Rezension

Eintauchen in das London von 1888 ...

Vor dem Abgrund - Tom Finnek

Vor dem Abgrund
von Tom Finnek

für alle Fans von bestens recherchierten und spannungsgeladenen historischen Romanen

Tom Finnek entführt die Leserschaft in das London um 1888. Im Stadtteil dominiert das Elend und die Trunksucht. Die Arbeiter schuften bis zum Umfallen und können ihre Lebensumstände doch nicht verbessern. Sie finden trügerischen Trost im Alkohol. Die Heilsarmee versucht mit ihrem Slogan „Suppe, Seife, Seelenheil“ dagegen anzukämpfen. Vereinzelt hat sie sogar Erfolg.

Gleichzeitig triebt in dieser Zeit Jack the Ripper sein Unwesen. Er schwebt gleichsam als „schwarzer Dämon“ über der Geschichte. Die Gefahr für Frauen und Mädchen, die als letzten Ausweg ihren Körper verkaufen, auf den Mörder zu treffen ist groß.

In diesem Umfeld – dem schwarzen Herzen von London - trifft die verarmte Celia Brooks in der Stadt ein, um mehr über ihren Vater und dessen Verbleib zu erfahren.

Sie begegnet Rupert Ingram, dem gelangweilten Sohn des reichen Hotelbesitzers Harvey Ingram, der tagsüber auf Befehl seines Vaters die „Visitenkarte“ der Familie spielt und nächtens die Straßen des Viertels in Verkleidung unsicher macht..

Die beiden treffen mehrmals aufeinander und haben mehr gemeinsam als auf den ersten Blick ersichtlich scheint. Beiden ist gemeinsam, dass sie sich – nach anfänglichem Widerstreben – doch ihrem zugedachten Schicksal widersetzen. Allerdings jeder auf seine Art.

Fazit:

Ein durch und durch penibel recherchierter historischer Roman, der seine Leser nicht kalt lässt. Die Leser tauchen gleich in den ersten Seiten in das, von Gestank und Rauch, verpestete London ein. Die Geschichte hält einen bis zum Schluss eng umschlungen. Sie lässt keine Langeweile aufkommen, da sie mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet.