Rezension

Julia und Anjano haben eine zauberhafte Liebesgeschichte.

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb - Tanya  Stewner

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb
von Tanya Stewner

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn lernt man gleich Juli kennen wie sie leibt und lebt. Sie ist schonungslos ehrlich zu sich selber und steht zu sich. Der erste Satz sagt schon alles „Ich finde mich ja manchmal selbst ein bisschen seltsam“ und macht sie in meinen Augen gleich sympathisch. Sie ist ein normales Mädchen. Anscheinend eine kleine Streberin aber nicht übermäßig perfekt, besonders, was ihr aussehen betrifft. Bis auf die eine Sache fand ich sie wirklich sehr gelungen. Sie hat mir zu schnell an Anjanos Geschichte geglaubt und das alles ziemlich locker weggesteckt, was für mich einfach nicht gepasst hat.

Anjano ist der männliche Protagonist und im Vergleich zu Juli sieht er natürlich perfekt aus. Ich versuche nicht zu viel über ihn zu verraten, den jede Information über ihn ist einfach zu viel. Seine Geschichte muss man selber entdecken und verstehen. Sein Verhalten ist mehr als süß, auch wenn mich seine Sprache ein wenig verwundert hat und sie für mich nicht ins Bild gepasst hat. Ich war ein bisschen überrascht, dass seine Herkunft anders war, als von mir erwartet. Ich hatte die Leseprobe gelesen und war mir ziemlich sicher zu wissen, wo er herkommt, aber dem war nicht so. Mit Juli zusammen habe ich dann von seiner Welt erfahren.

Die Geschichte war nun anders als gedacht aber keineswegs schlecht. Manche Elemente waren für mich nicht immer passend. Gerade die Interventionen wirkten manchmal, besonders im Bezug auf Whoopi, zu unglaubwürdig. Natürlich waren es seltsame Zufälle, die etwas verhindern, wollten aber an manchen Stellen fand ich es übertrieben. Sehr interessant finde ich aber das Konzept von Anjanos Welt. Daran hatte ich auch schon gedacht und ich hatte mir genau die gleichen Fragen wie Juli gestellt. Obwohl mir die Geschichte im ganzen Gefallen hat, war der Mittelteil doch etwas langatmig und hat sich dadurch gezogen.

Die Auflösung am Ende, wenn man sieht, wie alles verstrickt ist, finde ich wunderbar gemacht und das hat auch die Langatmigkeit im Mittelteil etwas entschädigt. Der Schluss war richtig schön zu lesen und auch meine Augen sind dabei nicht trocken geblieben.

Fazit
Julia und Anjano haben eine zauberhafte Liebesgeschichte. Sie ist süß, überraschend und am Ende gibt es sogar die ein oder andere Träne. Anders als erwartet aber trotzdem sehr schön und voller Gefühle.