Leserunde

Leserunde zu "Die Rache ist mein" (Marie NDiaye)

Die Rache ist mein -

Die Rache ist mein
von Marie Ndiaye

Bewerbungsphase: 11.11. - 25.11.

Beginn der Leserunde: 14.12. (Ende: 03.01.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Suhrkamp Verlags – 20 Freiexemplare von "Die Rache ist mein" (Marie NDiaye) zur Verfügung. Eine Leseprobe findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Maître Susane, 42, Anwältin in Bordeaux, erhält in ihrer Kanzlei Besuch von einem gewissen Gilles Principaux. Sie glaubt diesen Mann aus ihrer Jugend zu kennen: Da war eine Begegnung mit einem älteren, beeindruckenden Jungen aus reichem Elternhaus, die ihrem Leben eine ganz neue Richtung gab. Doch an das, was damals konkret geschah, erinnert sie sich kaum. Andeutungen ihres Vaters, der Junge könne ihr zu nahegekommen sein, weist sie empört zurück. Principaux bittet sie, die Verteidigung seiner Frau zu übernehmen, die ein entsetzliches Verbrechen begangen hat: Marlyne Principaux hat ihre drei Kinder getötet. Maître Susane übernimmt den Fall - und stürzt ins Bodenlose. Was ist los mit dieser Mutter? Welche Rolle spielen in all dem Maître Susanes maurizische Hausangestellte und deren Kinder? Wer ist dieser Gilles Principaux wirklich? Und ist sie selbst überhaupt diejenige, die sie zu sein glaubt?

Eine Anwältin wird beauftragt, eine Mutter zu verteidigen, die ihre drei Kinder ermordet hat. Aber verbindet sie nicht mit dem Vater der Kinder eine folgenreiche Begegnung viele Jahre zuvor? Was ist hier Wahrheit, was Lüge? Und ist es möglich, ohne Gewissheit zu leben? Marie NDiayes aufwühlender Roman über eine Frau in einer Extremsituation ist in Frankreich das literarische Ereignis des Jahres: ein raffiniertes, abgründiges Spiel mit uns und unseren Erwartungen und Ängsten.

»Durch viele kleine und große Roman-noir-Stellschrauben wird wohlige Lesefolter verbreitet, die die Lektüre zum Genuss macht ... Der makellose klassische Stil, mit dem [NDiaye] ins Herz der unausweichlichen Dunkelheit vordringt, macht ihre Figuren groß und tragisch.«
Iris Radisch, DIE ZEIT

»Die großartige Marie NDiaye hat das literarische Ereignis des Jahres geschrieben!«
Les Inrockuptibles

»[Ein] geheimnisvoller und schön labyrinthischer Psychoroman ... Marie NDiaye versteht es meisterhaft, Erwartungen ins Leere laufen zu lassen.«
Franziska Wolffheim, Der Tagesspiegel

ÜBER DIE AUTORIN:

Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 Jahren ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. den Prix Goncourt für Drei starke Frauen. NDiaye lebt in Paris.

Prix Marguerite-Yourcenar 2020 für das Lebenswerk 2020 (Nominierung)
The Man Booker International Prize 2016 (Longlist)
Nelly-Sachs-Preis 2015
 

03.01.2022

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
TochterAlice kommentierte am 19. Dezember 2021 um 22:36

Ich sehe es auch so: vieles war doch sehr konstruiert, für mich zu sehr. Auch wenn es sprachlich sehr oft sehr stark war (wenn auch längst nicht immer aus meiner Sicht), wirkte der Handlungsaufbau gelegentlich und gerade zum Ende hin wie gestelzt, es war zu viel des Guten. Auf der anderen Seite wiederum blieb unglaublich vieles offen, was hätte aufgelöst werden müssen, um den Roman rund zu machen, für mich zumindest.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
nikolausi kommentierte am 20. Dezember 2021 um 11:12

Ja, die offenen Fragen hätte ich auch gerne beantwortet bekommen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 21. Dezember 2021 um 20:19

Das macht Ndiaye nicht, in ihrem vorigen Roman auch nicht. Da ist sie auch nicht die einzige. Passiert bei Literatur recht häufig, dass die üblichen Erzählnormen (Anfang, Mitte, Ende) nicht eingehalten werden. Aber ich finde das nicht schlimm. Heißt doch immer, es gibt zwei Bücher: Das, das die Autorin schreibt, und das, das die Leserin liest. Da bist du frei in deiner Interpretation. Also ich bin mit "meinem" Roman ganz happy! ;-)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
ysmn kommentierte am 26. Dezember 2021 um 15:12

Den Bruch mit Erzählnormen finde ich häufig auch sehr spannend. Und du hast absolut Recht. Sobald ein Roman seinen Autor verlässt und in die Hände von Lesern gelangt, "gehört" die Geschichte den Lesern. Ein Roman, oder auch Kunstwerke, gehen im Grunde immer über die Interpretation des Autors hinaus. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 18:17

Für mich gab es zu viele Möglichkeiten die gewesen sein könnten, ohne einen kleinen Hinweis was ausgeschlossen werden könnte. Und, wie du schreibst, die Dichte der Bedeutungen war schon sehr gedrängt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:46

Stimmt! Im Nachhinein kommt es mir auch so vor, als hätte das Buch viel mehr als nur 200 Seiten gehabt. Es wäre mir trotzdem lieber gewesen, wenn die Autorin weniger Themen angesprochen und dafür mehr von ihnen zu Ende gebracht hätte. Obwohl ich natürlich weiß, dass das gar nicht ihre Absicht mit diesem Buch gewesen sein kann. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Naibenak kommentierte am 20. Dezember 2021 um 08:55

Ihr habt hier schon viele Dinge aufgeführt, die mich ebenso berührt und umtrieben haben! Aber was mir persönlich wirklich zusätzlich nahe ging, war die Szene, als Me Susane versucht hat, sich für Gilles Principaux aufzubrezeln, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Zumindest nach außen hin. Sie selbst hat sich total unwohl auf den Stöckelschuhen gefühlt. Dieser Punkt allein sagt schon wieder so viel aus über Me Susane und ihre "Beziehung" zu Gilles. Sie redet sich zudem immer mehr ein, dass er es damals nicht gewesen ist vor 30 Jahren (sicherlich auch, weil ihre Mutter ständig neue Namen in den Raum wirft...). Sie übersieht immer mehr ihre allererste Reaktion, als Gilles die Praxis betrat. Die war echt. Die ist wegweisend. Sie müsste sich darauf wieder mehr besinnen... naja - seufz!

Was ich aber eigentlich noch sagen will (man hat immer wieder neue Gedanken und schweift so schnell ab - sorry ;-) )... Me Susane stürzt, blutet, humpelt... und Gilles Principaux sieht sie nicht. Er ist so auf sich selbst fixiert (wie wahrscheinlich sein ganzes Leben schon), dass er nichts wahrnimmt. WIE INTERPRETIERT IHR DIESE SZENE?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 10:41

Für mich sagt diese Szene, dass er ein riesengroßes egozentisches Ar...... ist. Aber eben nur so lange, bis vielleicht klar wird, dass Me Susane sich das alles nur zusammenreimt und die Wahrheit der anderen Figuren ganz anders aussieht.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Naibenak kommentierte am 20. Dezember 2021 um 08:59

Jetzt, zum Ende des 2. Abschnittes, bin ich total fasziniert von diesem Roman! Wahnsinn, mit welchen sprachlichen Mitteln hier erzählt und gleichzeitig so wahnsinnig viel gesagt wird, vorallem auch zwischen den Zeilen. Das ist wirklich das perfekte Buch zum Diskutieren, weil man unendlich viel entdecken und interpretieren kann. Total super :-)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Hennie kommentierte am 21. Dezember 2021 um 19:46

"mit welchen sprachlichen Mitteln hier erzählt und gleichzeitig so wahnsinnig viel gesagt wird, vorallem auch zwischen den Zeilen"

Das mag sein, aber für mich macht das Gesagte keinen Sinn. Wer will hier was und warum? Was ist los mit den Leuten? Für dieses Buch brauche ich definitiv eine(n) "Erklärbär/in".

