Rezension

Viel mehr als ein Weihnachtsbuch

24 gute Taten - Jenny Fagerlund

24 gute Taten
von Jenny Fagerlund

Bewertet mit 5 Sternen

Emma verlor am Heiligabend vor zwei Jahren ihren Mann. Ein Auto setzte ihrem gemeinsamen Leben ein Ende. Seit diesem Tag trägt Emma schwer an ihrem Verlust und einer vermeintlichen Schuld.

Es ist wieder Vorweihnachtszeit und Emma sitzt unglücklich in ihrem Geschäft, einem Geschenkeladen. Einst ihr großer Traum , den sie zusammen mit Niklas realisiert hat. Doch nun ist Niklas tot, und nichts mehr hat eine Bedeutung. Alle Versuche ihrer Eltern, ihrer Schwester Magda, sie wieder am Leben zu interessieren, scheitern.

Als jedoch plötzlich ganz verschiedene Menschen in Emmas Leben stolpern und ihre Hilfe benötigen, erreichen diese Emma in ihrer Trauer und sie beschließt ihren eigenen, persönlichen Weihnachtskalender zu leben. 24 gute Taten, vom 1. Dezember bis zum 24. Dezember. Jeden Tag eine. Doch auch hierbei erlebt Emma, dass das Leben seine ganz eigenen Spielregeln hat und vieles unvorhersehbar geschieht. Emma lernt die Menschen kennen, ihre Ängste, ihre Trauer, ihre verpassten Möglichkeiten; Emma lernt die Liebe neu zu erfahren und am Ende sich selbst .

Das Buch ist zwar ein Weihnachtsbuch, aber darüberhinaus eigentlich viel mehr. Ein Mutmacher, sich dem Leben zu stellen; Schmerzhaftes neu zu bewerten und zu verarbeiten; Lebensbrüche in die eigene Biografie zu integrieren und sich auf Menschen einzulassen. Es ist sensibel geschrieben, ohne ins Kitschige abzugleiten. Es ist auch weihnachtlich-märchenhaft erzählt, klammert jedoch auch die schnöden Hindernisse des Lebens nicht aus. Ein Buch, von dem man durchaus gern erfahren würde, wie denn Emmas nächstes Weihnachtsfest aussieht.