Rezension

Anders als erwartet

Girl a -

Girl a
von Abigail Dean

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits hat mir das Buch ganz gut gefallen, andererseits war es anders als erwartet. Nach dem Klappentext hatte ich mehr Tiefe erwartet, mehr Gefühle, mehr Horror, mehr Beschreibungen der Verhältnisse im Horrorhaus. Natürlich wird die Gefangenschaft der Kinder thematisiert, aber meist mit einer gewissen Distanz, die vermutlich gewollt ist, um Lex‘ Trauma zu beschreiben. Allerdings führte dies dazu, dass ich das Buch zwar gerne gelesen habe, es mich aber nicht so richtig mitgenommen hat.

 

Das Buch wird aus Alex‘ Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben und ist in 7 Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel bekommt den Namen eines der Kinder und beschäftigt sich mit dem Wiedersehen und der Vergangenheit genau dieses Kindes. Bei manchen dauerte es aber sehr lange, bis das Grauen erwähnt wurde. Meist ging es zuerst um die Auswirkungen, die bis in die Gegenwart reichen, was aber auch durchaus interessant war.

 

Teilweise war ich dennoch recht geschockt. Das Buch beginnt eigentlich ganz „normal“. Die Familie mit 7 Kindern, der Vater sehr religiös. Eine scheinbar ganz normale Familie. Bis der Vater es übertreibt und seine Familie, die er beschützen will, gefangen nimmt.

 

Fazit: Mehr Psychogramm, denn Thriller. Etwas anders als erwartet, aber dennoch lesenswert.