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
frenx kommentierte am 28. Dezember 2021 um 21:41

Der unzuverlässige Erzähler macht mir auch zu schaffen. Man will wissen, was Sache ist udn erfährt so gar nichts wirklich "sicher". 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
anna1965 kommentierte am 20. Dezember 2021 um 13:38

Das Ende hat mich dann doch ein wenig ratlos zurückgelassen. War Me Susane jetzt wirklich auf Mauritius oder hat sich das nur, wie so vieles andere auch, in ihrem Geist abgespielt. Im Nachhinein gesehen, denke ich, das die Geschichte rein symbolisch zu verstehen ist und sich so gar nicht real zugetragen hat. Auf alle Fälle fand ich es teilweise schwierig zu lesen und über meine Rezi muss ich jetzt erst einmal in Ruhe nachdenken.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Hornita kommentierte am 30. Dezember 2021 um 13:32

Ja, ratlos ist das richtige Wort, so ging es mir auch. Ein bisschen frustriert bin ich, weil es kein eindeutiges, klares Ende gibt und so vieles offen und interpretierbar ist.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 17:27

Ich bin leider auch ziemlich ratlos und weiß auch nicht genau, was mir der Roman sagen wollte.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
medsidestories kommentierte am 20. Dezember 2021 um 18:22

Vieles wurde ja bereits geschrieben, was ich in dieser Form nur unterschreiben kann. Auch ich bin etwas holprig in die Geschichte gestartet. Nachdem ich auf den ersten Seiten begeistert gewesen bin, ist das schnell abgeebbt, als Me Susane sich immer weiter in ihre oersönlichen Vorstellungen und Tagträuimereien verstrickt hat. Ich empfinde es beim Lesen als sehr anstregend, dass man sich nie sicher sein kann, wo die Fantasie aufhört und die Tatsachen anfangen. Gleichzeitig bin ich aber auch fasziniert von dem sehr speziellen Stil die Autorin gewählt hat und möchte unbedingt wissen, wohin das alles führt. 
Die drängendste Frage für mich aktuell, ist die nach dem ersten Kindheits-Zusammentreffen zwischen Me Susane und Principeaux. Ich möchte gerne wissen, was damals passiert ist, und vermute irgendeneine Form von Übergrifft. Noch bin ich mir auch überhaupt nicht sicher, wohin der Kriminalfall führen soll. Ich vermute, dass Marylene vielleicht gar nicht die wahre Täterin sein könnte. Oder zumindest nicht die Täterin auf einer emotionalen Ebene. Aber das ist reine Spekulation.
Überhaupt wirkt die Geschichte auf mich psychologisch sehr ausgfeilt. Manchmal kommt es mir so vor, als wären versteckte Hinweise im Text gestreut, die auf des Rätsels Läsung hindeuten sollen. 

Über Me Susane als Charakter haben wir ja auch bereits ausführlich diskutiert. Ich schwanke in meiner Wahrnehmung von ihr und sehe sie als sehr wiedersprüchliche Figur. Sie ist spröde, eigenbrötlerisch, bewusst einsam und doch irgendwie übergriffig. Sie scheint eine seltsame Obsession über einzelne Dinge und Menschen zu entwickeln. Sharon ist so ein Beispiel. Aber gleichzeitig wirkt sie auf mich auch labil, naiv, wie eine Frau, die dem Leben nicht gewachsen ist. 

 

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Deidree C. kommentierte am 25. Dezember 2021 um 18:05

Noch bin ich mir auch überhaupt nicht sicher, wohin der Kriminalfall führen soll. Ich vermute, dass Marylene vielleicht gar nicht die wahre Täterin sein könnte.

 

Im Moment stellt sich für mich der Kriminalfall sogar als Nebenstrang dar. Es dreht sich doch hauptsächlich um Me Susane und ihre Vergangenheit. Mal abwarten wie das im zweiten Abschnitt sein wird.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Salome kommentierte am 21. Dezember 2021 um 11:14

Puh, ich bin auch fertig mit dem zweiten Abschnitt und manche Teile waren sehr anstrengend zu lesen besonders der Teil wo Marlyne erzählt mit den vielen ABER und dann auch noch der Teil von Gilles, wo dann die vielen DENN dabei sind. Ich finde auch dass die alle irgendwie einen "Schaden" haben besonders die Hauptprotagonistin und ihre Eltern.... Auch die ganzen Gedanken, die sich Marlyne und Gilles gegenseitig übereinander machen, sind wirklich sonderbar. Wie kann man als Mann darüber hinwegsehen, dass die eigene Frau die drei Kinder einfach getötet hat und dann "beleidigt sein" wenn die Frau einen im Gefängnis nicht mehr sehen will. Da sieht man dann, dass ihm die Kinder nicht so wichtig gewesen sind, denn sonst kann man das einfach nicht wegstecken oder er hat es einfach nicht richtig realisiert. 

Ob nun Gilles wirklich der Mann aus der Kindheit ist den sie zu kennen glaubt oder nicht?! Auch ich habe über den Titel nachgedacht, DIE RACHE IST MEIN... wer will sich an wem rächen. Vielleicht hat sich Giles wirklich an ihr vergriffen als Kind und sie will sich an ihm rächen...aber dass sie dann die Kinder auf dem Gewissen hat, kann ich mir dann auch nicht vorstellen. Man sieht, das Buch hat mich selber auch schon verwirrt.... Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht bzw. wer dann sagt- DIE RACHE IST MEIN....

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Hennie kommentierte am 21. Dezember 2021 um 19:41

"Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht bzw. wer dann sagt- DIE RACHE IST MEIN...."

Darüber habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht. Alles so seltsam!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 10:45

Anfangs dachte ich, dass Me Susane es vielleicht schafft die Frau zu entlasten (auch wenn sie es getan hat) und dafür die Tat ihm anzuhängen. Eben als Rache dafür, was er ihr früher angetan hat. Aber im Moment sieht es gar nicht danach aus, als würde sie es schaffen jemanden zu entlasten, so einen komplexen Plan umzusetzen oder überhaupt ihr Leben in den Griff zu bekommen. Es bleibt spannend.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 16:21

"Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht bzw. wer dann sagt- DIE RACHE IST MEIN...."

