Rezension

Düstere Geheimnisse

Das Tagebuch der Jenna Blue -

Das Tagebuch der Jenna Blue
von Julia Adrian

Bewertet mit 5 Sternen

Was geschah damals?

Jenna wohnt zusammen mit ihren zwei Schwestern und dem Vater auf dem heruntergekommenen Hof.
Seit dem Verschwinden der Mutter vor 10 Jahren, ist Jenna quasi alleine. Sie spürt deutlich die Ablehnung der Schwestern, besonders die jüngere Scarlett scheint nur Hass für Jenna zu empfinden. Und der Vater ist seit Mutters Verschwinden sowieso nur noch ein Schatten seiner selbst.
Zum Glück hat Jenna wenigstens ihr Tagebuch, darin kann sie ihre tiefsten Gefühle und Gedanken loswerden. Auch die abgrundtief schlechten.

Das Buch hatte ich in Windeseile durchgelesen, weil ich es so spannend fand.
Dabei war es am Anfang gar nicht so einfach in Jennas Welt den Durchblick zu bekommen.
Jedes Kapitel fängt mit einem Auszug aus ihrem Tagebuch an, und ihre Gedanken klingen oft etwas verworren, sind dunkel und voller Hass. Gleichzeitig wird der Rest der Geschichte aus Jennas Sicht in der Ich-Form erzählt. Und irgendwie passen die Tagebucheinträge und ihre Erzählung nicht wirklich zusammen. Zunächst!
Es dauert bis sich aus der ganzen Chose ein roter Faden herausbildet. Bis dahin folgt man als Leser einfach nur Jenna und hat dabei lauter Fragezeichen im Kopf.
Und immerzu bleibt im Hintergrund die Frage, was damals geschah das die Mutter plötzlich verschwand.

Der Schreibstil ist oft sehr düster, die Autorin schafft es immer wieder eine beklemmende Stimmung heraufzubeschwören. Durch die nächtlichen Aktionen wird es auch manchmal ein bisschen gruselig. Aber ich bin ehrlich, mich kann man auch leicht erschrecken.
Die Schauplätze fand ich toll. Es gibt genau gegenüber von Jennas Zuhause eine alte Villa. Schon über die Mauer zu schauen wird von den Dorfkindern als Mutprobe angesehen. Die Villa hat den Ruf einer Spukvilla, und wer sich auf das Grundstück wagt, soll bald den Tod finden.
Dann gibt es noch ein Bootshaus, wo die Jugend wilde Partys feiert. Auch Jennas Zuhause ist nicht gerade ohne, was dunkle Ecken und Verstecke angeht.

Die Autorin kannte ich bis jetzt noch nicht, ich bin froh dass sich das geändert hat.
Ich empfehle das Buch gerne allen weiter, die dunkle Jugendromane mögen.