Rezension

Wundervoll!

Ich und die Menschen - Matt Haig

Ich und die Menschen
von Matt Haig

Inhalt:

„So etwas passiert, wenn man erfährt, dass es möglich ist, Schmerz zu empfinden, über den man keine Kontrolle hat. Man wird verwundbar. Und die Möglichkeit von Schmerz ist der wunde Punkt, an dem Liebe entsteht.“ (S. 201)

In einer regnerischen Freitagnacht wandert der Professor für Mathematik, Andrew Martin, nackt durch die Straßen von Cambridge. Doch er hat nicht den Verstand verloren, sondern ein Wesen von einem anderen Stern hat Besitz von ihm ergriffen, um einen Auftrag auf der Erde auszuführen. Diesem „neuen“ Andrew sind die Menschen fremd, er versteht sie nicht und verabscheut sie. Doch während er an der Erfüllung seiner Mission arbeitet, erkennt er, dass es doch Dinge gibt, die ein menschliches Leben lebenswert machen. Wie Musik, zum Beispiel, oder Erdnussbutter. Und vielleicht sogar die Liebe…

Gestaltung:

Ich mag das Cover wirklich sehr, ich finde es richtig schön! Mit der Erde in Mittelpunkt und dem „neuen“ Andrew, wie er sie betrachtet, und einfach nur diese schönen Blautöne, für mich ist das Cover einfach toll.

Story:

Nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen habe, und vor allem nachdem ich den wundervollen Buchtrailer gesehen habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Und natürlich hatte ich auch ziemlich hohe Erwartungen, das ließ sich nicht vermeiden. Und jetzt, nachdem ich es schließlich gelesen habe, kann ich nur sagen, dass alle meine Erwartungen erfüllt wurden, wenn nicht sogar übertroffen, und dass es einfach nur ein ganz wundervolles Buch ist! Und deshalb ist hier mein Rat an jeden, der diese Rezension vielleicht liest: Les dieses Buch, du wirst es nicht bereuen! Es ist wundervoll und macht einen ganz nachdenklich, aber irgendwie auch glücklich, ein Mensch zu sein, und wenn ein Buch so etwas auslöst dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass es gut ist!

Die Geschichte dreht sich um das außerirdische Wesen, das von Andrew Martin Besitz ergriffen hat. Ich fand es etwas merkwürdig, dass man den Namen des Protagonisten nicht kennt, da es da, wo er herkommt, keine Namen gibt, aber man gewöhnt sich schnell daran und deshalb war er für mich einfach Andrew. Der „echte“ Andrew hatte eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, und genau deshalb ist Andrew 2 jetzt auf der Erde: Er soll diese Entdeckung wieder vernichten. Man kann wohl seine eigene Meinung dazu haben, ob diese Entscheidung richtig ist oder nicht, aber während der Geschichte grübelt man schon ziemlich darüber nach, ob die Menschheit wirklich bereit wäre für de riesigen Schritt, den diese Entdeckung auslösen würde.

Während der neue Andrew nun auf der Erde ist, um seinen Auftrag auszuführen, gewöhnt er sich langsam an die Menschen und deren Leben, das er zu Anfang ganz schrecklich findet. Und dieses „Gewöhnen“ ist so herzerwärmend und lustig und toll beschrieben, dass mich das Buch wirklich begeistert hat. Denn eigentlich geht es nicht nur um den Auftrag, sondern eben auch um uns, um die Menschen, und alles was sie ausmacht. Es geht darum, was total merkwürdig ist (und da gibt es schon einige Sachen, die das Buch da aufdeckt), aber es geht auch darum, was so wundervoll ist, wie zum Beispiel Kunst, Gedichte und Musik, gutes Essen, und nicht zuletzt natürlich die Liebe. Und es ist einfach ganz und gar wunderbar zu verfolgen, wie der neue Andrew all die Eigenheiten entdeckt, die unsere Welt ausmachen.

Charaktere:

Andrew, also den neuen Andrew, fand ich toll. Zu Anfang ist er unglaublich emotionslos und analysiert seine Umgebung einfach nur mehr oder weniger neutral, aber er macht im Laufe der Geschichte einfach eine unglaubliche Entwicklung durch und war mir gegen Ende einfach schon richtig ans Herz gewachsen!

Die Familie des alten Andrew, die der neue Andrew dann auch „übernimmt“, war mir auch unglaublich sympathisch. Isobel und Gulliver sind eigentlich ganz typische Menschen, also alles andere als perfekt aber irgendwie doch liebenswert, und das hat sie dann auch sehr sympathisch gemacht.

Schreibstil:

Das Buch ist aus Sicht des neuen Andrew geschrieben und richtet sich an andere Wesen des Planets, von dem er kommt. Also ist manchmal alles ein bisschen merkwürdig beschrieben, aber genau das macht es auch so toll. Der Schreibstil passt einfach zu dem Buch, in dem er auch auf so wundervolle Weise etwas Besonderes ist.

Fazit:

Ich bin von „Ich und die Menschen“ einfach nur begeistert. Das Buch hat mich berührt und nachdenklich gemacht, konnte mich aber auch sehr gut zum Lachen bringen, und ist für mich deshalb ein absolutes Lese-Highlight!