Darauf bin ich auch gespannt. Habe auch zwischendurch überlegt, dass Sharon etwas vor hat.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Hennie kommentierte am 21. Dezember 2021 um 19:36

Durch die seitenlangen Sätze, vorgetragen von Madame Principaux, die mit ABER beginnen und ebenso von Monsieur P. diese ICH - und DENN – Einlassungen, erfolgte bei mir eine kleine Erhellung. Hier erfuhr ich, was die Frau bewogen hatte diese furchtbaren Taten zu begehen und welchem Irrglauben ihr Ehemann aufgesessen war. Er hält trotzdem an der Liebe zu seiner Frau fest. Das ist eine der vielen nicht funktionierenden Beziehungen im Roman. Von Me Susane und ihrer vermutlichen Begegnung mit Gilles P. in der Kindheit gibt der Text weiterhin nichts preis. Ihr Gefallenwollen, ihr ganzes Verhalten, der Sturz und das Nichtwahrnehmen der Verletzungen durch ihn. Warum verhält sich die Anwältin so absurd? Was will die Autorin mir sagen? Für mich sind das bis jetzt mysteriöse Denkspiele. Es wabert im Nebulösen. Mir macht das Lesen echt keinen Spaß.

Ich weiß noch immer nicht nach diesem Leseabschnitt, was ich von der Geschichte halten soll, was mir die Autorin mitteilen möchte. Und das nach der Buchvorstellung bei Denis Scheck, wo Marie Ndiaye einen guten Eindruck bei mir hinterließ.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 10:49

Denkspiel ist ein treffendes Wort.

Insoferne ist das ganze Buch ein Denkspiel. Ich als Leser kann derzeit keinen Satz definitiv als Wahrheit oder Gedankenspiel von Me Susane festmachen. Alles könnte wahr und alles könnte erdacht sein.

Soll man sich als Leser fragen, wie die eigene Wahrheit auf andere wirkt? Oder steckt eine ganz andere Absicht der Autorin dahinter?

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
bookslove1511 kommentierte am 21. Dezember 2021 um 20:15

Es war sehr schwierig zum Lesen, geschweige denn zu Verstehen. Für mich war es drei völlig verschiedene Geschichten, die irgendwie zusammen gewürfelt sind. In den ersten Erzählstrang lesen wir über Me Susanne, die etwas in ihre Kindheit erlebt hat, aber was, erfahren wir nicht. In den zweiten erfahren wir über ein Familiendrama, die Beweggründe, die Leser selbst mit ach und krach zwischen den Zeilen lesen muss. In dem dritten greift die Autorin die Thematik „Flüchtling“ meine Meinung nach, die sie nicht Grundtief thematisiert hat.

Ich gehe davon aus, dass die Protagonistin eine psychische dunkle Phase gehabt, in dem sie alles und jeden gehasst und ihr irgendwelche Narben und Krankheiten eingebildet hat. Psychologisch gesehen, wo ich die ganzen Sätze gründlich und mehrfach lesen und hinter jedes Wort Zweideutigkeit suchen musste, war das Buch grandios. Allerdings für mich war es auch sehr konstruiert und nicht rund genug. Besonders der „Friede, Freude, Eierkuchen" Ende hat mich nicht überzeugt.

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 22. Dezember 2021 um 10:08

"Besonders der „Friede, Freude, Eierkuchen" Ende hat mich nicht überzeugt."

Das Ende ist schräg im ersten Moment, absolut. Ich muss wirklich richtig nachdenken, um alles irgendwie geordnet zu bekommen. Ich denke, dass alasca da einen sehr guten Interpretationsansatz gefunden hat mit dem Zerrissensein von Me Susane aufgrund der noch immer ausgeprägten Klassengesellschaft in Frankreich - sie weiß nicht, wo sie hingehört, sitzt zwischen diversen Stühlen, fühlt sich abgelehnt, wo sie auch hinkommt... (mit Marlyne hat sie die einzige gefunden, der es ganz genauso geht. Deshalb wohl eine gewisse Verbundenheit, das "Sehen" der Wunde, etc...). Schließlich ist sie mehr oder weniger einem Burnout ähnlich zusammengebrochen.

Auf Mauritius gab es zum einen Erholung und Abstand, zum anderen diesen "Befreiungsschlag" (den ich als solchen interpretiere), der sogar symbolisch für sehr viel mehr als nur die "Befreiung von Gilles" bedeuten kann. Auch die Befreiung von diesen ungesagten, aber dennoch existierenden Dogmen ihr gegenüber durch die Eltern und die Gesellschaft etc, die sie schließlich erschöpft vor lauter (nicht nur Selbst-)Zweifeln zusammenbrechen ließen. Da Me Susane auf Mauritius mental beim Kämpfen mit dem Dieb all ihre Kräfte gebündelt und auf Gilles konzentriert hat, kann es psychologisch gesehen durchaus diesen Effekt gehabt haben, dass es eine echte "Befreiung" im Geiste bewirkt hat. Ich weiß es nicht sicher, aber vorstellbar ist es für mich.

Das "Happy End" ist deshalb eines, weil Me Susane nun viel mehr bei sich selbst ist und ein Miteinander ganz ohne Mistrauen für sie wieder funktionieren kann. Ich weiß nicht, ob Mauritius dafür tatsächlich "reicht" - oder ob das hier vielleicht ein bisschen zu schnell zusammenkonstruiert ist. Oder ob ich noch etwas übersehen habe - was bei diesem Buch sowas von wahrscheinlich ist - hahaha ;-)))

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 18:20

Das Ende habe ich jetzt auch nicht positiv empfunden. Allerdings fand ich interessant, dass für die Autorin alles in eitler Wonne endet und doch so wahnsinnig viele Fragen offen bleiben.

Thema: Deine Meinung zum Buch
TochterAlice kommentierte am 21. Dezember 2021 um 21:54

Ich habe ganz vergessen, meine Rezension hier zu posten: https://wasliestdu.de/rezension/die-welt-der-me-susane

Vielen Dank, dass ich hier dabei sein durfte. Es war ein spannendes Buch, vor allem aber war und ist dies eine sehr faszinierende Leserunde!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 22. Dezember 2021 um 08:44

Huii... na das ist mal ein Roman! Ich bin echt froh ihn in einer Leserunde lesen zu dürfen, weil hier ein wichtiger Austausch stattfindet. Ich glaube, ohne den Austausch würde ich nun am Ende etwas ratlos(er) dastehen ;-) Es war schon recht verwirrend im letzten Abschnitt. Vieles wurde hier schon gesagt.

Bezüglich des Ereignisses in der Kindheit: da denke ich wie alasca. Im letzten Abschnitt erinnerte sich Me Susane, dass Gilles (falls er es damals wirklich war, aber ich denke schon) sie aus seinem Zimmer herauskomplementiert hat, weil sie wohl nicht aufhören konnte zu plappern ;-) Anfangs hatte er noch ihre Haare gestreichelt (1. Leseabschnitt), dann hat er sie rausgejagt. Vielleicht war genau das der Grund für das "Haare ab". Schon damals hat Me Susane offenbar gemerkt, dass sie mehr sein will als nur ein stummes Prinzesschen und hat protestiert auf ihre Art.

Auf Mauritius gab es für Me Susane meiner Meinung nach einen Befreiungsschlag. Als sie überfallen wurde, hatte sie Gilles Principaux auf diese Person projiziert und so wild um sich geschlagen, dass die Person verschwand. Im übertragenen Sinn hat sie sich nun von Gilles (in ihrem Kopf) befreit. Ihr gesamtes Auftreten, zurück in der Heimat, hatte es sofort gezeigt. Sie war nicht mehr die total verunsicherte Me Susane, die sie noch kurz zuvor war. Auch ihr Plädoyer zum Schluss war äußerst selbstsicher, klar und deutlich... Me Susane hat sich vor Gericht gerächt in doppelter Hinsicht: zum einen für Marlyne und zum anderen für sich selbst, als Fortführung ihrer eigenen Befreiung von Principaux, der unter Umständen aber nur als "Symbolfigur" zu verstehen ist (wobei ich durchaus glaube, dass Me Susane ihn von früher kennt - das erste Aufeinandertreffen in ihrer Kanzei hatt sie doch ziemlich aufgebracht und das kann durchaus bedeuten, dass etwas in der Vergangenheit mit ihm in Zusammenhang steht)...

