Rezension

Unterhaltsamer Krimi mit Privatdetektivin

Gefährlicher Rausch - Katrin Rodeit

Gefährlicher Rausch
von Katrin Rodeit

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Privatdetektivin und Ich-Erzählerin Jule Flemming bekommt von ihrem Chef Werner einen neuen Auftrag, obwohl der Klient, der angehende Bürgermeister Harald Becker, sich dagegen sträubt und "Chefbehandlung" fordert. Jule soll denjenigen finden, der der Tochter von Becker Drogen in ihr Getränk in der Disco gekippt hat. Als sie zu ermitteln beginnt, stößt sie schnell auf Granit: die Polizei soll auf Kundenwunsch nicht informiert werden, das Opfer, Laura, möchte ihre Ruhe und kooperiert nicht, ihr Freund Fabian ist ebenfalls abweisend, sein Vater geht sogar noch einen Schritt weiter und droht mit rechtlichen Schritten. Jule gibt dennoch nicht auf und findet schließlich interessante Sachen heraus...

Der Erzählstil ist durch die Ich-Erzählerin gut gelungen. Als Leserin konnte ich mich mit der Hauptfigur, ihren Gedanken und Motivationen, identifizieren. Auch die anderen Figuren, wenn auch nicht unbedingt sympatisch, sind überzeugend dargestellt. 

Die Geschichte ist eher kein Spannungs-, sondern ein Rätselkrimi. Neben den Ermittlungen werden viele Details aus dem Alltag, der Freizeit und dem Liebesleben Jules erzählt. Dadurch ist das Erzähltempo eher gemäßigt. Ob es einem gefällt, ist natürlich Geschmacksache. Ich fand es überwiegend sehr stimmig zur Hauptfigur, die ihre Arbeit nicht so recht von ihrem Privatleben trennen kann und gerne auch mal in ihrer Freizeit, mit ihrer Freundin als Tarnung, ausgeht und nebenher ermittelt.

Insgesamt ein gut geschriebener, unterhaltsamer und interessanter Krimi zum Mitraten. Der Fall ist in sich geschlossen und wird am Ende gelöst. Ansonsten gibt es zu einer anderen Sache einen Cliffhanger, der Neugierde auf den (noch nicht erschienenen) Folgeband weckt. Mir hat das Buch gut gefallen und daher kann ich es weiterempfehlen.