Rezension

Jeder gehört irgendwo hin

Hier könnte ich zur Welt kommen - Marjorie Celona

Hier könnte ich zur Welt kommen
von Marjorie Celona

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Ich möchte nicht jeden Tag ich sein. Wenn ich aufwache und in den Spiegel blicke, ist alles, was ich denke: 'Du schon wieder.' Immer und immer von Neuem." - Shannon

Direkt nach ihrer Geburt wird Shannon vor der Kirchentür des YMCAs von ihrer Mutter zurückgelassen. Der einzige Zeuge gibt eine falsche Personenbeschreibung von ihrer Mutter ab, um das kleine Mädchen zu schützen. Nachdem die Kleine im Krankenhaus wieder aufgepeppelt wird, beginnt ihre Leben durch diverse Pflegefamilien. Doch in keiner bleibt sie wirklich lange und in einer wird sie sogar misshandelt. Schließlich landet sie bei Miranda und ihrer Tochter Lydia-Rose und lebt sich dort langsam ein. Doch Shannon ist rastlos und auch hier scheinbar nicht wirklich angekommen. Wer ist sie wirklich? Und was wäre aus ihr geworden, wenn sie bei ihren Eltern aufgewachsen wäre? Wer sind ihre Eltern überhaupt? Schließlich macht Shannon sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, um endlich herauszufinden, wohin sie wirklich gehört.

"Hier könnte ich zur Welt kommen" ist ein sehr berührendes Buch mit einer wirklich interessanten Thematik. Man begleitet Shannon auf ihrer Reise durch die Pflegefamilien, die Namenswechsel, die schlechte Behandlung und durch diverse Probleme.

Trotz ihrer schwierigen Art habe ich Shannon wärend des Buches echt lieb gewonnen. Ich denke, die Autorin hat ihren Charakter ziemlich gut hinbekommen. Shannon hat nunmal ihre Ecken und Kanten... Sogar mehr als genügend. Bei so einer "Lebensgeschichte" verwundert es allerdings nicht. Man kann fast sagen, dass sie irgendwie eine richtige Anti-Heldin ist :)

Obwohl ich das Buch unglaublich fesselnd fand, habe ich doch recht erstaunt festgestellt, dass es wirklich kein Buch ist, was man schnell gelesen hat. Es fesselt, auf jedenfall. Trotzdem war ich jedesmal überrascht, wie wenig ich eigentlich von dem Buch eigentlich wärend des Lesens geschafft hatte.
Das gesamte Buch wird übrigens aus Shannons Sichtweise erzählt, ergo in der "Ich"-Form. Die Kapitel wechseln sich ab. Zum einen erfährt man, was wärend der Schwangerschaft mit Shannon passiert und in den anderen Kapiteln liest man über Shannons eigenes Leben bei der jeweiligen Pflegefamilie.

Um ehrlich zu sein finde ich, dass man ein Buch wie "Hier könnte ich zur Welt kommen" in einer Rezi garnicht richtig wiedergeben kann. Anrührende Geschichten verdienen es einfach, dass man sich selber ein Bild von ihnen macht, und bei diesem Buch wird man es bestimmt nicht bereuen.