Ich schreibe hier und schreibe... lach ;-) Erstmal Pause, mir fällt bestimmt noch ganz viel ein.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 18:23

Ich stimme dir völlig zu, auch mir hat es sehr geholfen, eure Ansichten über den Text zu lesen. Die verschiedenen Sichtweisen sind spannend und erklären manches, das mir so nicht in den Sinn gekommen wäre.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 22. Dezember 2021 um 11:36

Weia... gerade ist mir etwas eingefallen: hat nicht Gilles Principeaux am Ende, als er Me Susane vor der Kanzlei begegnet, bemerkt, dass sie nicht mehr humpelt? Er hatte es also bemerkt. Vielleicht nicht die Stirnwunde... aber das Humpeln. Was ja sonst auch niemandem auffiel. Was hat das nun wieder zu bedeuten? Oder ist es hier nicht so bedeutungsschwanger...? ;-)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 23. Dezember 2021 um 00:15

Es hat bestimmt was zu bedeuten. :-) Ich versuch´s mal. Es ist doch so, dass manchen Menschen gar nicht auffällt, wenn es jemandem schlecht geht, wenn sie denjenigen nur so kennen. Es fällt ihnen aber sehr wohl auf, wenn der-/diejenige plötzlich strahlt, lebhafter ist etc. ... heißt, der Unterschied fällt auf, der vorherige Zustand nicht. 

Oder so;-)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 23. Dezember 2021 um 14:25

Joa... da ist was dran. Mit dieser Erklärung kann ich mich anfreunden ;-) Danke dir!

Thema: Fragen an das "Was liest Du?"-Team
Deidree C. kommentierte am 22. Dezember 2021 um 20:36

Mein Buch ist heute angekommen. Jetzt kann ich auch einsteigen. ;-)

Thema: Deine Meinung zum Buch
Naibenak kommentierte am 23. Dezember 2021 um 15:27

Hier kommt nun auch meine Rezi, die ich noch ein wenig im Netz verteilen werde ;-)

Diese LR hat mir enorm viel Spaß gemacht bisher und ich hoffe auf noch so einige interessante Beiträge, denn das Buch schreit nur so nach Diskussionen ;-) Ein super Buch für eine LR im übrigen!!! :-)

https://wasliestdu.de/rezension/psychologisch-und-sprachlich-faszinieren...

Thema: Deine Meinung zum Buch
ysmn kommentierte am 24. Dezember 2021 um 14:58

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte! Bei diesem Buch fand ich die Leserunde und den Austausch besonders interessant.

Hier ist meine Rezension: 

https://wasliestdu.de/rezension/ein-psychologischer-roman-der-nur-teilwe...

Thema: Deine Meinung zum Buch
anna1965 kommentierte am 24. Dezember 2021 um 18:06

Hier meine Rezension zum Buch.

Ein sehr anspruchsvolles Buch, aber trotzdem sehr interessant. 

https://wasliestdu.de/rezension/sprachlich-sehr-interessant

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Deidree C. kommentierte am 25. Dezember 2021 um 17:27

So, jetzt kann ich auch einsteigen.

Im ersten Abschnitt habe ich das Gefühl bedeutend mehr über Me Susane zu erfahren, als über die Täterin oder die Tötung der Kinder bzw. dem Motiv, oder auch über Gilles Principaux und seine mögliche Verbindung zu Me Susane.

Ist damals wirklich etwas vorgefallen, das sie verdrängt hat? Ihr ganzes Wesen wirkt auf mich bisher völlig unsicher. Eine gebaute Welt, die nach außen etwas repräsentiert, das innen nicht vorhanden ist.

Nicht nachvollziehen kann ich, dass sie die Nummer der Eltern blockiert. Will sie mit ihnen brechen? Die viele Liebe, die immer wieder erwähnt wird, zeigt für mich auch wie groß diese Scheinwelt der Familie ist. Liebe ist in Ordnung, aber wenn sie so oft erwähnt werden muss, finde ich es eigenartig.

Wie passt es zusammen, dass Sharon bei einer Dame mit Namen Principaux arbeitet? Zufall?

Ich habe den Abschnitt gestern und heute gelesen und musste teilweise Stellen zweimal lesen. War mir nicht sicher, ob es an meiner Konzentration, Schlafmangel oder dem Schreibstil zuzuordnen ist. Die Sätze fließen mir nicht so von der Hand, wie ich es gerne hätte. Ungewohnt finde ich auch die vielen Einschübe durch Klammern. Es wird zwar besser, aber so ganz im Lesefluss bin ich noch nicht.

Dabei gefällt mir das Buch durchaus. Ich lese gerne darin, finde es aber leicht anstrengend. Bin gespannt, wie mir die nächsten Seiten zusagen werden.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Hennie kommentierte am 25. Dezember 2021 um 18:23

"...und musste teilweise Stellen zweimal lesen."

Das erging mir ganz genauso.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Bookflower173 kommentierte am 02. Januar 2022 um 23:27

"Wie passt es zusammen, dass Sharon bei einer Dame mit Namen Principaux arbeitet? Zufall?"​

Ich habe eine Vermutung und denke nicht, dass es Zufall ist...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Maria_21 kommentierte am 26. Dezember 2021 um 20:01

Der Einstieg mit dem besonderen Schreibstil, war für mich doch erst einmal recht anstrengend und dauerte eine Weile, bis ich damit zurecht kam.

Me Susane scheint eine eigenartige Person zu sein. Sie hat ihren Job in einer Kanzlei aufgegeben, um sich selbstständig zu machen. Es läuft aber nicht so richtig gut. Das Verhältnis zu den Eltern ist schwierig, da sie glaubt, den Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Erstaunlich, dass sie eine Hausangestellte eingestellt hat, obwohl sie die eigentlich nicht braucht. Was mag dahinter stecken?
Als ein neuer Klient zu ihr kommt, glaubt sie, dass sie ihn von früher kennt. Aber sie soll nicht ihn vertreten, sondern seine Frau, die ihre eigenen Kinder umgebracht hat.
Me Susane, grübelt ständig über alles möglich nach und stellt Überlegungen an, die nicht immer nachvollziehbar sind. Warum macht sie sich ständig so viele Gedanken über die getöteten Kinder und  wie es gewesen sein könnte. Was passiert ist, steht noch nicht fest, nur die Eventualitäten in Me Susanes Kopf.

Ich bin gespannt, auf was die Geschichte hinausläuft ...
 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 10:24

Hallelujah, was ist das für ein Buch? ;-)

Irgendwie ist hier wohl jeder auf seine Art und Weise etwas irre. Und ich werde es beim Lesen auch schön langsam. Was spielt sich nur im Kopf der Protagonistin ab? Was war wirklich passiert? Der Mord an den Kindern und die Verteidigung der mutmaßlichen Täterin gerät immer mehr in den Hintergrund. Dafür scheint es jetzt vielleicht sogar möglich, dass Lila ihre Tochter ist. Oder spinnt sie sich das auch nur zusammen. Oh, oh…

So viele Gedanken von Me Susane, so viele Vorurteile oder vielleicht sollte ich es Klassenunterschiede nennen. Irgendwie strebt sie doch ständig an, aus dem Umfeld ihrer Geburt zu gelangen. Rudy ist es allein durch die Geburt von Lila gelungen, wie sie erwähnt.

