Rezension

Weniger wäre mehr gewesen

Kobrin - Die schwarzen Türme - Caroline G. Brinkmann

Kobrin - Die schwarzen Türme
von Caroline G. Brinkmann

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Die 14-jährige Elfe Kobrin lebt bei ihrer Tante Mandalena in der Stadt Immergrün, da ihre Eltern tot sind. Sie hat leider nicht wie andere Elfen in ihrem Alter magische Kräfte. Und ausgerechnet sie soll einen mächtigen Gegenstand zu einem „Auserwählten“ bringen, um ihr Land gegen die eindringenden Nox zu verteidigen. Wer dieser Auserwählte ist oder wo Kobrin ihn findet, wird ihr nicht gesagt. Eine beschwerliche Reise beginnt, und sie endet nicht für alle Beteiligten gut …

Meine Meinung:
„Kobrin - Die schwarzen Türme“ ist der Debütroman der jungen Autorin Caroline G. Brinkmann und der 1. Teil einer Trilogie. Frau Brinkmann hat hier eine ganz eigene Welt erschaffen mit Elfen, die in Städten wohnen und in ihrem Verhalten viel Ähnlichkeit mit uns Menschen aufweisen. Doch nicht nur Elfen spielen in diesem Roman eine Rolle, sondern auch viele andere Gruppen. Die Vielzahl war mir dann fast schon zu viel. Ich fand es sehr verwirrend herauszufinden, wer hier mit wem zusammenarbeitet und wer dagegen ist. Dass die Gruppen oder Personen dann noch mehrere Bezeichnungen verpasst bekamen, hat das Lesen nicht gerade erleichtert. Man braucht auf jeden Fall eine gute Portion Konzentration.

Es gibt sehr spannende Szenen mit blutigen Kämpfen. Auch das war mir zu viel. Die vielen Toten konnte ich am Schluss schon gar nicht mehr zählen. Aber es gibt auch humorvolle Szenen. Vor allem die Dialoge zwischen Kobrin und Wessel, dem Frosch, haben es mir angetan. Wessel ist eindeutig meine Lieblingsfigur.

Caroline G. Brinkmann beweist mit ihrem Debütroman viel Fantasie. Sie hatte einige wirklich neue Ideen, die in das Buch eingeflossen sind. Die Charaktere haben fast alle Ecken und Kanten und wirken dadurch authentisch. Manche sind einem gleich sympathisch, wie Kobrin, andere werden es im Lauf des Buches oder auch nicht. Kobrin hat mich allerdings später ziemlich genervt, weil sie einfach nicht in die Pötte kam, sondern nur jämmerlich wirkte.

So ist es dann auch kein Wunder, dass sie am Ende des Buches kaum etwas erreicht hat. Es wurden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Der Roman endet sehr offen, soll ja aber in einem 2. Band fortgeführt werden, dessen Erscheinungstermin allerdings noch nicht feststeht.

Eins sollte man noch wissen: Das Buch enthält recht viele Fehler (Druckfehler, auch mal eine falsche Wortverwendung). Wer in dieser Hinsicht empfindlich ist, wird möglicherweise nicht so viel Freude an der Geschichte haben.