Rezension

Etwas zu ruhig

Engelsgrund - Linus Geschke

Engelsgrund
von Linus Geschke

Bewertet mit 3 Sternen

Weniger Actionreich als seine Vorgänger

Inhalt:

Carla Diaz, Ex-Kollegin von Alexander Born, ist verzweifelt. Ihre Tochter Malin hat sich den Cernunnos, einer sektenähnlichen Gemeinschaft, angeschlossen. Ihr Versuch sie zu einer Rückkehr nach Berlin zu bewegen, ist gescheitert. Als dann noch eine brutal zugerichtete Leiche im Umfeld der Sekte gefunden wird, wendet sie sich in ihrer Not an Born. Doch auch er kann nicht viel ausrichten. Weshalb er einen Gefallen von seinem Gegenspieler, den Russischen Mafia Boss Andrej Wolkow, einfordert. Ein gefährliches Spiel.......

Leseeindruck:

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern kommt "Engelsgrund", der Abschluss der Born Trilogie, eher ruhig daher. Fast schon melancholisch. Linus Geschke verzichtet auf viel Action. Lässt lieber seine Figuren sprechen und lässt deren Gedankenkarusell kreisen. Vor allem die von Born und Wolkow. So lernt man sie und ihre Beweggründe, wie sie zu dem geworden sind was sie jetzt sind, besser kennen. Allerdings waren mir diese Passagen teilweise zu lang. Was mich dazu verleitet hat nur noch flüchtig drüber zu lesen. Aber es gab auch Szenen, die spannend waren und mir sogar manches Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Leider waren die für meinen Geschmack viel zu kurz. Nichts desto trotz hat Linus Geschke einen intensiven und flüssigen Schreibstil. Ich mag diese Art zu schreiben. Seine Figuren sind ungewöhnlich und mir seit Band 1 ans Herz gewachsen. Vor allem wie Andrej Wolkow dargestellt ist, finde ich richtig gut. Das Ende hat einen überraschenden Täter mit dem ich nicht gerechnet habe. Wer aber jetzt denkt das war's, hat sich getäuscht. Der anschließende Showdown hat es in sich und beinhaltet meine ganz persönliche Lieblingsstelle. Was mich aber ratlos gemacht hat, war der Schluss. Eigentlich mag ich so etwas nicht. Fand es aber passend. Hätte ich anschließend lieber mal nicht das Nachwort gelesen. Das hat mich dann doch noch ratlos zurück gelassen.

Fazit:

"Engelsgrund" ist ein passender Abschluss für die Born Trilogie. Nicht fulminant, aber konsequent. Mir war er jedoch etwas zu ruhig. Das Ende ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack. Man kann aber damit leben. Ein bisschen hadere ich mit einigen Szenen. Die Logik hat sich mir in manchen Gedankengängen nicht immer erschlossen. Empfehle ich gerne an alle weiter, die in einem Thriller nicht nur die große Action brauchen.