar ist das, was die Kinder durchmachen mussten schrecklich, aber wenn man emotional nicht auf die Reise mitgenommen wird und die Erzählungen der verschiedenen Zeitzonen und Charaktere nicht zusammenpassen, dann fehlt dem Buch einfach etwas.

 

Auch die Wendung konnte mich nicht begeistert. Ich hatte sie leider schon viel früher vorausgesehen. 

 

Leider hat mich das Buch wirklich sehr enttäuscht. Es bekommt von mir 1 Stern für die tolle Idee, aber mehr war bei dieser langweiligen und anstrengenden Umsetzung leider nicht drin. Schade!