Rezension

ganz ok

Hier könnte ich zur Welt kommen - Marjorie Celona

Hier könnte ich zur Welt kommen
von Marjorie Celona

Bewertet mit 3 Sternen

Shannon wird am Tag ihrer Geburt vor den Türen des YMCA abgelegt. Sie ist in einen Pulli gewickelt und hat ein Schweizer Taschenmesser zwischen ihren Füßen liegen. Das ist alles was ihr von ihrer Familie übrig geblieben ist.
Vaughn ein Mitarbeiter des YMCA beobachtet wie Shannons Mutter sie vor der Tür ablegt und wegläuft. Um das Baby zu schützen und ihr ein besseres Leben zu ermöglichen gibt er der Polizei eine falsche Personenbeschreibung, so dass die Mutter nie gefunden wird.
Von diesem Tag an wird Shannon in einigen Familien aufgenommen, bei denen es aber immer wieder Probleme gibt, wodurch wieder neue Eltern gefunden werden müssen.
Als sie 5 Jahre alt ist, kommt sie zu der alleinerziehenden Miranda und deren ebenfalls 5-jährigen Tochter Lydia-Rose.
Miranda setzt alles daran Shannon mit den wenigen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ein schönes liebenswürdiges zu Hause zu geben. Sie behandelt sie wie ihre eigene Tochter. Lydia-Rose findet das alles schrecklich und möchte die Mutter wieder für sich alleine haben.
Trotz aller Bemühungen kann Shannon auch in dieser Familie keine Ruhe finden. Sie ist rastlos und kann keine richtige familiäre Bindung aufbauen. Sie fühlt sich nicht als ein Teil der Familie. Dennoch kriegt sie ihr Leben trotz weiterer Schicksalsschläge am Ende weitestgehend auf die Reihe.
Als sie 16 ist, macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Auf diesem Weg erfährt Shannon einiges über ihr Leben und findet einen wahren Freund, dem sie sich anvertrauen kann.
Sie baut auch Vertrauen zu Miranda und Lydia-Rose auf und bekommt die Unterstützung die sie braucht.

Das Buch ist aus Sicht zweier Frauen geschrieben. Zum einen aus Shannons Sicht und zum andern aus Yulas Sicht. Yula ist Shannons Mutter. Kapitelweise wechseln die Perspektiven und die Zeiten. Während man bei Shannons Geschichte alles seit dem Beginn ihrer Geburt erfährt, handeln die Kapitel von Yula von der Zeit vor ihrer Geburt.
Hier ist eine gefühlvolle Geschichte über ein Mädchen entstanden, dass in eine Familie aufgenommen wird, welche nicht ihre ist. Trotz aller Liebe und Fürsorge gibt es immer ein Gefühl der Leere und Einsamkeit.
Die Autorin hat sehr detailliert geschrieben und man kann sich alles bildlich vorstellen.