Die ewig langen Gespräche mit den Principaux sind faszinierend geschrieben. Lange Strecken ohne Punkt. Einfach Wort an Wort, Gedanke an Gedanke. Nicht gerade leicht zu lesen.

Ein höchst verwirrendes Buch und gleichzeitig zieht es mich in seinen Bann, ich möchte einfach wissen was jetzt stimmt und was nicht. Hoffentlich wird das im letzten Abschnitt aufgeklärt und wir enden nicht mit einem offenen Schluss.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 16:20

"Ein höchst verwirrendes Buch und gleichzeitig zieht es mich in seinen Bann, ich möchte einfach wissen was jetzt stimmt und was nicht. Hoffentlich wird das im letzten Abschnitt aufgeklärt und wir enden nicht mit einem offenen Schluss."

Verwirrend finde ich es auch. Aber mich zieht es leider nicht in den Bann. Das uch nervt mich langsam. Ich hoffe, das Ende kann mich noch überzeugen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 18:05

Ok fertig – so und was fange ich jetzt damit an? So war mein erster Gedanke nach der letzten Zeile.
In diesem Buch ist eigentlich nichts fix. Vermutungen, Gedanken, Überlegungen, Möglichkeiten, Eventualitäten – aber keine Fakten, keine Anhaltspunkte wo Realität anfängt und wo sie aufhört.

Gut, dass ich nach jedem Abschnitt eure Meinungen und Ansichten dazu lesen kann. Es erhellt mir diese leicht irre Geschichte schon etwas. ;-)

Allerdings bleiben mir sehr viele Fragen zum Schluss immer noch offen. Ich hatte es irgendwie befürchtet, dass es zu einem offenen Ende kommen wird, hoffte aber doch, wenigstens ein paar Fäden noch knüpfen zu können.

Jetzt lese ich mich mal durch eure Kommentare und werde dann – irgendwann mal – die Rezi verfassen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 17:37

"Ok fertig – so und was fange ich jetzt damit an? So war mein erster Gedanke nach der letzten Zeile.
In diesem Buch ist eigentlich nichts fix. Vermutungen, Gedanken, Überlegungen, Möglichkeiten, Eventualitäten – aber keine Fakten, keine Anhaltspunkte wo Realität anfängt und wo sie aufhört."

Da kann ich dir nur recht geben! Ich weiß auch nicht, was ich mit der Geschichte anfangen soll und könnte sie nicht einmal richtig zusammenfassen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Deidree C. kommentierte am 27. Dezember 2021 um 19:35

Ich bedanke mich, dass ich bei der Leserunde mitlesen durfte. Die Runde hat mir wertvolle Ansichten mitgeteilt, die, oder derzen Zusammenhänge, mir selbst so nicht aufgefallen wären.

Meine Rezi habe ich mit hier auf insgesamt 9 Seiten eingestellt:

 

darunter: amazon, thalia, lesejury, lovelybooks, yourbook.shop, büchertreff.de sowie

meinem FB-Profil:

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Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Salome kommentierte am 27. Dezember 2021 um 20:26

Keine Ahnung was ich jetzt halten soll von diesem Ende. Mir bleiben zu viele Fragen offen und ich habe eigentlich irgendwie auf eine andere Auflösung gehofft bei der Geschichte von marylene und gilles. Kann mir trotzdem nicht vorstellen dass jemand sowas machen würde als letzten Ausweg...
Das mit der Heiratsurkunde und dann den Überfall und auch den Zusammenhang mit dem Bruder und der Schwägerin fand ich komisch und das ganze hat sich trotzdem für mich nicht zur Gänze geklärt.
Mir geht es auch so dass manche Erläuterungen von euch nachvollziehbar sind aber da muss man auch weitschweifend und phantasievoll denken.
Den Schluß fand ich zu kurz und insgesamt gesehen war der mittlere Teil am interessantesten.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Hennie kommentierte am 28. Dezember 2021 um 20:35

Ich bin sehr froh, dass ich diese irreale Lektüre in einer so wunderbaren Leserunde diskutieren konnte. Auf mich gestellt wären mir viele Nuancen entgangen. Dank eurer vielseitigen Herangehens- und Sichtweise habe ich mich eingehender mit dem Text beschäftigt. Restlos überzeugte mich das Buch trotzdem nicht. Allein damit, hätte ich es wahrscheinlich zu Ende gelesen und ohne weitere Beachtung zur Seite gelegt. Vielleicht hätte ich es auch abgebrochen. Wer weiß?

Zum Ende hin gingen meiner Meinung nach die Handlungsfäden verloren. Nichts wurde im Schlußteil (3. Leseabschnitt) für mich zufriedenstellend aufgelöst. Es gab viele Rätsel, deren Geheimnisse nie gelüftet werden, im Dunkel verbleiben. Wie schon jemand hier vermerkte. „Friede, Freude, Eierkuchen“. So geht es aus!

Allein schon die Hauptperson Me Susane ist mehrdeutig angelegt. Wir können zwar ihre Empfindungen, ihre Gedanken nachvollziehen, aber das meiste bleibt ein Mysterium. Was war nun mit Gilles in ihrer Kindheit? Kannte sie ihn oder nicht? War er eine reine Vorstellung von ihr? Was ist wahr, was ist die Realität?

Mit Marlyne als Mandantin erhält Me Susane durch den Ehemann eine gewaltige Aufgabe zugesprochen. Aber die Ermordung der drei Kinder bleibt bis zuletzt eine grausame Tat, die nur die Funktion einer Nebenhandlung innehat. „Die Rache ist mein", so der Titel des Romans. War es Marlyne, auf die er sich bezieht? Ihre Rache an dem Ehemann? An wen rächt sich Me Susane?

Ich glaube, ich habe das alles nicht richtig verstanden.

Nun bleibt mir noch die schwierige Aufgabe eine Rezension zu verfassen und eine halbwegs objektive Sternebewertung zu geben.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:43

Ich finde deinen Kommentar sehr treffend und ich glaube, du hast die Schlusssituation des Buchs sehr gut zusammengefasst!
Ich fand es auch spannend, die Eindrücke der anderen Teilnehmer dieser Leserunde zu lesen und habe dadurch defintiv Dinge in dem Buch sehen können, die ich allein so nicht gelesen hätte!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 17:36

Ich habe auch das Gefühl, nicht alles richtig verstanden zu haben. Was will mir der Roman sagen? Wahrscheinlich sind mir einige Dinge entgangen, die für das Verständnis des Romans wichtig gewesen wären.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
frenx kommentierte am 28. Dezember 2021 um 21:29

Ich hatte größere Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen. 

Den Sprachstil empfinde ich als sehr "stolprig", zum Beispiel wird an manchen Stellen häufig ständig zwischen direkter und indirekter Rede gewechselt. 

