Rezension

Ein Auf und Ab der Gefühle

Alea Aquarius 7 -

Alea Aquarius 7
von Tanya Stewner

Bewertet mit 5 Sternen

„...Eine neue Etappe begann. Alles war möglich. Im Gemenge der zukünftigen Begebenheiten existierten ebenso viele Möglichkeiten für Niederlagen wie für Erfolge. Doch wenn Alea in diesem Sommer eines gelernt hatte, dann, dass sie den Gang der Dinge maßgeblich beeinflussen konnte...“

 

Dieses Zitat steht ziemlich am Anfang des Buches. Noch ahnt Alea nicht, wie nahe dieses Mal Sieg und Niederlage liegen. Und mancher Sieg fühlt sich im ersten Moment wie eine Niederlage an.

Dieses Mal hat sich die Alpha Cru getrennt. Alea und Lennox stehen in Florenz am Bahnhof, um nach Deutschland zu fahren. Ziel ist der Felsen der Loreley. Dort hofft Alea endlich ihre Zwillingsschwester zu treffen. Sammy, Ben und Tess fahren per Schiff nach Rom. Dort wollen sich später alle wiedertreffen, um endlich gegen Dr. Orion vorzugehen.

Die Autorin hat erneut eine spannende Fortsetzung geschrieben. Es ist erstaunlich, welche neuen Stämme der Meermenschen sie jedes Mal kreiert. Trotzdem klingt alles logisch und nachvollziehbar.

Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Es gibt schöne Landschaftsbeschreibungen, bei denen die Autorin gekonnt mit Metaphern spielt.

 

„...Die Morgensonne funkelte auf der Oberfläche, und zarte Frühnebelschwaden zogen wie Zauberwolken am Ufer entlang….“

 

Andere Stellen stecken voller Emotionen und Romantik. Die Zweisamkeit lässt die Protagonisten

weiter zusammen wachsen.

 

 

„...Alea hatte noch nie so viel beim Singen getanzt, aber sie musste sich einfach im Regen bewegen, um ihm zu zeigen, wie sehr sie sich über seine Existenz freute...“

 

Natürlich durchzieht das Buch einer hoher Spannungsbogen. Mehrmals geht es um Leben und Tod.

Schon auf der Fahrt geht nicht alles glatt. Alea und Lennox müssen den Zug vorzeitig verlassen. Auf ihren Weg über Land kommt es zu einer überraschenden Begegnung. Auf einem Bauernhof diskutiert Alea über Tierhaltung und Landwirtschaft. Sie muss erkennen, dass Schwarz oder Weiß bei dem Thema keine Lösung ist. Ein Junge erklärt ihr:

 

„...Weißt du, ich bin total dafür, dass Regelungen für mehr Tierschutz erlassen werden. Dann muss aber eben dafür gesorgt werden, dass Bauern mit ihrer Arbeit trotzdem noch ihren Lebensunterhalt verdienen können...“

 

In diesem Band gibt es mehrmals Rückblenden in die Vergangenheit. Das ermöglicht mir als Leser einen Einblick, warum sich mancher der Protagonisten so entwickelt hat, wie er sich entwickelt hat. Außerdem erhalte ich so Informationen, wie Dr. Orion die Dragoner von sich abhängig gemacht hat. Dieser Herrenschwur wird später in der Handlug noch eine Rolle spielen.

Die Telefonate mit dem Rest der Cru stecken voller philosophischer Weisheit. Vor allem Sammy, der Jüngste, kommt auf ungewöhnliche Gedanken.

 

„...Gedanken sind im Vergleich zu einem Bauchgefühl bloß Schnipsel, die der kleinste Windhauch durcheinanderwirbelt, wie es ihm gefällt. Ein Bauchgefühl ist dagegen was Handfestes...“

 

Noch ahnen Alea und Lennox nicht, dass Orion für sie eine Falle inszeniert hat. Ob er aber gewinnen wird? Nicht nur Alea und Lennox wachsen über sich hinaus.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine Fantasygeschichte mit viel Tiefgang.