Unsentimentales Adoptionsdrama - gelungener Debütroman
Bewertet mit 5 Sternen
Völlig unsentimental und auf eigenartige Weise einfühlsam transportiert Marjorie Celona in der Geschichte der jungen Shannon grosse Gefühle. Das Mädchen wurde nur Stunden nach ihrer Geburt auf dem kalten Betonboden vor dem YMCA Gebäude in Vancouver Island ausgesetzt. In den ersten Lebensjahren wird es von einer Position zur anderen gereicht, das bleibt nicht ohne Folgeschäden, selbst als sie schliesslich bei der gutherzigen Miranda mit ihrer Tocher Lydia-Rose mehr strandet als landet, schliesslich ist Miranda nur ein einfacher Mensch mit beschränkten pädagogischen Fähigkeiten und finanziellen Mitteln. Als Shannon sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht und es ihr gelingt, „ihren Anfang“ buchstäblich zu begreifen, weicht die starre Sprachlosigkeit, die alle umfing, auf.
Fazit: Dieses Romandebüt von Marjorie Celona, aufgewachsen in Vancouver Island, das auch den Handlungsort darstellt, kann sich inhaltlich und sprachlich mehr als sehen lassen.