Rezension

Eine Wintergeschichte

Der Ort der verlorenen Herzen -

Der Ort der verlorenen Herzen
von Claire Stihlé

Eine romantische Wintergeschichte, die nicht nur an Weihnachten gelesen werden kannl

Wir sind unterwegs mit Anouk, einer jungen Frau, die wenig Grund verspürt sich auf Weihnachten zu freuen. Die heimelige Romantik und die liebevolle Gemeinschaft ist ihr zu viel. Anouk ist in den Vogesen aufgewachsen auf dem Weingut ihrer Eltern und lebt allein in Paris. Sie hat jung ihre Eltern verloren und diesen Verlust nie wirklich verarbeitet, lebt nach einer schmerzhaften Trennung zurückgezogen in ihrer kleinen Wohnung und liebt die leckeren Pralinen ihres Chocolatiers aus der Nachbarschaft.

Eines Tages erhält sie eine Nachricht von Antoine, den Bruder des Mannes, der das Chalet ihrer verstorbenen Eltern übernommen und liebevoll zu einem besonderen Ort für Menschen ausgebaut hat, die alleine und einsam sind. Sein Ziel ist es diesen idyllisch gelegenen Ort, den man schon auf dem Cover erahnen kann, für Menschen an Weihnachten zu öffnen, die sich gerade in dieser Zeit besonders alleine und einsam fühlen. 

Anouk nimmt diese Einladung gegen alle ihre Gewohnheiten an und trifft auf Romarin, einen ihrer Lieblingsautoren, dessen Bücher sie am liebsten übersetzen möchte, auf Yvette, eine verwitwete und alleinerziehende Mutter von Teenagern, auf Clementine, die mit ihrem erdbeerblonden Haar und ihrer zarten Erscheinung eine unglaublich schöne und zugleich traurige Ausstrahlung hat und auf Guilliaume, den attraktiven Barkeeper, der für alle ein offenes Ohr, dem aber selbst niemand zuhört und schließlich Antoine, dessen unbewussten Charme Anouk nicht kalt lässt.

Tja, das hört sich doch alles verheißungsvoll an, doch alles kommt anders, Antoine kehrt nach einem Spaziergang nicht zurück, ein heftiger Schneesturm sorgt dafür, dass das Chalet von Schneemassen eingeschlossen wird und dann ist Weihnachten.........

Es ist mein erster Roman  von Claire Stihle und die Geschichte fängt verheißungsvoll und geheimnisvoll an, denn der Leser stößt zwischen den Kapiteln immer wieder auf Briefe, die eine junge Frau verfasst hat, die vor vielen Jahren eine Zeit in diesem Chalet verbracht hat und die offensichtlich mit einem der Gäste verwoben ist und wartet gespannt auf die Auflösung. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die Beschreibungen des Chalet wirklich schön und es wurde deutlich, das gerade Weihnachten für viele Menschen von emotional belastend aufgrund ihrer Lebenssituation ein Fest der Hoffnung werden kann, wenn man bereit ist, die Schritte zu gehen, die notwendig sind.