Rezension

Abenteuer Mensch

Ich und die Menschen - Matt Haig

Ich und die Menschen
von Matt Haig

Wer könnte diese Frage besser beantworten als ein Ausserirdischer, der auf diesen Planeten kommt um eine Mission zu erfüllen. Der Mathematiker Andrew Martin hat ein als unlösbar geltendes mathematisches Rätsel gelöst. Die Vonnadorianer sind sich sicher, dass die primitive Rasse Mensch dieser Wahrheit nicht gewachsen ist. Sie schicken einen von ihnen auf die Erde, um den Professor zu töten und alle Spuren seiner Entdeckung auszulöschen. Der Ausserirdische in der Gestalt des Professors hat anfänglich einige Schwierigkeiten, sich anzupassen. Vieles, was die Menschen tun, erscheint ihm unsinnig und rückschrittlich. Unseren Alltag durch seine Augen zu sehen ist so witzig. Ich musste oft laut lachen beim Lesen. Langsam gewöhnt er sich an seine menschliche Gestalt. Er beginnt zu fühlen, entdeckt die Kunst und gutes Essen und Wein und er verbündet sich mit dem Hund des Hauses. Seine Mission gerät immer mehr zur Nebensache, viel zu sehr nimmt ihn sein neues Leben in Beschlag und eines Tages trifft er eine folgenschwere Entscheidung...

Das Spannende an diesem Buch ist der Perspektivwechsel: Wie könnte es sein, von aussen betrachtet zu werden? Unsere Handlungen und Motive mal ganz anders zu hinterfragen? Was macht uns menschlich? Das Buch rüttelt auf und regt an eigene Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu hinterfragen.
Der Schreibstil ist leichtfüßig und wirklich sehr, sehr witzig. Die Story ist mitreißend geschrieben und tiefgründig, ja fast philosophisch. Die "Menschwerdung" des Ausserirdischen hat mich nachdenklich gemacht und tief berührt. Letztlich wird er ein besserer Mensch als das Original, das er ausgelöscht hat.
Seine 97 Ratschläge an die Menschen sind eine wunderbare Erinnerung daran, was es heißt lebendig zu sein in dieser Welt.
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