Maitre Susane scheint mir sehr unstetig zu sein, jemand, der häufig die Meinung wechselt, kaum berechenbar ist. Außerdem scheint sie mir auch an manchen Stellen übergriffig zu sein, sich gerne in das Leben anderer einzumischen. Deutlich erkennbar ist das, wenn sie nach dem Besuch bei den Eltern die Telefonnummer blockiert (S.43). 

Anstrengend zu lesen finde ich die Ausführungen, in denen Susane sich wahnsinnig viele GEdanken macht, was andere in ihre Worte hineinlesen könnten, was sie nicht sagen will - dazu kommen noch (Gedanken?) kursive Texte. In Blick auf den Kindermord bleibt immer das schale Gefühl, dass alles, was man liest, durch Susanes Augen gefiltert ist und somit auch ganz anders sein könnte. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
frenx kommentierte am 28. Dezember 2021 um 21:44

mit dem Auftreten von Mr. Principaux wird die Handlung etwas vorangetrieben - auch wenn sich eigentlich so gar nichts wirklich erhellt. Außerdem erfährt man etwas von Susanes  Arbeitsweise: sich in die Personen hineinzuversetzen, sie zu enträtseln.  

Unklar ist mir auch, welche Bedeutung Rudy im Buch hat. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
frenx kommentierte am 28. Dezember 2021 um 21:52

Der Vorhang ist zu, und alle Fragen sind offen (geblieben). 

Dass das Buch mit einem Auszug aus dem Plädoyer endet, hat mich doch gewundert. 

Für mich bleibt offen, was das Buch sein will - so es überhaupt etwas sein will. 

Ich kann es lesen als ein Buch zur Frage nach der Konstruktion von Wirklichkeit, zugleich als Plädoyer dafür, dass nicht alles erklärt werden kann im Leben. Ebenso aber auch als Justiz-Roman: wie wird Recht gesprochen, wie wird verteidigt? 

Für mich bleibt im Roman viel zu viel offen, viel zu viel im Ungefähren, als dass ich vom Lesen einen Gewinn hätte. Alles verschwimmt einfach mehr und mehr. 

 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Hennie kommentierte am 29. Dezember 2021 um 12:19

"Alles verschwimmt einfach mehr und mehr."

Dieser Eindruck verstärkte sich bei mir auch von Leseabschnitt zu Leseabschnitt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:41

"Für mich bleibt offen, was das Buch sein will - so es überhaupt etwas sein will."

Für mich auch. Prinzipiell finde ich dieses Infragestellen der Realität in Büchern ja sehr spannend, nur hier ist einfach zu viel in Frage gestellt worden. Die Art und Weise wie es gemacht wurde, war für mich zu verwirrend, als dass ich daraus irgendeinen Gewinn oder auch nur eine Erkenntnis gezogen hätte. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Hornita kommentierte am 30. Dezember 2021 um 13:20

Endlich bekommt man die Aussage von Frau P. zu lesen, aber so wirklich viel klärt das nicht. Aber es lässt ahnen, dass die Ehe nicht so harmonisch war... komisch finde ich auch, dass die drei Kinder kaum erwähnt werden. Maire Susane weiß immer noch nicht, ob sie Herrn P. wirklich kennt oder nicht. Unabhängig davon, was ist ihr als 10jährige passiert? Es bleiben noch viele Fragen offen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 16:19

Ich finde auch alle snoch serh verwirrend und es wird auch immer schlimmer. Bin gespannt, wie das alles jetzt aufgelöst wird.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hornita kommentierte am 30. Dezember 2021 um 14:04

 

Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich sehr interessiert. Das Ende ist mir allerdings zu offen, da war ich ratlos und frustriert, aber trotzdem ist es lesenswert. Mal was anderes.

Hier meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/schwer-zu-fassen

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Maria_21 kommentierte am 31. Dezember 2021 um 17:27

Der zweite Abschnitt war doch recht anstrengend zu lesen. Die vielen Erzählungen von Marlyne mit den zu vielen „Aber“ und Gilles mit den ach so vielen „Ich/Denn“ ohne auf den eigentlichen Punkt zu kommen und für mich deshalb, doch recht schwierig zu lesen. Mitunter musste ich Abschnitte noch einmal lesen, weil ich dachte, wo bin ich denn!
Mit den ganzen und vielen Gedanken, die sich Marlyne und Gilles gegenseitig übereinander machen, sind schon eigenartig. Wie kann man als Mann darüber hinwegsehen, dass die eigene Frau ihre eigenen drei Kinder einfach getötet hat! Merkwürdig!
Me Susane, scheint in ihrer eigenen Welt und Gedankengänge zu leben und ob sie es jemals schafft, Marlyne zu entlasten, bezweifle ich. Auch bin ich gespannt, welche Rache sie an Gilles nehmen wird und wie diese aussieht!

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:33

Für mich waren diese Abschnitte auch sehr schwierig zu lesen und ich habe manchmal den roten Faden verloren. Ich finde aber prinzipiell das reine Konzept solcher Monologe sehr spannend.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 16:18

Ich finde Marlyne und Gilles auch sehr merkwürdig!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Maria_21 kommentierte am 31. Dezember 2021 um 17:59

Eine sehr schwierig zu lesende Geschichte, die doch zum Schluss viele Fragen offen lässt. Gerne hätte ich mir ein überzeugendes Ende gewünscht, mit dem ich persönlich hätte zufrieden sein können.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Maria_21 kommentierte am 31. Dezember 2021 um 19:51

Vielen Dank, dass ich hier dieses aussergewöhnliche Buch mitlesen durfte.

Hier meine Rezi:
https://wasliestdu.de/rezension/was-ist-wahrheit-und-was-realitaet
https://www.lovelybooks.de/autor/Marie-NDiaye/Die-Rache-ist-mein-2929352...
https://www.lesejury.de/marie-ndiaye/buecher/die-rache-ist-mein/97835184...

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:39

Für mich war dieses Buch wirklich eine Herausforderung. Und das meine ich leider nicht im positiven SInne. Ich fand es sehr schwer und zäh zu lesen. Zwischen all den Ebenen aus Relatität, Vermutungen und Einbildungen habe ich oft den Überblick verloren. Ein bisschen glaube ich, dass das auch die Absicht der Autorin gewesen ist, aber ich fand es beim Lesen schon sehr bald kaum noch faszinieren, sondern vielmehr schwer ertärglich. 
Vom Ende habe ich mir bis zur letzten Seite mehr erhofft. So viele Fragen sind offen geblieben, verschiedene Wendungen sind nicht erklärt worden. Ich weiß immer noch nicht, was wirklich zwischen Me Susane und Gilles Principaux vorgefallen ist. Geschweige denn weiß ich, worauf sich der Titel "Die Rache ist mein" bezieht. Denn eigentlich ist für mich keine Rache von Seiten Me Susanes erkennbar.
Ich fand die Idee für den Roman ursprünglich genial, aber muss nun leider sagen, dass ich mit der Umsetzung wenig anfangen kann. Viel zu viele lose Enden, Themen, die nicht oder kaum richtig abgehandelt worden sind. Ein bisschen erinnert mich das Buch an einen Wirbelsturm, der durch ein geordnetes Zimmer fegt, alle Bücher und Dekoartikel aus den Regalen wirft, die Möbel umstößt und generell ein heilloses Durcheinander hinterlässt. Es war wirklich ein ziemliches Durcheinander.

