Rezension

Wenn es eine Steigerung für Flop geben würde...

Hourglass, Die Stunde der Zeitreisenden - Myra McEntire

Hourglass, Die Stunde der Zeitreisenden
von Myra McEntire

Bewertet mit 0.5 Sternen

Meine Meinung:
Alles bleibt zu sehr an der Oberfläche und wichtige Details werden einfach beiseite geschoben, oder nicht weiter verfolgt. So könnte man meinen Eindruck vonHourglass in einem Satz beschreiben. 

Die Liebesgeschichte: 
Liebe ja, viele Beschreibungen über das hin und her einer aufkeimenden Liebesbeziehung. Aber es berührte mich nicht. Es traf mich nicht bis ins Mark. Viel mehr stellte sich mir mehr als einmal die Frage, wie diese ach so große Liebe überhaupt aufkeimen konnte. Em benimmt sich aggressiv und vertraut Michael einfach mal so, obwohl sie nichts über ihn weiß. Gleichzeitig kommt einfach keine rechte Atmosphäre zwischen den beiden auf. Es bleibt alles leer und emotional in eine Schablone gepresst. Wirkliche Emotionen werden aber nicht transportiert.
Die Verbindung zwischen Em und Michael ist insgesamt einfach viel zu gewollt in Szene gesetzt. Das konnte ich als Leser dann einfach nicht mehr ertragen. Es hat mich nur noch genervt. Dabei wären mit ein paar ganz einfachen Kniffen ein paar interessantere Wendungen möglich gewesen.

Die Zeitreisen: 
Diese kommen einfach viel zu kurz. Für einen Roman der so tut als ob die Zeitreisen eines der wichtigsten Elemente der Handlug darstellen, wird viel zu spät darauf näher eingegangen.  Ich glaube schon das es  der Geschichte gut getan hätte hier ein paar Dinge früher zu erklären und insgesamt anders zu konstruieren. Das betrifft aber letztendlich die gesamte Handlung 

Die Figuren: 
Ich empfand sie als seelenlos beschrieben. Ems Schicksal wird zwar höchst dramatisch geschildert, aber es berührte mich nicht und blieb sehr klischeehaft. Immer wieder zu erwähnen wie traurig und tragisch ihr Leben bisher verlief, reicht nun einmal nicht um dahinter blicken zu können. Zwar wird Em immer wieder als aggressiv geschildert, aber auch hier schaffte es die Autorin nicht mehr zu beschreiben als das was man liest. 
Auch die anderen Figuren konnten mich nicht überzeugen. Und die einzig wirklich interessante Figur trat so gut wie nie auf. Michael, der Mann der neben Em eine wichtig Rolle spielt, war für mich ein langweiliger  Schönling und mehr lässt sich über ihn kaum sagen… was sicher einiges über ihn aussagt  [;)]  
Sehr störend empfand ich  die Tatsache das wirklich jede Figur total schön war, aber selbstverständlich ein absolut tragisches Schicksal mit sich herum trug. Irgendwann kann man es dann einfach nicht mehr lesen! 

Die restliche Handlung: 
Sie dreht sich eigentlich immer nur im Kreis und kommt lange nicht so recht in die Gänge. Die Hauptfiguren sind mehr damit beschäftigt zu klären ob sie nun ihren Gefühlen nachgeben oder nicht. Dadurch wirkt dann manches zu gehetzt. Kein Wunder also das die Autorin dann keine Zeit mehr hatte ein paar Fragen zu klären, welche die Handlung runder gemacht hätten. 

Klischees: 
Die Autorin schafft es wirklich Klischees ein zu binden. Von olivfarbener Haut bis Muskeln in Muskeln ist alles dabei. Manche Autoren schaffen es ja trotz Klischees interessante Ideen auf zu greifen. Hier sorgt es leider dafür das man erstrecht keine Lust mehr hat… 

Offene Fragen: Jetzt weiß ich immer noch nicht was irisierendes Makeup ist *g* 
Nein im ernst es ist ja durchaus charakteristisch für eine Buchreihe das offene Fragen bleiben. Hier aber wurden diese zum Teil an der falschen Stelle gelassen. Zu Hourglass gibt es einfach zu wenig Informationen und einiges bleibt ungeklärt, das aber meiner Meinung nach für einen ersten Eindruck über die Organisation. So hat hat man das Gefühl die Autorin wisse selbst noch nicht so genau was Hourglass ist. Außer das mit Hourglass etwas nicht zu stimmen scheint und ein paar weiteren eher schwammig gehaltenen Aussagen erfährt man einfach viel zu wenig. Andererseits hat man  aber auch das Gefühl das Hourglass so oder so eigentlich unwichtig für die Handlung bleibt… 

Fazit: Die Grundidee klingt auf den ersten Blick gar nicht mal schlecht. Leider schafft es die Autorin nicht auch nur eine ihrer Ideen so umzusetzen das es mich als Leser berührt, interessiert und damit letztendlich unterhalten hätte.