Rezension

Grandioser und konsequenter Abschluss der Born-Trilogie

Engelsgrund - Linus Geschke

Engelsgrund
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Thriller bringt der Autor Linus Geschke seine Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born zu einem mehr als würdigen Abschluss.

Man kann diesen Thriller zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden lesen und verstehen. Alle dazu erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Um das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten aber in Gänze nachvollziehen und genießen zu können, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zumal auch die ersten beiden Bände Thriller-Unterhaltung vom Feinsten bieten.  

Diesmal wendet sich Borns ehemalige Kollegin Carla Diaz an ihn und bittet ihn um Hilfe. Ihre Tochter Malia hat sich einer Sekte angeschlossen, die ziemlich zurückgezogen am Rande der Ardennen lebt. Als es im Umfeld der Sekte zum brutalen Mord an einer jungen Frau kommt, macht sich Carla große Sorgen um Malia. Doch Borns Bemühungen scheitern am Widerstand von Malia und dem Anführer der Gemeinschaft. So entschließt sich Born, seinen alten Widersacher Andrej Wolkow, der ihm noch einen Gefallen schuldet, um Hilfe zu bitten. Doch gibt es einen Pakt mit dem Teufel wirklich zum Nulltarif ?    

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohem Erzähltempo, das beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt, treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und liefert dabei neben zahlreichen gelungenen Spannungsmomenten auch noch einige überraschende Wendungen, die das Geschehen immer wieder in eine andere Richtung treiben. Am Ende entlädt sich das Geschehen schließlich in einem zweigeteilten fulminanten und hochdramatischen Showdown, der die Geschichte der Protagonisten zu einem konsequenten Ende führt. Der Actionanteil wird diesmal im Vergleich zu den vorherigen Bänden ein wenig zurückgefahren, ohne das die Geschichte dadurch an Spannung einbüßt. Dafür erhalten im Gegenzug die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charaktere mehr Raum zur Entfaltung, den sie in überzeugender Manier nutzen.  Dies gilt gleichermaßen für die schon aus Band 1 und 2 bekannten Protagonisten, wie auch für die neuen Figuren, die sich wunderbar in das fein aufeinander abgestimmte Ensemble einfügen.  

Für diesen Thriller der Extraklasse kann ich guten Gewissens eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Und auch wenn mir der Abschied von Born am Ende sehr schwergefallen ist, kann ich die Einschätzung des Autoren, das seine Geschichte mit diesem Band auserzählt ist, durchaus nachvollziehen. So bleibt er in jedem Fall in bester Erinnerung.