Rezension

kein Thriller

Girl a -

Girl a
von Abigail Dean

Bewertet mit 4 Sternen

Alexandras Gracie, eine erfolgreiche Anwältin bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter im Gefängnis verstorben ist und sie als Testamentvollstreckerin eingesetzt hat. Alexandra, genannt Lex und von den Medien Girl A getauft gelang als Kind die Flucht aus dem nun geerbten "Horrorhaus".

Der Vater, schleichend einem religiösem Wahn verfallen, die Mutter in erster Linie wehrlos und eine Gebärmaschine, so  beginnt für die sieben Geschwister ein furchtbares Märtyrium. Ein Märtyrium welches die Autorin detailliert und ebenso schleichend schildert. Es mündet in gefesselten, unterernährten Kindern, die dann nach der Rettung auch noch auseinander gerissen werden.

Mit Lex begibt sich der Leser auf die Reise in Vergangenheit als sie sich auf den Weg macht ihre in allen Richtungen vertreuten Geschwistern die Nachricht zu überbringen. Lex wünscht sich, dass aus dem ehemaligen Horrorhaus eine Begenungsstätte fürs Leben wird, dafür braucht sie das Einverständnis der Geschwister.
Die Vergangenheit, die Gegenwart und die nahe Vergangenheit werden von der Autorin gekonnt zu einem großen Ganzen verflechtet. Die einzelnen Kapitel tragen die Namen der Geschwister, deren Geschichte der Leser aus der Erinnerung von Lex erzählt bekommt. Doch sind diese Erinnerungen auch wirkich real?

Ich hatte einen Thriller erwartet und bakm ein Psychogramm einer schlimmen Familientragödie. Die Auswirkungen auf Lex wurden gut transportiert, die Unterstützung der Psychologin wurde immer wieder benannt und am Ende sah einiges der Erinnerungen in der Realität anders aus.
Ein Buch, welches mich auf seine Weise doch fesseln konnte, aber den Versprechungen des Klappentextes nicht gerecht wurde.