Rezension

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Für mich eine Enttäuschung

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb - Tanya  Stewner

Der Sommer, in dem die Zeit stehenblieb
von Tanya Stewner

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
Juli Clemens kommt aus einer wohlhabenden Familie, doch richtig wohl, fühlt sie sich eher in der vollgestopften Wohnung ihrer besten Freundin Whoopi. Ihr liegt nicht viel an Luxus und daheim fühlt sie nur Kälte und Unwohlsein. Um den Problemen ihres Lebens zu entkommen, zieht sie sich gerne auf eine Lichtung zurück, ihre geheime Lichtung. Eines Tages ist sie aber nicht allein dort, denn ein merkwürdiger Junge hat seinen Weg dorthin gefunden. Nicht nur das Anjano seltsam redet, er kennt auch viele moderne Dinge nicht. Obwohl Juli es nicht versteht, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Sie ahnt nicht, dass Anjano ein unmögliches Geheimnis hütet, das ihr ganzes Leben verändern und auf den Kopf stellen wird.

Meine Meinung mit Spoilern
Der Titel und das Cover versprechen eine tolle Geschichte, doch dieses Versprechen wurde in meinen Augen nicht erfüllt. In gewisser Weise ist dieses Buch eine Enttäuschung.

Die Protagonistin, Juli Clemens, kommt aus einer reichen Familie, hat einen hohen IQ und ist doch nicht glücklich mit ihrem Leben. Daheim fühlt sie eine unglaubliche Kälte, weshalb sie immer wieder von dort flüchtet. Sie ahnt, dass ihre Eltern sich trennen wollen, kann dies aber nicht ertragen. Dann trifft sie auf den seltsamen Anjano, der ihre Neugier weckt. In seiner Nähe fühlt sie sich besonders. Zu ihrem Pech, darf sie niemandem von ihm erzählen, was ihr irgendwie auch gefällt.

Angeblich ist Juli siebzehn, doch ihr Verhalten war um einiges kindlicher. Ich meine ja nur. Klar, es ist schmerzhaft zu wissen, dass die Eltern sich trennen wollen, aber es nützt doch nichts davor wegzulaufen. Sie versucht dem zu entkommen, doch vor so etwas kann man nicht davon laufen.

Besonders dämlich empfand ich die Situation, wo sie mit ihren Eltern am Esstisch sitzt und die sich streiten. Statt sie einzumischen und was zu sagen, beginnt sie zu bellen und läuft davon. Ich meine, bellen ehrlich? Dann trifft sie Anjano. Wow, der Kerl interessiert sich für sie und plötzlich kann sie ihn nicht mehr vergessen. Sie wirft sich ihm an den Hals, und das wörtlich. Sie kennen sich kaum, aber sie nimmt die sexy Unterwäsche ihrer Mutter um ihm zu gefallen. Nach wenigen Tagen will sie bereits mit ihm schlafen und ist schockiert, als er es nicht will.

Anjano ist auch ein merkwürdiger Kerl. Sorry, ich könnte da mehrere Dinge ansprechen, aber genau wie Juli, machte er mich irre. Ich meine, wie kann man sie rein zufällig in so ein Zeitloch reinfallen? Ok, aber auch sein ganzes Verhalten. Dieses "wir dürfen uns nicht sehen" und dann wieder "ich kann doch nicht ohne dich". Jaaa, super nervig.

Sagen wir es so, die Charaktere waren nicht der Hit. Sie waren verwirrend und haben sich nicht so verhalten, wie man es altersmäßig von ihnen erwarten würde. Manche Sachen die sie taten, waren einfach nur lächerlich.

Das einzig interessante an der Geschichte, waren die Zukunftsaussichten. Erst die Katastrophen, dann die Besserung. Ein Einzelheiten waren ganz interessant, für ich erschienen sie aber nicht völlig durchdacht. Es wurde mit vermeidlichen Fachwissen um sich geworfen, ohne genauere Aufklärung, denn es könnte schließlich die Zukunft verändern.

Ich weiß, es gibt Liebesgeschichten, die sich in einem kurzen Zeitraum entwickeln und dabei völlig realistisch wirken, haben ich schon oft in Historicals gehabt, doch hier hatte ich nicht den Eindruck. Erst gegen Ende wurden die Gefühle glaubwürdiger und etwas greifbarer.

Es tut mir Leid, aber außer dem tollen Schreibstil der Autorin, konnte mich so gut wie nichts von diesem Buch überzeugen. Die Autorin kann gut und flüssig schreiben, weshalb das Lesen schnell geht, auch wenn die Geschichte nicht überzeugen konnte.

Fazit
Obwohl der Schreibstil der Autorin wirklich gut ist, war die Geschichte nichts für mich. Die Charaktere erschienen stumpfsinnig und zeigten kaum Entwicklung. Juli war einfach nur nervig. Ich hatte wirklich mehr erwartet, denn die Geschichte versprach interessanter zu sein.