Rezension

Vier derbe Geschichten, die am Ende jeweils ihre eigene Moral haben

Gassengeflüster -

Gassengeflüster
von Albrecht Sommerfeldt

Bewertet mit 5 Sternen

Derbe Geschichten mit einer großen Portion schwarzem Humor - - von Leichenfledderern, Schiffbrüchigen und einem kleinen Gauner

Ich kenne schon zwei Bücher von Albrecht Sommerfeldt und war daher neugierig, was er er wieder zu Papier gebracht hat.  Gassengeflüster ist eine Sammlung von vier Kurzgeschichten, die es alle in sich haben. 

++ Wer andern eine Grube gräbt - - Hier geht es um zwielichtige Grabschänder, die relativ  frische Leichen an die Ärzteschaft verkaufen.  Nach einer Streiterei passiert ein Unfall, der unangenehme Folgen hat. 

++ Die "Witte Tulp" - - Als das Handelsschiff "Witte Tulp" schiffbrüchig wird, retten sich 8 Männer mit einem Beiboot auf eine einsame Insel. Auf der Insel gibt es kaum was zu essen und der Hunger fordert seinen Tribut.  Das ist die längste Geschichte im Buch und sie wird anhand von Tagebuchaufzeichnungen erzählt.  

++ Das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig (2.Korin. 4,18) - -  Ein Wanderprediger untersucht den Fall von Grabschändung. Delikat ist dabei, dass die Vorsteherin eines Frauenstifts daran beteiligt war und diese zu den Vorwürfen schweigt. 

++ Bis das dein Tod uns scheidet - -  Ein junger Gaukler geht nachts noch einer Nebenbeschäftigung nach. Er bricht in Häuser ein und stiehlt Kleinkram. Bei seinem Beutezug macht er in einem Keller eine grauselige Entdeckung und steht dann vor einer schweren Wahl. 

Bei diesen Geschichten gibt es kein klassisches Happy-End, sondern immer noch einen 'gepfefferten' Nachtritt.   Das fand ich richtig gut.