Vielseitig
Bewertet mit 5 Sternen
Zuerst muss ich sagen: Zum Glück kam das Buch rechtzeitig zum Wochenende, denn so konnte ich den Großteil des Samstags damit nutzen, es zu lesen. Es wegzulegen wäre mir sehr schwer gefallen.
Die Autorin Danielle Hawkins hat es mit ihren Erstlingsroman "Dinner mit Rose" geschafft einen mitreißenden, spannenden, vielschichtigen und ansprechenden Roman zu verfassen. Vor allem die Figuren fand ich beeindrucken konstruiert, authentisch, lebendig und faccettenreich. Die Figuren schaffen es einen zum lauten Lachen zu bringen, sie machen einen nachdenklich und es gibt auch ein paar wirklich traurige Stellen. Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, war, dass die Figuren unterschiedliche Redeweisen haben und dass sie auch die Protagonistin auf verschiedene Arten ansprechen - ein schönes Detail. Besonders nett fand ich auch das Prachtschwein Percy, der mit einer (Schweine-)Gabel gekrault wird und als kleines, dickes, treues Tier beschrieben wird.
Die Handlung selbst ist nicht besonders überraschend, aber das muss sie ja bei einem soclhen Buch auch nicht sein. Recht früh deutet sich an, wie wohl alles ausgehen wird, und trotz seiner Vorhersehbarkeit wird der Roman nicht langweilig, weil man doch mit den Figuren bangt und hofft dass es so wie erwartet kommt oder auch nicht kommt. Ansonsten möchte ich von der Handlung nichts vorwegnehmen, die Leseprobe und der Buchrücken geben da genug Einblick, worum es geht. Der Schauplatz Neuseeland hat mir gut gefallen, es wird zwar Landschaftlich nicht so viel erwähnt, aber es ist einfach mal etwas anderes, wenn im Juli der Winter herrscht. Den ernsthaften Umgang mit dem Thema Krankheit / Tod fand ich wirklich gelungen. Hawkins ist es gelungen eine gute Balance zu finden, sodass das Buch nicht zu schwermütig und deprimierend aber auch nicht zu oberflächlich wurde.
Auch die Sprache der Autorin ist mir sehr positiv aufgefallen. Sie erzählt locker, leicht, fast schon beschwingt, passt ihren Stil den Szenen und Empfindungen an und zieht den Leser schnell in ihren Bann. Wortwitz und humorvolle Dialoge beherrscht sie gekonnt, ich habe einige Male laut gelacht und das kommt nicht so oft vor.
Für mich mindestens das Monatshighlight, wenn nicht gar für eine längere Zeit. ich werde mir die Autorin auf jeden Fall vormerken und so bald wie möglich wieder ein Buch von ihr lesen - gerne auch auf englisch.