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
frenx kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:51

Das Bild des Wirbelsturms passt ziemlich gut, finde ich - ich musste lauthals lachen, als ich deinen Beitrag las :-). 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Hennie kommentierte am 01. Januar 2022 um 23:32

Auch ich finde dieses Bild passend. Überhaupt gefällt mir die Einschätzung der ganzen Geschichte gut.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
medsidestories kommentierte am 04. Januar 2022 um 21:54

Schön, dass ich eich erheitern konnte! Darüber freue ich mich! Dann hat die Verwirrung ja doch noch etwas Gutes gehabt.:D

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 17:34

Mir geht es genauso wie dir. Ich habe das Gefühl, den Roman nicht wirklich verstanden zu haben. Und dass ist wirklich schade, da es echt eine Herausforderung war, durch diesen Roman zu kommen.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 21. Januar 2022 um 12:04

Schönes Bild mit dem Wirbelsturm. Da herrscht erstmal Chaos im Hirnkästle. Das muss ein Buch erstmal bringen! :-)

Thema: Deine Meinung zum Buch
medsidestories kommentierte am 01. Januar 2022 um 13:54

Vielen Dank, dass ich bei der Leserunde zu diesem außergewöhnlichen, aber schwierigen Buch dabei sein durfte. Ich hätte es gerne besser bewertet, weiß aber nicht, wie ich es anders ins Verhältnis zu wieder anderen Büchern setzen soll.

Die Kommentare der anderen Teilnehmer*innen habe ich als sehr hilfreich empfunden und sie haben mir beim Lesen wesentlich weitergeholfen, auch dafür vielen Dank!

Hier nun meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/dekonstrukt

Und auch der Link zu meinem Instagrambeitrag:

https://www.instagram.com/p/CX9CQriA19t/

Thema: Deine Meinung zum Buch
bookslove1511 kommentierte am 02. Januar 2022 um 19:58

Vielen, lieben Dank, dass ich mitlesen durfte! Es war wirklich eine tolle Leserunde.

 https://wasliestdu.de/rezension/top-sprache-verwirrende-story

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Bookflower173 kommentierte am 02. Januar 2022 um 23:06

Ich finde, dass der Schreibstil das Lesen erschwert. Man muss sich wirklich konzentrieren, um den Gedankengängen von Me Susane zu folgen.
Ihre Art ist etwas merkwürdig. Sie macht sich über alles Gedanken und ich habe schon eine Vermutung, wie der Roman enden könnte. Ich habe das Gefühl, dass Susane sich selbst anlügt und sich einreden will, dass sie eigentlich ein guter Mensch ist, z.B. weil sie eine Putzhilfe eingestellt hat, obwohl sie keine braucht. Die Sorge, dass Sharon einen Unfall bauen könnte und die Schuld dann auf sie zurückfiele,war eine der ersten Gedanken, die mich stutzig gemacht haben.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 95 bis 175
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 16:17

Dieser Abschnitt lässt micht noch verwirrter zurück!

Ist Me Susane die Mutter von Lila? Warum wird hier alles so undeutlich beschrieben. Ich habe das Gefühl, Me Susane bildet sich das meiste nur ein und lebt in ihrer Fantasiewelt. 

Das Treffen mit Marlyne war äußerst komisch. Sie glaubt, sie umarmt zu haben. SIe hat ihr nicht in die Augen geschaut. Warum? Ich habe irgendwie die Vemrutung, dass Me Susan Marlyne ist und dass die Komplexität der Geschichte deshalb auch erst am Ende verständlicher wird. Aber es gibt auch Punkte, die gegen meine Vermutung sprechen.

Principeaux ist mir sehr unsympathisch. Er liebt seine Frau auch nach der grausamen Tat und seine Kinder liebte er auch auf eine ganz komische Weise. Ich finde ihn schon sehr gruselig. Dass die Familie damals "Ravalet" hieß, glaube ich auch nicht. Ich denke schon, dass es sich um diesen Principeaux handelt.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 03. Januar 2022 um 17:30

Vom Ende bin ich leider enttäuscht, da ich jetzt ziemlich ratlos bin und nicht genau weiß, was der Roman mir sagen wollte.

Es werden so viele Themen behandelt ohne wirkliche Ordnung. Für mich hat es sich nicht wie ein zusammenhängebnder Roman gelesen, sondern es wirkte ziemlich zerstückelt. Eigentlich finde ich es toll, wenn Romane herausfordernd sind, aber hier hatte ich am Ende zu viele Fragezeichen im Kopf, als dass ich viele Interpretationen anstellen konnte.

Thema: Lieblingsstellen
Hennie kommentierte am 03. Januar 2022 um 19:50

Leider habe ich in dem Roman keine Textstellen gefunden, die ich hier als Lieblingsstelle zitieren könnte.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hennie kommentierte am 03. Januar 2022 um 23:23

Ich glaube, noch nie so lange in einer Leserunde verweilt zu haben. Doch ich fand sie wunderbar und ziemlich aufschlussreich. Allein hätte ich wahrscheinlich nie die möglichen Zusammenhänge erkannt. Ich bedanke mich herzlich bei euch. Hier nun meine Bewertung:

https://wasliestdu.de/rezension/schwierig-nicht-leicht-zu-lesen-und-zu-i...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Bookflower173 kommentierte am 04. Januar 2022 um 18:41

Hier ist nun meine Rezension. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte! Ich konnte mit dem Roman leider nicht viel anfangen.

 

https://wasliestdu.de/rezension/zu-verwirrend-9

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 95
Nil kommentierte am 06. Januar 2022 um 15:01

Mich hat der erste Abschnitt schon überzeugt. Wirklich gut geschrieben und toll in Szene gesetzt. Es ist anders und nicht gan zleicht "wegzulesen", aber ich fand es gut.

Die Dame ist ja nun auch alles andere als das was man erwartet von einer Anwältin im mittleren Alter. Kann auch gut sein, dass ich deshalb die Lektüre so erfrischend finde.

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Nil kommentierte am 19. Januar 2022 um 13:25

Was für ein Roman, wirklich ein krasser Ritt durch das Leben von Maitre Susane! Ich fand es ein gelungenes Buch. Nun noch Gedanken sammeln und Rezension schreiben.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nil kommentierte am 19. Januar 2022 um 14:17

Vielen vielen lieben Dank, dass ich dieses Buch mit euch entdecken dürfte und bei diesem Buch besonders wertvoll zu verstehen wo die Verwirrung lag!

Hier meine abschließende Meinung, die ich auch weiter teilen werde:

https://wasliestdu.de/rezension/ein-literarisch-wertvoller-psycho-irrgarten

 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 21. Januar 2022 um 11:42

Ich weiß nicht, ob noch irgendjemand meinen Kommentar liest, aber ich möchte dennoch noch einen Gedanken hinzufügen. Ich bin durch @Naibenak auf den Roman überhaupt aufmerksam geworden, weil sie so begeistert davon berichtete. Nun habe ich ihn in Windeseile gelesen (was bei seiner Komplexität kein Nachteil ist;)).

Zunächst war ich vom Friede Freude Eierkuchen auch sehr verstört. Was soll das jetzt?!

Könnte es nicht sein, dass Lila tatsächlich das Kind von Me Susane ist??? Dass sie mit der Mutterschaft nicht zurecht kam und sich innerlich davon losgelöst hat - auch aus den genannten Gründen, die in der Vergangenheit liegen? Warum sonst sollten ihre Eltern darauf bestehen, dass das Kind ihr Enkelkind ist, warum kennt Me Susane die leibliche Mutter nicht, warum kann Rudy mit dem Mädchen verfahren, wie er will? Warum empfindet die Anwältin so intensiv die Gefühle des Mädchens wie sonst niemand?

