Rezension

Klappentext trifft das Buch nicht

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
von Robin Sloan

Bewertet mit 3.5 Sternen

* * * Klappentext * * *
Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.

*** Meine Meinung ***
Hmmm, ich bin wohl mit falschen Vorstellungen an das Buch herangegangen. Ich dachte, es geht um Bücher, diese Buchhandlung und alles was damit zusammenhängt - immerhin steht im Klappentext das Zitat der New York Times -> „Eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher“. Auch das wunderschöne Cover bestärkte mich in dieser Vermutung. Doch leider nahm ab Seite 100 die Technik überhand und vor allem Google wurde in jedem 3. Satz erwähnt und lobhudelt. Okay, es gab dazu auch ein paar ironische Witzchen, frei nach dem Motto „Von Computer und Internet haben die Ahnung, aber nicht vom wahren Leben“, jedoch fand ich die inflationäre Erwähnung schon nervig und ich kam nicht umhin, mich zu fragen, welche Connection Sloan zu Google besitzt.
Auch ging es gar nicht um das Lesen der Bücher, sondern um Bücher, mit denen man Codes von anderen Büchern knacken kann - das Vergnügen ein Buch zu lesen, kam für mich einfach zu kurz.
Die Schreibweise Sloans ist locker-leicht lesbar und da ich neugierig auf die Auflösung war, konnte ich das Buch auch nicht aus der Hand legen. Die Spannung kam leicht in sich steigernden Wellen daher und das Geheimnis, welches es zu lösen galt, wurde immer bizarrer. Ja, ich war neugierig, wie denn nun die Lösung aussieht und diese Wecken der Neugier, sehe ich auch als Spannung an.
Die Charaktere wurden zwar recht klischeehaft und häufig auch eindimensional präsentiert, doch das passte genau in die Geschichte und war damit trotzdem erfrischend, was auch häufigen Wortwitzen, die auf die Klischees anspielten, anzurechnen ist.
Alles in allem ein interessantes Buch, welches meiner Meinung nach eine andere Beschreibung verdient, damit man seinen Inhalt auch besser zu würdigen weiß und es auch die richtige Leserschaft anzieht. Ich vergebe aufgrund meiner Meckerpunkte 3,5 Sterne.