Rezension

Leider nicht ganz so spannend, wie seine Vorgänger

Der Bilderwächter - Monika Feth

Der Bilderwächter
von Monika Feth

Bewertet mit 4 Sternen

Der Nachlass von Ilkas Bruder ist nun seit 2 Jahren verschlossen und muss nun geöffnet werden. Doch Ilka ist noch nicht bereit für diesen Schritt, denn gerade erst hat sie das Trauma ihres Bruders einigermaßen überwunden. Doch sein Testament sieht eine Veröffentlichung des künstlerischen Erbes nach 2 Jahren vor. Ilka muss sich also erneut mit den Dämonen der Vergangenheit konfrontieren, dabei lief doch bisher alles gut. Sie hat ihr Studium an der Kunsthochschule gerade begonnen und auch die anderen WG-Bewohner gehen ihren eigenen Weg in die berufliche Zukunft. Als nach kurzer Zeit der Helfer des Nachlassverwalters des Erbes von Ilkas Bruder ermordet wird, steckt die WG um Jette und Merle mal wieder mittendrin in einem Mordfall und begibt sich dabei in tödliche Gefahr.

 

Inhalt:

Ich muss sagen, den Inhalt des Buches zusammenzufassen ist mir bei diesem Buch nicht leicht gefallen. Im Gegensatz zu den anderen Jette Thrillern gibt es hier keinen klaren roten Faden, denn diesmal spielt das Privatleben der WG Bewohner einer größere Rolle als der Mord, um den es hier geht. Ich bin etwas enttäuscht von diesem, da ich aufgrund der Vorgänger etwas anderes erwartet habe. Das Buch hat mir zwar gefallen, jedoch hat mir ein bisschen das Muster der anderen Bücher gefehlt. Zwar passt es durch die handelnden Personen und deren Leben in die Reihe um Jette und Merle hinein, vom Inhalt hatte ich mir jedoch irgendwie mehr versprochen, wobei dies beim sechsten Band vielleicht auch einfach zu viel verlangt ist.

 

Schreibstil:

Die auf dem Klappentext versprochene Höchstspannung hat mir bei diesem Buch leider etwas gefehlt. Das Buch besitzt eine gewisse Spannung, jedoch keine so große, wie ich sie von den Vorgängern gewohnt bin. Dieses Buch hat mich nicht so gefesselt, wie die anderen und es hat mir auch keine durchlesene Nacht beschwert. Die Vorgänger um Jette und Merle konnte ich nicht aus der Hand legen, dieses Buch hingegen schon. Das Buch ließt sich einfach super, keine Frage, jedoch liegt die Messlatte aufgrund der Vorgänger bei mir deutlich höher. Vom Schreibstil ist jedoch eindeutig zu erkennen, dass hier meine Lieblingsautorin am Werk war, denn es liest sich wirklich super und bis auf die Spannung knüpft es auch vom Stil her nahtlos an die Vorgänger an.

 

Charaktere:

Was mir gut gefallen hat, ist, dass in diesem Buch keine großartig neuen Charaktere hinzukommen. Die WG ist nun endlich vollständig und dies ist auch gut so. Ich fand es sehr angenehm, sich nicht noch an eine neue Hauptfigur gewöhnen zu müssen, da es hiervon eindeutig genug gibt. Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, ist, dass Bert Melzig auch in diesem Jette-Thriller eine Rolle spielt und ermittelt. Neben den bekannten Figuren gibt es natürlich auch die ein oder andere unbekannte Figur, die es bisher in jedem Buch der Reihe gegeben hat, denn die Geschichte muss ja von irgendetwas Leben. Wie bereits in allen Vorgängerbänden finde ich die Charaktere auch in diesem Buch sehr gelungen. Ich finde sie allesamt sehr authentisch. Jette ist nach wie vor eine meiner Lieblingsfiguren in dieser Reihe. Mir gefällt besonders gut, dass sie in einigen der Kapitel aus der Ich-Perspektive erzählt, wohin gegen alles andere aus der Sicht eines neutralen Erzählers erzählt wird.

 

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches passt sehr gut in die Reihe hinein. Auch hier gibt es ein Motiv, dass sich auf dem Cover immer wiederholt und inhaltlich zum Titel des Buches passt. Ich finde es toll, dass sich die Bücher direkt auf den ersten Blick als zusammengehörig erkennen lassen. Auch die gesamte Schrift ist identisch mit der der anderen Bücher, was mir gut gefällt.

Der Klappentext hingegen hat mir nicht ganz so gut gefallen. Er hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt, jedoch hat er in mir auch Erwartungen geweckt, die am Ende des Buches nicht erfüllt wurden. Ich hatte aufgrund des Klappentextes erwartet, dass Ilkas Gefahr etwas mit dem Mord zu tun hat, doch dies war meiner Meinung nach nicht so. Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, da ich niemandem den Lesespaß nehmen möchte.

 

Fazit:

Insgesamt ist der Autorin hier ein tolles Buch gelungen, dies steht außer Frage, jedoch finde ich, dass das Buch hinter seinen Vorgängern hinterher hinkt. Ich hatte aufgrund der vorherigen Jette-Thriller wirklich atemlose Höchstspannung erwartet und wurde in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Ich finde das Buch dennoch lesenswert und kann es empfehlen. Fans der Jette-Reihe sollten jedoch keine Steigerung des letzten Buches erwarten.