DIe Mutterschaft, zu der sie nach ihrer Genesung zurückkehren kann, würde das Heile-Welt- Bild für mich einigermaßen erklären.

Vielleicht spürt sie auch deshalb eine Verbindung zu Mutter Marlynne? Jene sah die einzige Möglichkeit der Befreiung darin, ihre Kinder zu töten. Me Susane hat ihre Tochter zunächst abgeschoben. So hatte sie die Chance, sie wieder zurückzuholen...

Ich bin euch sehr dankbar für die Fülle an Gedankengängen, die ich so gewiss nicht gehabt hätte. Und ich bin froh, dass ich hier keine Rezensionspflichten habe. Das wäre eine Mammutaufgabe. Nach Bauchgefühl würde ich auf 4 Sterne kommen. Das Buch hat mich total fasziniert und sprachlich angesprochen. Allerdings bleibt es am Ende tatsächlich etwas nebulös. Es verbindet die verschiedenen Handlungsstränge und Ebenen nicht überzeugend genug.

Trotzdem - dank euch - eine gewinnbringende Lektüre!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 21. Januar 2022 um 11:55

Hey du :) Hier, ich lese auch weiterhin mit! :) Wie toll, dass dich das Buch genauso faszinieren konnte wie mich! Und ich finde deinen Gedanken total spannend zu Lila. So richtig bis zu Ende gedacht habe ich diese Sache mit der "Tochter" dann doch nicht mehr. Allerdings bin ich inzwischen auch schon wieder ne Weile "raus" und könnte gar nicht sagen, falls/ob etwas m.M.n. komplett dagegen sprechen würde ;-) Also ich kann es mir gut vorstellen, dass da was dran ist an deinen Gedanken!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 21. Januar 2022 um 12:26

Haha! Du hattest wirklich Recht: Das Buch schreit nach Austausch! Gut dass die Kommentare in den Leserunden erhalten bleiben. Dadurch kann man sie unbefristet nutzen. Auch hier scheint es einen schönen Stamm an "Qualitätslesern" zu geben und ich wundere mich nicht, dass du dich hier ebenfalls wohlfühlst. LG

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 21. Januar 2022 um 13:33

Qualitätsleserin! Genau. 

Meine Schwägerin (Fitzek-Fraktion) besteht darauf, dass alles nur eine Frage des Geschmacks ist. Darauf antworte ich um des Familienfriedens willen nur in Gedanken: Sagen die, die keinen haben!

Böseböseböse, ich weiß;-)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 21. Januar 2022 um 14:34

Haha! Jesem Tierchen sein Plaisierchen!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 21. Januar 2022 um 12:01

Der Ansatz mit der verdrängten Mutterschaft finde ich mittlerweile ganz schlüssig. In meinem Bonner Literaturkreis sind wir auch auf diese Interpretation gekommen. Heiße Diskussionen! So, wie Mutterschaft mit Erwartungen und Normen überfrachtet ist, kann frau sich schon mal überfordert fühlen. In Frankreich gibt es immerhin eine Elisabeth Badinter. Bei uns ist es noch schlimmer; nur im Deutschen gibt es eine Vokabel wie "Rabenmutter".

Aber ich schweife ab:-) Was genau das ist, was diesen Roman für mich so interessant und wertvoll gemacht hat. Was ich bei der Lektüre für Gedanken hatte! Wahnsinn. 

Schön, dass du auch mitgemacht hast, Bücherhexle.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 21. Januar 2022 um 12:20

Das ist ja toll, dass andere den Gedanken auch hatten! Vieles spricht dafür. Auch dass die Eltern den Kontakt zu Me Susane recht plötzlich und endgültig abgebrochen haben. Welche Eltern könnten damit zurecht kommen, dass die Präsenz des leiblichen Kindes in Frage gestellt wird?

Man merkt der Anwältin ja an, dass sie psychisch labil ist. Umso schöner, dass sie auf der Insel tatsächlich Heilung erfahren konnte - auf welch verschlungenen Wegen auch immer.... Ein solches Buch MUSS man in Gesellschaft lesen. Danke euch, dass ihr noch reagiert habt auf meinen Post - obwohl eure Karawane bereits weitergezogen und mit anderen Büchern beschäftigt ist. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
alasca kommentierte am 21. Januar 2022 um 12:05

...

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 21. Januar 2022 um 16:54

Nun habe ich doch noch eine Rezension geschrieben. Das Buch lässt einen so schnell nicht los.

Dabei ist mir noch etwas zu meiner Theorie eingefallen, dass Lila in Wirklichkeit Me Susanes Tochter ist. Eine Spiegelung sehe ich in der verschollenen Heiratsurkunde Sharons: War sie verheiratet oder war sie es nicht? Ihr Bruder und dessen Frau streuen Zweifel: "So genau weiß man das nicht." Ist es nicht genau das, was auf die Beziehung zwischen Rudy und Me Susane zutrifft? Vielleicht sind sie ja auch verheiratet, aber die Anwältin hat diese Tatsache aus ihrer Wahrnehmung ebenso verdrängt wie ihre Mutterschaft...

Nun lasse ich euch in Ruhe. Wen meine Gedanken interessieren, hier der Link zur freiwilligen Rezi:

https://wasliestdu.de/rezension/psychologisches-verwirrspiel-3

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Hennie kommentierte am 24. Januar 2022 um 14:32

@bücherhexle: Ich finde es super, dass du deine Sichtweise hier mitteilst. Die Rezension ist dir in besonderer Weise gelungen und eine zusätzliche, unerwartete Bereicherung dieser Leserunde. Vielen Dank dafür! Der Gedanke, dass Me Susane ihre Mutterschaft und die enge Beziehung zu Rudy verdrängte erscheint mir nachvollziehbar. Vieles scheint möglich bei dieser Geschichte! Die Interpretationen sind ja auch hier in der Runde sehr vielfältig. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 24. Januar 2022 um 16:24

Danke für deine nette Rückmeldung:)
Der Roman ist echt ein Hammer. Wenn man ihm gerecht werden will,müsste man gleich nochmal vorne anfangen...
Die Zweitlektüre hebe ich mir aber für später auf.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Naibenak kommentierte am 24. Januar 2022 um 14:39

Ich finde es unglaublich faszinierend, dass die Autorin hier offenbar unendlich viel in diesen "kleinen" Roman packen konnte. Je länger man drüber nachdenkt und ins Gespräch kommt, desto mehr Dinge fallen einem auf, erscheinen plausibel. Das wird kein Zufall sein, sondern ist ganz sicher bewusst von der Autorin so komponiert worden. Hut ab vor dieser Virtuosität!

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 175 bis Ende
Bücherhexle kommentierte am 24. Januar 2022 um 16:25

Ganz genau. Gute anspruchsvolle Literatur! Danke für den Tipp und den Link zu dieser Runde:)

Thema: Deine Meinung zum Buch
buecherwurm1310 kommentierte am 28. Januar 2022 um 10:21

Aufgrund gesundheitliche Probleme habe ich mich nicht weiter mit dem Buch beschäftigen können und wollen, denn ich fand den Roman extrem verwirrend und schwierig.

Doch nun habe ich das Buch gelesen und hier ist meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/ziemlich-verwirrend-2

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