Rezension

Zerstörerischer Hass

Rattenkönig -

Rattenkönig
von Pascal Engman

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem die Stockholmer Draufgänger Vanessa Frank und Nicolas Paredes in Chile einiges auf den Kopf gestellt haben (siehe “Feuerland”) lassen sie es zuhause erst einmal ruhig angehen.

Doch nichts da, Pascal Engman hat andere Pläne für das ungleiche Paar. Die Ermittlerin vom Morddezernat und der Ex-Elitesoldat bilden immer dann eine erfolgreiche Zweckgemeinschaft, wenn das Verbrechen es erfordert. 

Vanessa wird zu einem scheinbar leicht aufklärbaren Frauenmord gerufen. Der Ex-Freund, ein krankhaft eifersüchtiger Gefängnisinsasse mit Freigang, ist der logische Täter. Alles scheint auf ihn hinzuweisen.

Doch dann gibt es weitere Taten an Frauen und Vanessa und ihrem Team kommen Zweifel. Jedes Mal scheint ein dem Opfer nahestehender Mann der Täter zu sein, alle leugnen. Gibt es einen Serienmörder? Doch die Frauen haben nichts gemeinsam.

Mit viel Drive und dem ihm eigenen, klaren, kompakten Stil führt der ehemalige Journalist Pascal Engman durch seinen Thriller. In der Geschichte, in der es auch durchaus hart und blutig zugeht, beleuchtet er nicht nur die Seite der Polizei sondern natürlich besonders authentisch jene Rolle, die die Medien in print und online in solchen Situationen spielen (können).

Nebenbei schafft er es, wie auch schon in Band 1 um Frank und Paredes, ein - nicht nur schwedisches - Gesellschaftsthema aufzugreifen. Was passiert mit Menschen, für die die Resozialisierungsmaßnahmen nach der Haft nicht funktionieren?

Ein Schweden-Thriller über tief verwurzelten Hass und zweite Chancen.